Wirtschaftssenator sah Kündigungsvorschlag als Auftrag aus der Politik
Nachdem »Travemünde Aktuell« Ende Oktober die drohende Wanderweg-Schließung am Brodtener Steilufer enthüllt hatte (TA berichtete) schlugen die Wellen hoch. Von einem »Possenspiel« war kurz darauf auf dem Bürgerstammtisch der Travemünder CDU die Rede (TA berichtete) und die BfL forderte sogar einen Rücktritt des Wirtschaftssenators (TA berichtete). Im kombinierten Wirtschafts- und Kurbetriebsausschuss wurde nun einem neuen Vorschlag zugestimmt, den Ulrich Krause vom Travemünder CDU-Ortsverband mit den Grundstückseigentümern besprochen hatte. Der Wanderweg ist damit gerettet.
Lübecks Wirtschaftssenator Sven Schindler (SPD) betonte, er sei vom Finanz-, Personal- und Rechnungsprüfungsausschuss (FiPa) beauftragt worden, Verhandlungen zu führen. »Und zwar im Hinblick darauf, dass versucht werden soll, die Hälfte der bisherigen Miete zu erreichen.« Auf gar keinen Fall sollte mehr Miete gezahlt werden als bisher.Mit Zitaten aus der Tageszeitung LN erinnerte Schindler an die Haltung der Politik vom Januar 2013: Der damalige Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Klaus Puschaddel (CDU) hätte öffentlich erklärt: »Es ist für den Fremdenverkehr bedauerlich, wenn der Weg geschlossen wird, aber Lübeck darf nur begrenzt erpressbar sein.« Jan Lindenau (SPD) als Vorsitzender des Finanz- und Personalausschusses hätte laut Zeitung gesagt: »Wir wollen keinen Wanderweg delüx. Auf der Basis der jetzigen Mieten ist ein neuer Vertrag vorstellbar, aber wir wollen nicht draufsatteln.« Und Klaus Petersen (CDU) als Vorsitzender des damaligen Kurbetriebsausschusses hätte gesagt: »Travemünde würde zwar eine touristische Attraktion verlieren, aber wir müssen hart bleiben.« Das sei die damalige Stimmungslage gewesen, erinnerte Senator Schindler am Montag im Ausschuss. »Dieser Kündigungsvorschlag wie wir ihn eingebracht haben ist aus unserer Sicht die Konsequenz aus dem bisherigen Auftrag. Wir sollten die Hälfte versuchen, wir haben es nicht geschafft.« In einer damaligen Vorlage hätte auch gestanden, wenn dieser Versuch nicht fruchte, dann sollten die Verträge gekündigt werden. »Insofern wähnte ich mich auf der richtigen Spur, Ihnen eine Kündigungsvorlage entgegenzubringen. Ich bitte insofern um Verständnis, dass ich den damaligen Auftrag der politischen Gremien ernst genommen habe«, sagte Lübecks Wirtschaftssenator Sven Schindler zu den Ausschuss-Mitgliedern. Er hätte alles versucht über Kompromissangebote eine Lösung herbeizuführen. Die Lösung kam schließlich von anderer Seite: Ulrich Krause vom Travemünder CDU-Ortsverband hatte zwischenzeitlich ein Gespräch mit den Grundstückseigentümern geführt und auch einen Vorschlag dabei: Der Pachtvertrag wird zu den bisherigen Konditionen ohne Erhöhung fortgeführt. In den neuen Zehnjahrs-Vertrag kommt eine Wertsicherungsklausel, wie sie auch die Hansestadt Lübeck in ihren Erbpachtverträgen verwendet. Wobei für die ersten fünf Jahre eine Erhöhung ausgeschlossen wird. Also keine Anpassung an die Inflation, auch wenn der Index das hergäbe. Nur über die Nachzahlung der Mietzinsanpassung für 2012 und 2013 müsste noch gesprochen werden, was aber lösbar sei. Krauses vorverhandeltem Vorschlag wurde am Montag im Wirtschafts- und Kurbetriebsausschuss einstimmig zugestimmt. Die Schließung des Weges ist damit vom Tisch, die beliebte Verbindung zwischen Travemünde und Niendorf gerettet. TA
(Twitter) / (Facebook): Diese
Buttons führen zu Twitter bzw. Facebook. Es sind auf dieser Webseite keine Social-Media-Plugins installiert, es handelt sich um normale
Links. Gleichwohl ist es nicht erlaubt, Fotos (auch keine Ausschnitte oder Vorschauen) und Texte (erlaubt sind kurze Zitate)
zu übernehmen, um sie bei Twitter, Facebook und anderen Websites zu veröffentlichen. (WhatsApp): Der WhatsApp-Button wird nur bei Smartphones (iPhone, Android) angezeigt. Bei Klick wird WhatsApp auf dem Smartphone aufgerufen
(sofern die App installiert wurde) und die Link-Daten zum Artikel vorgegeben. (Kommentieren): Diese Informationen stehen jetzt direkt beim Kommentarformular. (Empfehlen): Artikel via Email weiter empfehlen. Es wird das Standard-Email-Programm gestartet bzw. eine Auswahl an Email-Programmen
(Apps) wird angezeigt.
