Schriftlicher Bericht zum »Sparbeschluss« der Bürgerschaft erst nach der Sommerpause
Im Februar 2011 beschloss die Lübecker Bürgerschaft die umstrittene »Aufgabenreduzierung beim Kurbetrieb Travemünde«. Nach über einem Jahr wurde jetzt im Kurbetriebsausschuss zumindest mündlich berichtet: Der Außendienst vor Ort ist günstiger als die anderen städtischen Bereiche. Eine »Aufgabenreduzierung« beim Kurbetrieb würde zu höheren Kosten für die Stadt führen.
Im Kurbetriebs-Ausschuss gab es neue Details zum Beschluss der Bürgerschaft vom Februar 2011. Foto: Karl Erhard Vögele
Gefasst wurde der Bürgerschaftsbeschluss von SPD, LINKEN und GRÜNEN. Wobei die Hauptverantwortung bei der SPD zu liegen scheint: »Ich glaube, das kam mehr von der SPD«, hatte Antje Jansen, Fraktionsvorsitzende der LINKEN, im Mai auf Nachfrage von TA gesagt. Begrüßt wurde der SPD-Beschluss vom Vorstand der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft (TWG): »Endlich: Die Geldverschwendung soll ein Ende haben«, ließ der Vorstand kurz nach dem Bürgerschaftsbeschluss in einer Pressemitteilung verbreiten (TA berichtete).
Über den eigentlichen schriftlichen Bericht kursieren zwar seit Wochen Gerüchte, das Papier würde bei Wirtschaftssenator Sven Schindler in der Schublade liegen, aber am Dienstag gab es im Kurbetriebs-Ausschuss nur einen kurzen mündlichen Bericht. »Wir wollen Ihnen nach der Sommerpause einen Bericht geben«, kündigte Ralf Kuschmierz vom Fachbereichscontrolling der Stadt an und sprach von letzten Formulierungen. Ein bisschen etwas verriet er aber schon: Die Kosten für den Außendienst, der mit Pflege und Erhaltung der Anlagen betraut ist, wurde mit den Tarifen anderer städtischer Gesellschaften verglichen. »Wir waren dann sehr überrascht, dass der Kurbetrieb diese Aufgaben doch extrem kostengünstig durchführt«, meinte Kuschmierz. Und bestätigte damit die Einschätzung nicht nur der »Interessengemeinschaft rettet den Kurbetrieb Travemünde«, dass durch den »Sparbeschluss« der Bürgerschaft die Kosten nur steigen würden.
Im Publikum kam daraufhin die Frage auf, ob der Kurbetrieb nicht vielleicht auch bei andern Aufgaben, die bereits an andere städtische Gesellschaften übertragen wurden, kostengünstiger sei. TA
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Kommentare
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Kommentar von Justus Justizius am 20.06.2012[0,0/0]
Es ist eine unterträgliche Aroganz und Ausdruck mangelnder Sachkompetenz mit den Begriffen »Aufgabenreduzierung«, »Aufgabenbündelung« und »Einsparungen« um sich zu werfen und den Eindruck zu erwecken, als wären die Protagonisten der alleinerziehenden Mutter der schönsten Tochter Lübecks die Hüter von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit der Verwaltung. Dahinter steht nichts anderes, als dem politischen Gegner in Travemünde eins auszuwischen und durch mehr Personal die eigenen Pfründe roter Wurstelei zu sichern. Dass dabei eine effizient wirtschaftende Kurverwaltung mit nachteiligen Folgen für Travemünde zu Grunde gerichtet wird, scheint niemanden zu interessieren. Wo Kosten entstehen, entseht auch ein Ertrag, ein Nutzen. Jetzt gibt es erste Anzeichen, dass der Kurbetrieb bei niedrigen Kosten effizienter arbeitet als Vergleichbares in Lübeck. Es muss wieder zusammengeführt werden was zusammen gehört. Die touristische Aufgabenbündelung gehört wieder nach Travemünde. Schluss damit in HL.
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Kommentar von Klaus Hansen am 21.06.2012[5,0/1]
Travemünde braucht eine starke Kurverwaltung mit allen für Travemünde touristisch relevanten Aufgaben. Die von der SPD und der TWG veranlasste Übertragung der Aufgaben an die städtische LTM war und ist ein Fehler, der sich allein schon bei den Veranstaltungen zeigt. Die LTM zieht das Geld von Travemünde ab, statt hier verstärkt in Marketing und Events zu investieren. Dass die rot-grüne Politik Travemünde entmachten will ist nicht neu, verwundert hat die Einstellung der TWG. Die Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft sollte sich doch eigentlich zum Wohl von Travemünde einsetzen. Travemünde muss gestärkt werden und dazu braucht sie eine starke und eigenständige Kurverwaltung, die alle für das Seebad erforderlichen Aufgaben selbst entscheiden und abwickeln kann.
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Kommentar von Justus Justizius am 22.06.2012[0,0/0]
Klaus Hansen hat recht. Was die Aufgaben des Bädertourismus betrifft, muss hier in Travermünde gebündelt werden. Synergien sind zu nutzen die in HL verloren gehen. Der Begriff »Kurbetrieb« muss ersetzt werden durch das was heute damit gemeint ist, nämlich durch eine Einrichtung des Tourismusmanagements. Das schließt nicht aus, dass z.B. Teile des Marketings an die LTM vergeben werden können, vorausgesetzt über Konzept und Strategie wird in Travemünde entschieden. Mit dem Tourismus verknüpft sind auch andere Bereiche, die in die Erfordernisse des Tourismus einzubinden sind. Daher muss ein Senator in diesen Querschnittsfunktionen für Travemünde zuständig sein und ihm muss ein Travemündeausschuss zugeordnet werden, der nicht nur ein Werksausschuss ist. In der letzten Sitzung des Kurbetriebsausschusses hat ein SPD-Mann diese Zuständigkeit zu recht angemahnt. Formal richtig, aber politisch falsch und gefährlich. Das muss geändert werden. Bürger, denkt an die nächsten Wahlen!