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Travemünde 01.04.2007
U-Boot am Leuchtturm Travemünde
Trotz erster Proteste offizieller erster Spatenstich für die Fundamente am heutigen Sonntag um 12.00 Uhr
Das U-Boot Projekt am Alten Leuchtturm Travemünde nimmt Fahrt auf: Der Wiener Event-Unternehmer Franz will direkt am Schifffahrtsdenkmal ein Technisches U-Boot-Museum errichten (Travemünde Aktuell berichtete ). Am heutigen Sonntag um 12.00 Uhr Mittags ist der obligatorische »erste Spatenstich« für die Fundamente des tonnenschweren U-Boot-Nachbaus geplant.
Vertreter der führenden Medien aus der Norddeutschen Presselandschaft sind geladen worden, darunter natürlich auch die Redakteure von »Travemünde Aktuell«, die bereits exklusiv vorab berichteten. Es wird einen Sektempfang geben und viele Prominente Lübecker und Travemünder werden erwartet.
Wo in Travemünde etwas neu entsteht, da wird natürlich auch gemeckert. So gab es, nachdem »Travemünde Aktuell« die U-Boot Pläne am 26. März 2007 enthüllte, bereits erste Proteste von Urlaubsgästen, die im ehemaligen Leuchtturmwärterhaus wohnen. »Das U-Boot nimmt doch die ganze Sonne, da wird die Wohnung viel zu dunkel. Außerdem wollen wir auf das Rasenstück gucken und nicht gegen eine Spundwand«, schrieb und Lieselotte Schneider aus Nordrhein-Westfalen in einer wütenden E-Mail. Sie will im Juli 6 Tage in Travemünde Urlaub machen.
Nach Informationen von »Travemünde Aktuell« gibt es im Ort auch Gegner des Projektes, die generell Kriegsgerät als Touristenattraktion ablehnen.
Auch aus dem Ostseebad Laboe rumort es, warum Travemünde nun schon wieder etwas nachmachen müsse. Das U-Boot wird in etwas kleinerem Maßstab dem berühmten U-Boot von Laboe, einer Touristenattraktion, nachgebaut. Allerdings aus einer speziellen Kunststoff-Mischung.
Positiv, allerdings mit kleinem Wermutstropfen, sieht Leuchtturm-Pächterin Claudia Schmäing das Projekt: »Ich finde das ganz wunderbar, das ist eine Attraktion für Travemünde und eine Bereicherung für den Alten Leuchtturm«, sagte sie. Das U-Boot werde die Besucherfrequenz sicher steigern. Die Leuchtturm-Pächterin bedauert nur, dass die von der Travemünder Dienstleistungs- und Handwerkergemeinschaft vor einem Jahr gepflanzte Linde nun gefällt werden muss. Sie hat heute extra noch mal nachgemessen: Das 52,36 Meter lange U-Boot wird die volle Distanz über die Rasenfläche brauchen, die Linde muss weichen. Der Baum war als Ersatz für die Jahrhundertealte Travemünder Ulme, ein Naturdenkmal, gepflanzt worden. Die Travemünder Bergulme war im Oktober 2005 dem Ulmensplintkäfer zum Opfer gefallen und umgestürzt. Der Nachfolger, die junge Linde, wird jetzt ein Opfer des U-Bootes. Ob eine Neuanpflanzung geplant ist, ist nicht bekannt. »Travemünde Aktuell« wird darüber berichten. RD
Lesetipp: Travemünde war sogar einmal Schauplatz eines Flüchtlings-Dramas, in dem ein U-Boote eine wesentliche Rolle spielte. Die historischen Ereignisse wurden kürzlich verfilmt. Der Streifen soll auch im neuen Technischen U-Boot-Museum gezeigt werden. Unseren Bericht lesen Sie hier.
1 http://www.uboot-travemuende.de.vu