Nach »Sandberg-Affäre«:

Die Geschichte wurde schnell zum Stadtgespräch: Ein Riesen-Sandberg versperrte am morgen des 13. September den Eingang zum Smokys Club in der Kurgartenstraße. Der Geschäftsführer vermutete, dass da jemand nicht ganz einverstanden ist mit ihm. Später wurde er konkreter, beschuldigte seine Geschäftspartner: Die würden versuchen ihn rauszudrängen. Der Sand wäre Mahnstufe zwei und Mahnstufe drei würde folgen. »Gegen die Sandlieferung läuft eine Anzeige«.

Den Sand musste der Wirt dann erst einmal von einem Bauern abfahren lassen, damit er seinen Haupteingang wieder öffnen konnte. Viele Travemünder fanden die Aktion nicht in Ordnung, aber wer den Schaden hat, braucht natürlich auch für den Spott nicht selbst zu sorgen: So wurde der Wirt schon gefragt, ob er denn eine Beach-Party veranstalten wolle. »Hab ich kurz überlegt«, antwortete er da schlagfertig.

Dann die Überraschung: Die Mitgesellschafter der »Smokys Club & Lounge GmbH« beschuldigten nun ihrerseits ihren Geschäftsführer, den Sand selbst bei ihnen bestellt zu haben – tatsächlich für eine Beachparty. Demnach hätten sie ihn am Freitag in der Kurgartenstraße getroffen, und er selbst hätte darum gebeten, dass sie den Sand besorgen. Er hätte auf 15 Kubikmetern Sand bestanden, was für eine Beachparty natürlich absurd zu viel ist. Normalerweise wird nur der Boden eines Lokals dafür leicht mit Sand bedeckt. Der Geschäftsführer hätte auch noch 30 Palmen haben wollen, was die Mitgesellschafter aber ablehnten. Nur mit Mühe sei es dann gelungen, eine Firma zu finden, die kurzfristig den Sand liefert. Morgens um 6 Uhr sei man dann in die Kurgartenstraße gefahren, um bei der Lieferung den Verkehr nicht zu behindern.

Jörn Zogg warf dem Geschäftsführer vor, die Bücher nicht ordentlich geführt zu haben. Statt einer Buchführung mit genauen Kassenaufzeichnungen hätte der Geschäftsführer wochenlang ein »altes Gurkenglas benutzt, wo das Bargeld haufenweise hineingestopft wurde«. Das Personal wäre nicht angemeldet gewesen und die Lieferanten hätten keinerlei Rechnungen bezahlt bekommen. »Um meinen guten Ruf zu wahren, habe ich bereits zahlreiche Rechnung im vierstelligem Bereich für den Smokys Club aus privater Tasche bezahlt. Auch das Soundhouse hat von seinem Pfandrecht Gebrauch gemacht und die Musikanlage zwischenzeitlich wieder ausgebaut. Das Geld für die Anlage wurde von uns Gesellschaftern vor Eröffnung auf dem Firmenkonto bereitgelegt. Wo es geblieben ist, ist unklar, höchstwahrscheinlich verjubelt«, so Zogg.

Beide Parteien wollen sich gegenseitig mit Strafanzeigen überzogen haben. Am 22. September war dann Gesellschafterversammlung der GmbH. Nach Auskunft von Jörn Zogg soll der Geschäftsführer in Abwesenheit abbestellt worden sein.

Ein neuer Mitarbeiter sei mit der Leitung des Smokys beauftragt. Am Freitag, 26. September, und Samstag, 27. September, soll ab 20.00 Uhr Neueröffnung gefeiert werden. Mit Prosecco frei für alle Gäste bei einer echten Beachparty – mit weniger Sand als beim letzen Mal. TA

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