KUNST & KULTUR
Travemünde 01.10.2008
Explosive Kreativität
Travemünde auf dem Weg zur Künstler-Kleinstadt
Der Zuzug von Künstlerinnen und Künstlern nach Travemünde ist eine echte Bereicherung unseres kulturellen Lebens, freut sich Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Mittlerweile seien einige dabei, »die weltweit ausstellen und damit für Travemünde werben.« Travemünde ist ja seit jeher ein Ort von Dichtern, Denkern, Künstlern, Schriftstellern, Malern und Wissenschaftlern.
»Aktivitäten von Künstlern unterstützen wir auch sehr gern«, sagt Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Als Beispiel nennt er die Ausstellung »4 Tage im März« im Kreuzfahrt-Terminal. »Das hatte ja schon internationalen Charakter«. Es sind aber nicht nur Malerei und Grafik, wo sich etwas tut. Kirchhoff nennt da »allen voran den Verein der Kammermusikfreunde, die wir auch sehr gern unterstützen. All das trägt dazu bei, »dass Travemünde ein immer schärferes kulturelles Profil bekommt«.
Dazu muss man nicht einmal in eine Ausstellung gehen: Der Godewindpark mit seiner Schmetterlingsbrücke zum Beispiel hat schon internationale Landschaftsarchitekturpreise bekommen. Man findet dort auch zwei Kunstwerke: Im Jahre 2001 installierte der Lübecker Künstler Tiemo Schröder eine Metall-Plastik im Park. Der Dänische Künstler Mikael Hansen folgte wenige Monate später mit den hölzernen »Parallel Lines«, vor denen sich viele Besucher gern fotografieren lassen.
Ein weiteres schönes Beispiel ist für Kunst im öffentlichen Raum ist das »Travemünder Fahnenmeer«, das bisher zweimal an der Strandpromenade zu sehen war und viele Passanten begeisterte.
Viel von sich reden machte in diesem Jahr auch das Travemünder "Silberbach-Trio", das das Veranstaltungsprogramm bereicherte, zum Beispiel mit Auftritten im Casino-Garten.
Am Auffälligsten ist sicher der Zuzug von Malern. Alteingesessenen Künstlern wie Ilse Korzitzki und Frauke Klatt folgten zum Beispiel Michael Weigel, der vor fünf Jahren seine »Galerie im Maritim« eröffnete und später auch mit seiner Familie nach Travemünde zog. Oder zuletzt im März der bekannte Bühnenbildner und Maler Uwe Thill.
Viel von sich Reden macht seit März diesen Jahres auch Anja Es mit ihrer »Künstlerei in der Vogtei«: Zuletzt hatte sie den international bekannten Maler Michael Mattern nach Travemünde geholt, seine Bilder sind noch bis Ende Oktober in der Vorderreihe 7 zu sehen.
»Ich finde es gut, dass sich so viele gute Künstler hier angesiedelt haben«, sagt Anja Es. Kunst könne ein Merkmal von Travemünde sein. »Travemünde steht für Kunst«. Das sei eine Chance, die man aufgreifen müsse und nach vorne gehen. »Es gibt die Tendenz, dass Travemünde immer mehr gute Künstler anzieht«, sagt sie. In ihrer Künstlerei in der Alten Vogtei lässt sie immer wieder Gastkünstler ausstellen, die sich dort dann treffen: »Die Folge ist, dass die Kreativität explodiert«. HN