POLITIK
Travemünde 02.10.2012
DIE LINKE für Umwandlung der Schule am Meer
»Wir fordern, die Einrichtungs- bzw. Umwandlungskriterien dahingehend zu überdenken, dass auch ein Blick auf kommende Schuljahre und die anstehenden Entwicklungen geworfen wird und nicht nur kurzfristig im eigenen Horizont der Vorgaben entschieden wird«, erklärt Nils-Holger Schomann, für DIE LINKE. Mitglied im Schul- und Sportausschuss der Hansestadt Lübeck.
Den aktuellen Planungen der Bauverwaltung und Wünschen vieler Bürgerinnen und Bürger zufolge, sollen in Travemünde neue Baugebiete erschlossen werden – sodass sich junge Familien ansiedeln können. Wenn es allerdings keine Schule mehr geben wird, bleiben diese wohl fern.
»Unser Hauptaugenmerk liegt zudem auf den dringenden Sanierungen der Lübecker Schulen – der jüngst bekannt gewordene Fall der »Albrecht-Schweitzer-Schule«, wo bereits zwei Klassenräume gesperrt wurden ist ein Skandal und wird durch viele weitere, längst bekannte Mängel in vielen Schulen komplettiert. DIE LINKE. wird sich wehement dafür einsetzen, dass nötige Geld für die Schulsanierungen im Lübecker Haushalt einzustellen. Sparen an der Bildung unserer Kinder ist für uns tabu«, so Sascha Luetkens, ebenfalls Mitglied im Schul- und Sportausschuss der Hansestadt Lübeck und Verbandsvorsitzender der Linken Lübeck. PM
Quelle: Text: Pressemitteilung Fraktion Die Linke, Lübeck; Foto: TA
Nachtrag: Stellungnahme von Hans Kröger (FDP) vom 03.10.2012 zur Pressemitteilung der LINKEN im Wortlaut:
Die Fraktion der Linken hat offenbar übersehen in ihrem Eifer, wahlkämpferisch in Erscheinung zu treten, dass die neue Landesregierung aus SPD, Grünen und SSW gerade ein Moratorium in der Schulpolitik bis 2014 beschlossen hat. In dieser Zeit soll Stillstand herrschen, nachdem noch im Wahlkampf alles Vorherige geändert und zurückgenommen werden sollte. Es ist anscheinend doch nicht so leicht, alles besser zu machen.
Die Schule am Meer ist tatsächlich in einer tragischen Situation, in der ihr einerseits die Schüler fehlen, die in bedeutender Zahl an andere Schulen abgewandert sind und somit die Mindestgröße für eine Gemeinschaftsschule oder die organisatorische Verbindung mit einem Gymnasium am Ort (300), die in der Landesverordnung über die Mindestgrößen der Schulen festgeschrieben sind, nicht mehr erreicht. Die Ausweisung von Wohnbaugebieten für junge Familien (und von Arbeitsplätzen, die zu deren Ansiedlung führen) ist sicher wichtig, kann der Schule aber nicht kurzfristig helfen. Da hätte es schon früher der Weitsicht bedurft, dass eben alles mit der wirtschaftlichen Entwicklung, in Travemünde sind das die Chancen, die der Tourismus bietet, zusammenhängt. Das liegt aber eben nicht jeder Partei. Was die Schule am Meer betrifft hätte Travemünde mit seiner Größe von rund 13500 Einwohnern besseres verdient.
Hans Kröger (FDP, Mitglied im Ortsrat)
03.10.2012
TA-Lesetipps zum Thema:
Um die Travemünder Schulen gab es im Vorjahr schon einmal Wirbel: Alexandra Dinges-Dierig hatte im Rahmen eines TA-Interviews nicht ausgeschlossen, dass Travemünde ein Gymnasium bekommen könne, was besonders bei der Lübecker SPD auf Widerspruch stieß und schließlich zu Angriffen von Jörn Puhle, Schulpolitischer Sprecher der Lübecker SPD, auf den damaligen Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug (FDP) führte, woraufhin Hans Kröger (FDP) vom Travemünder Ortsrat einschritt.
Externe Links zum Thema: »Überaltert Travemünde? Schulrat fordert neue Baugebiete« auf ln-online.de (02.10.2012 00:00 Uhr)
1 http://www.ln-online.de/lokales/luebeck/3568595/ueberaltert-travemuende-schulrat-fordert-neue-baugebiete