SCHULE 8 506
Travemünde 04.11.2020
Ampel weg, Bushaltestelle verlegt
Stadtschule war nicht informiert – Jetzt muss das Schulwegkonzept angepasst werden
Weder vom Abbau der Ampel in der Kurgartenstraße (Höhe Sankt-Lorenz-Straße/Hirtengang) noch von der Verlegung der Bushaltestelle in der Vogteistraße hat die Stadtschule nach Auskunft der Schulleitung gewusst. So gab es keine Möglichkeit, das Schulwegsicherungskonzept anzupassen.
Die Bushaltestelle in der Vogteistraße wurde genau vor die Turnhalle kurz vor dem Hirtengang und damit dem Zugang zum Pausenhof gesetzt. Wer dort morgens kurz vor acht spazieren geht, weiß, wie unübersichtlich der Straßenverkehr dort sowieso schon ist. Nun hält dort, wo Eltern ihre Kinder absetzten, auch noch der Bus. Es sei der »für uns ungünstigste Punkt in der Vogteistraße«, sagt die Schule. Die Schule hätte lieber die Verlegung der Haltestelle in Richtung Rose gesehen, also »hinter« den Zugang über den Hirtengang.
Wegen der nun fehlenden Ampel in der Kurgartenstraße (TA berichtete) muss jetzt das Schulwegkonzept geändert werden, weil der sichere Übergang weggefallen ist. Auch hier wäre die Schule gern vorher informiert worden.
Gut möglich, dass manches, was die Bürger jetzt aufbringt, hätte vorab geklärt werden können: Der Travemünder Ortsrat hatte bereits im Juli eine öffentliche Vorstellung und Diskussion der Maßnahmen gefordert (TA berichtete), konnte sich aber nicht durchsetzen. TA
Der Abbau der Ampel in der Kurgartenstraße und die Einrichtung einer temporären (?) Ersatzhaltestelle in der Vogteistraße ist für die Stadtschule Travemünde nicht vorhersehbar gewesen. Natürlich haben wir uns mit der geänderten Verkehrsführung im Vorfeld beschäftigt, um mögliche Einflüsse auf den Schulweg der Kinder frühzeitig zu erkennen, damit wir ggfs. sowohl unser Schulwegsicherungskonzept, als auch eine unterrichtliche Vorbereitung der Maßnahme zu erwägen.
Davon haben wir abgesehen, da nicht erkennbar war, dass die geänderte Verkehrsführung sich in irgendeiner Weise auf die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler auf ihrem Schulweg auswirken würde. Sehr überrascht waren wir, als wir die Ersatzhaltestelle in der Vogteistraße an der Stelle bemerkten, an der ein Großteil unserer Kinder morgens von den Eltern abgesetzt wird. Sie ist direkt vor der Turnhalle eingerichtet und somit am für uns ungünstigsten Punkt der Vogteistraße:
- zum einen ist sie genau dort, wie Eltern parken, wenn sie Kinder holen oder bringen.
- zudem warten die Busgäste auf dem Bürgersteig, auf dem viele Kinder mit dem Fahrrad oder Roller zur Schule kommen oder nach Hause fahren – Konflikte auf dem Bürgersteig scheinen vorprogrammiert
- Kinder, die mit Ihrem Fahrrad auf der Straße fahren ist das Abbiegen in den Hirtengang aufgrund der Sichtbehinderung des periodisch dort haltenden Busses erschwert.
- zusätzlich erschwert der dann periodisch an der Bushaltestelle stehende Bus die Überquerung der Vogteistraße für die Schülerinnen und Schüler, wenn sie zum Parkplatz am Bahnhof möchten (Sichtbehinderung)
Hier stellt sich die Frage, ob eine Information der Schule im Vorfeld dieser Änderung nicht erforderlich gewesen wäre. Heute war zu beobachten, dass der Bus schlussendlich in zweiter Reihe parken musste, da Elternfahrzeuge die Ersatzhaltestelle blockierten. Es entstanden aus meiner Sicht gefährliche Verkehrssituationen. Wir hätten eine Verlegung der Haltestelle um 70 Meter »hinter« den Hirtengang (Vogteistraße weiter Richtung Rose) vorgeschlagen, da dort ein Großteil dieser Probleme nicht aufgetaucht wären.
Im Hinblick auf die nun fehlende Ampel ist die Problematik ähnlich gelagert. Natürlich kommen hier weniger Kinder, als am Hirtengang. Nichtsdestotrotz muss nun das Schulwegkonzept geändert werden, denn der sichere Übergang mit der Ampel fällt nun weg. Auch hier halte ich eine Vorabinformation an die direkt angrenzende Grundschule für äußerst wichtig.
Es ist definitiv schade, dass man den Eindruck gewinnt, die Belange der Kinder der Stadtschule wären hier nicht berücksichtigt worden.
Quelle: Stellungnahme der Stadtschule, Schulleiter Michael Cordes, Stand 03.11.2020