VERKEHR 2
Travemünde 15.03.2008
Parkplätze am Fährplatz: Jetzt ist Dr. Klotz gefragt
Sind die neuen Behinderten-Parkplätze am Fährplatz (Höhe Jahrmarktstraße) überhaupt für Rollstuhlfahrer geeignet? (Travemünde Aktuell berichtete hier und hier). Inzwischen hat sich Roland Behrend aus Travemünde, selbst sein Leben lang Rollstuhlfahrer und seit über 30 Jahren im Bereich der Behindertenarbeit ehrenamtlich tätig, die Situation vor Ort angesehen.
»Ich habe die Parkplätze gestern selbst in Augenschein genommen und festgestellt, dass sie in ihren Abmessungen recht knapp bemessen sind«, erklärte Behrend gegenüber »Travemünde Aktuell«. Zur Eignung der Parkplätze für Rollstuhlfahrer erklärt er: »Dieser Personenkreis benötigt beim Ein- und Ausstieg mehr Platz als »Fußgänger.«« Behrend: »Wir haben uns deshalb mit Herrn Richard Schrader vom Ortsrat Travemünde in Verbindung gesetzt, der bereits Kontakte zum Bauamt der Hansestadt Lübeck aufgenommen hat, um die Angelegenheit im Sinne der Betroffenen zu verbessern.«
Der Ortsrats-Vorsitzende Richard Schrader will am Wochenanfang mit Dr. Stefan Klotz vom Bereich Verkehr sprechen.
Dr. Klotz wird zusätzlich auch noch Post bekommen, von Kaufmann Michael Böttger, der sein Ladengeschäft direkt angrenzend an die Parkplätze führt. »Es kann einfach nicht sein, dass die Stadt trotz anderslautender Absprache vor 2 Jahren, in einem Bereich, der für die anliegenden Gewerbebetriebe von eminenter Bedeutung ist, Taxistände einrichtet und durch Behindertenparkplätze ergänzt, die nicht einmal die DIN 18024/25 erfüllen«, schreibt Böttger. »Keiner dieser Parkplätze weist die notwendige Länge von 5,50 mtr. auf«.
Böttger bezweifelt aber nicht nur die Eignung der Parkplätze für Rollstuhlfahrer. Er sieht in der augenblicklichen Situation auch eine Geschäftsschädigung der Anlieger: »Von Anfang der Planung an haben die Travemünder Kaufleute Kurzzeitparkplätze gefordert, auf die der Handel in diesem Bereich auch angewiesen ist. Sollte der augenblickliche Zustand beibehalten werden, wird sich das vernichtend auf die geschäftliche Situation vor Ort auswirken und das kann weder im Interesse der Stadt, noch im Interesse Travemündes als Erholungsort liegen.«
In seinem Schreiben an den Bereich Verkehr bittet Böttger, die Aufteilung der Parkplätze zu überdenken und nachzubessern. Und schiebt gleich nach: »Andernfalls sehe ich keine andere Möglichkeit, als mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln gegen diesen unhaltbaren und stark geschäftschädigenden Zustand vorzugehen.« TA