TOURISMUS 6 479
Travemünde 02.07.2019
Das Grillen in den Griff gekriegt
Kurverwaltung zieht erste Bilanz zu Maßnahmen auf dem Grünstrand

Neu ist der Ordnungsdienst, der im Auftrag der Kurverwaltung seit Himmelfahrt jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 10:00 bis 21:00 Uhr auf der beliebten Liegewiese unterwegs ist. »Das sind Menschen, die Travemünde gut kennen«, sagte Kurdirektor Uwe Kirchhoff am Dienstag im Gespräch mit »Travemünde Aktuell«. Diese ortsbekannten Mitarbeiter würden durch ihre Art sehr deeskalierend wirken. Sowohl von Besuchern als auch von Anwohnern hätte er gehört, dass das sehr gut ankomme, sagte Kirchhoff.
Die schwarz gekleideten Mitarbeiter sind zu zweit auf dem Grünstrand unterwegs und haben die Aufgabe, dort für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Sind aber auch Ansprechpartner für die Gäste. Und sie führen Protokoll über ihre Arbeit. Daraus geht hervor, dass es in den ersten Wochen mehr Ansprachen auf freilaufenden Hunde auf der Promenade gegeben hatte als auf das Grillen. Dass die Hundehalter geben wurden, ihre Tiere anzuleinen, sei ebenfalls von vielen Menschen sehr positiv gesehen worden, berichtet der Kurdirektor.
Schwerpunkt in Sachen Grillen sei laut den Protokollen immer der Sonntag, wobei der vergangene (30.06.2019) der bisherige Höhepunkt gewesen sei. Mit insgesamt 74 Gästegruppen, die gleichzeitig grillen wollten. »Das war für die Kollegen vom Ordnungsdienst eine Herausforderung, das zu regeln. Und es hat im Wesentlichen auch geklappt«, freut sich Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Natürlich mussten bei dem Andrang auf den sechs Grillstellen jeweils gleich mehrere Grills untergebracht werden. »Ich weiß, dass viele Anwohner gerne ein totales Grillverbot hätten«, sagt Kirchhoff. Die Kurverwaltung hätte mit der Verwaltung aber nun den bestehenden Kompromiss erarbeitet.
Insgesamt wurden bisher 25.000 Euro investiert für den Wachdienst, den WC-Container mit Waschbecken (welcher die Problematik des »wilden Urinierens« entschärft hätte) und die neu angelegten Grillplätze (beschränkt auf eine Nutzungsdauer von 09:00 bis 21:00 Uhr). Im Zuge dieser Maßnahme wurden auch die beiden festen Grillstationen entfernt, weil sich dieses Prinzip nicht bewährt hätte, so der Kurdirektor.
Deutlich ist, dass die Anzahl der Besucher auf der Liegewiese stark zugenommen hat. »Der Grünstrand ist halt aufgrund seiner Qualität in den Focus der Tagesgäste gerückt«, erklärt Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Solche Tage wie der vergangene Sonntag seien allerdings ein »Ausnahmezustand«. Er hätte auch bei Kollegen in den benachbarten Seebädern nachgefragt. So hätte in Timmendorfer Strand die Bimmelbahn aufgrund des wilden Parkens nicht mehr fahren können und in Scharbeutz seien Busse nicht mehr durchgekommen. Eine Situation wie in Travemünde gab es also überall an der Küste.
Das viele Grillen wie im Vorjahr hat man also in den Griff bekommen. Was ein bisschen schwierig sei, gab Kirchhoff zu, sei die Parkerei in der Kaiserallee. Da habe er sich nochmal direkt an Senator Ludger Hinsen (CDU) gewandt. »Mit der Bitte, dort auch tätig zu werden«, so Kirchhoff am Dienstagvormittag bei einem Vor-Ort-Termin mit »Travemünde Aktuell«. In der Kaiserallee hatten am Sonntag chaotische Zustände geherrscht (Zuerst hatte »Travemünde Aktuell« darüber berichtet), obwohl auf dem Parkplatz Kowitzberg noch genügen Parkplätze frei waren. Tatsächlich reagierte die Verwaltung einer Pressemitteilung vom Dienstagnachmittag zufolge und will stärker kontrollieren (TA berichtete).
Nach Ende der Sommersaison 2019 will sich die Kurverwaltung wieder mit allen Beteiligten (Polizei, Ordnungsdienst) zusammensetzen und besprechen, was sich bewährt hat und wo noch nachgebessert werden muss. TA