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Travemünde 26.03.2007
Maritime Sensation
Originalgetreuer U-Boot-Nachbau soll als Technik-Museum vor dem Alten Leuchtturm installiert werden

Travemünde sei im Aufwind, aber noch nicht so lange, erklärt der Initiator des Projektes »U23«, so der vorläufige Arbeitstitel. Deshalb gäbe es noch viele attraktive freie Flächen. Die Initiatoren entschieden sich für die freie Rasenfläche neben dem alten Leuchtturm. Entsprechende Verhandlungen mit dem zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt sollen in den kommenden Tagen konkretisiert werden.
Der »Alte Leuchtturm Travemünde« mit seinem maritimen Museum könnte doch ein riesiger Publikumsmagnet sein, wundert sich der Mann aus den Bergen. Immerhin ist das der älteste Leucht-Turm Deutschlands. So etwas müsse viel besser vermarktet werden. In der Kombination mit seinem U-Boot sieht der Event-Unternehmer große Synergieeffekte. Beide Attraktionen würden sich ergänzen: In Laboe sei das Boot auch mit dem dortigen Denkmal verbunden und man bekäme ein Kombiticket.
Das Travemünder U-Boot soll als technisches Museum exakt dem Original-U-Boot von Laboe, das dort 1972 aufgestellt wurde, nachempfunden werden. Allerdings nicht aus Stahl, sondern aus einem speziellen Kunststoffgemisch, das von der US-Firma »Spaceplastics« entwickelt wurde. Das Unternehmen hat Erfahrungen vorwiegend im Nach-Bau von Raumstationen und Raketen für Amerikanische Freizeitparks. Der Nachbau des U-Bootes wird allerdings mit 52,36 Metern nur wenig kleiner als das Original (67,23 Meter) in Laboe. Sonst würde er nicht auf den vorgesehenen Platz passen. Der Nachbau soll aber »besser werden als das Original in Laboe«, so die Initiatoren. Hochauflösende Bildschirme in den Bullaugen, Vibrationen (für die die patentierte Kunststoffhülle des Schiffes geeignet ist) und eine ausgeklügelte Soundinstallation sollen beliebige Ausflüge »Unter Wasser« für die Besucher ermöglichen – inklusive eines Angriffs mit Wasserbomben.
Travemünde sei außerdem ja mal U-Boot-Hafen gewesen, auch daran soll das Museum erinnern.
Dass das Projekt in Lübeck auf Widerstände stoßen könnte, tut der Unternehmer als »Schmäh« ab. Denkmal und Museum des ältesten Leuchtturms Deutschlands gemeinsam mit dem technischen Museum »U-Boot« seien eine einmalige Aufwertung des Bereiches um den Leuchtturm. »Die wären ja verrückt!«. Man sei sich sicher, hier »offene Türen« einzurennen. Es sei damit zu rechnen, dass die Kombination maritimen Erbes langfristig mehr Gäste an das Seebad Travemünde bindet, als die Sandworld. Das Projekt passe auch perfekt ins neue Leitbild für Travemünde, das das »Maritime Erbe« stärker herausstellen wolle. Die so genannten »Bestager« und »anspruchsvollen Genießer« gelten als besonders aufgeschlossen und wissbegierig.
Das Projekt ist auf eine Investitionssumme von 700.000 Euro angelegt. Da für die Besichtigung des Bootes nicht mehr als 1-1,50 Euro zu erzielen seien, wird sich das Unternehmen auch die Bildrechte an der Attraktion sichern. Der Einzelhandel und die Gastronomie könnten aber entsprechende Lizenzen erwerben.
Ist das U-Boot erst einmal fertig, kommt es per Frachtschiff an den Skandikai und dann mit dem Tieflader an seinen Standort. Ende Mai soll Eröffnung gefeiert werden. RD
1 http://www.uboot-travemuende.de.vu