(Lesezeichen): Artikel als Lesezeichen in der Lesezeichenliste speichern.
Lesezeichen verwalten/entfernen unter Menüpunkt [Nachrichten>Lesezeichen]
Lesezeichen setzen
Fügen Sie diesen Artikel Ihrer Lesezeichenliste hinzu.
Zur Lesezeichenliste Max. Anzahl Lesezeichen erreicht! Sie können erst dann wieder Lesezeichen hinzufügen, wenn Sie Artikel aus der Liste gelöscht haben.
Ihr Kommentar zum Artikel
Geben Sie hier Ihren Kommentar zu dem Artikel ab. Bitte alle Felder ausfüllen
und eine gültige Email-Adresse eintragen. Sie erhalten eine Nachricht an diese angegebene Email-Adresse. Bitte bestätigen Sie dort unter dem angegebenen Link Ihren Kommentar, der dann erst veröffentlicht werden kann. Nicht bestätigte Kommentare werden nach 1 Monat gelöscht.Bitte beachten: Wir veröffentlichen ausschließlich sachliche Beiträge zum Thema. Beleidigungen, persönliche Angriffe und andere
Verstöße gegen Rechtsnormen werden gelöscht. Adressen, Telefon-Nummern und Weblinks werden auskommentiert. Weblinks können eine automatische Löschung des Kommentars bewirken. Die
Redaktion behält sich Änderungen und Kürzungen vor. Für den Inhalt der Kommentare sind ausschließlich die Verfasser verantwortlich. Die
Redaktion macht sich den Inhalt von Kommentaren nicht zu eigen. Nach Sichtung wird der Kommentar mit Name, aber ohne Email-Adresse
veröffentlicht. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Wichtig: Nach Abschicken wird neben Ihrem Namen, Ihrer E-Mail-Adresse und Ihrem Kommentar die zugehörige
IP-Adresse sowie der Zeitstempel gespeichert. E-Mail- und IP-Adresse werden nach 3 Monaten gelöscht. Sollten Sie Ihren Kommentar später einmal löschen wollen, so benötigen wir
die an Sie geschickte Bestätigungs-E-Mail, um den Kommentar zu entfernen. Ihre E-Mail-Adresse allein reicht für eine Löschung nicht aus.
Kommentare
Älteste Kommentare werden zuerst angezeigt.
Kommentar von Ein treuer Lübecker Bürger am 15.11.2013[0,0/0]
So leicht möchte ich mein Geld auch verdienen. Da stellt ein Landwind seine Abbruchgefährdete Fläche zur Verfügung und die Stadt zahlt auch noch brav. Wenn es die Zahlung nicht gegeben hätte, dann würden trotzdem die Fußgänger und Radfahrer dort entlang gehen. Der Landwirt müsse dann für die Sicherheit und Abzäunung sorgen. Armes Lübeck, mein Lübeck einst eine der reichsten Hansestädte…
Bewerten Sie diesen Kommentar!
Kommentar von Trave-Fan am 15.11.2013[0,0/0]
Hallo »Ein treuer Lübecker Bürger«. Der Aufwand für die Sicherung und Abzäunung liegt mit Sicherheit höher als die Pacht, die der Landwirt bekommt. Und wenn er das nicht richtig mit der Sicherheit auf den Trampelpfaden macht und da stürzt einer runter, wird gelähmt, dann reicht der Erlös für den ganzen Acker von dem Bauern nicht, um den Schadenersatz zu zahlen. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht?