VERKEHR 6 537
Travemünde 08.05.2017
Der Gneversdorfer Weg und die Radfahrer
Stadt stellt bei Vor-Ort-Termin Pläne vom Vorjahr vor

Neben interessierten Travemünder Bürgern waren auch der komplette Ortsrats-Vorstand, Bürgerschaftsmitglied Thomas Thalau (CDU) und Bürgermeister-Kandidat Detlev Stolzenberg (parteilos) dabei. Man höre das alles seit zehn Jahren und wolle nun, dass schnell gehandelt werde, meinte Thomas Thalau. »Nicht meine Verantwortung«, erwiderte Verkehrsplaner Weiland dazu und verwies auf die Straßenverkehrsbehörde. Die Verkehrsplanung würde »auf den Deckel bekommen«, aber entscheiden täte die Straßenverkehrsbehörde. Der Kollege dort sei allerdings krankheitsbedingt ausgefallen.
Die Zuständigkeiten waren denn auch die größte Erkenntnis, die der Rundgang brachte, denn die Pläne für mehr Sicherheit der Radler waren bis auf kleine Änderungen dieselben wie im Vorjahr: Mit aufgemaltem Radweg auf der rechten Fahrbahnseite, bei dem sich einige Teilnehmer fragten, wo die zwei Meter dafür herkommen sollen. Schon der Linienbus nimmt ja nahezu die ganze Fahrbahn ein. Mit einer zusätzlichen Verkehrsinsel vor der Ringstraße. Die von einem bei Lidl herausfahrenden LKW durch die Verschwenkung »plattgemacht« würde inklusive Radfahrer, wie Teilnehmer anmerkten. Nils Weiland meinte, das sei alles geprüft worden. Mit der »Mittelspur für Radfahrer« vor den Bahnschranken, damit die Radler links in die Vogteistraße abbiegen können. Und einem letzten Teilstück, bei dem Fahrräder dann auf dem Fußweg fahren dürfen, weil die Fahrbahnbreite dort nicht reicht.

Interessant war vielleicht noch, dass der Verkehrsplaner sich eine Ampel bei der Ausfahrt Vogteistraße vorstellen könnte. Aber überall wo Schranken sind, muss die Bahn gefragt werden, und die Bahn braucht Zeit. »Das wird lange dauern«, meinte Weiland.
Die Vorschläge des Ortsrates dagegen hätte die Straßenverkehrsbehörde abgelehnt. Warum, konnte er auch nicht sagen, er hätte keine Akteneinsicht bekommen. Die Politiker hatten eine Bügel-Lösung angeregt (TA berichtete).
Ob die Radfahrer die neue Streckenführung annehmen oder ignorieren wie das bekannte Radfahrverbotsschild auf dem Radweg, das jetzt schon ein Jahr vor der Einmündung Mühlenberg steht (TA berichtete), wird man frühestens im Juni sehen, wenn die Arbeiten vorgenommen werden. »Wenn es gut läuft«, sagt Niels Weiland, er will sich da nicht festlegen. Entscheiden tut ja die Straßenverkehrsbehörde. Und wie gesagt, der Kollege ist krank. TA