POLITIK 4 391
Travemünde 08.11.2017
Bauen am Baggersand
Im Ortsrat wurden die aktuellen Projekte vorgestellt
Gerd Schröder ging zunächst auf die Pressemitteilung der Stadt zum Verkehrskonzept (TA berichete) und den darin angekündigten Workshop ein. Den Veranstaltungssaal im Gesellschaftshaus kritisierte er als dafür zu klein.
Bürgerschaftsmitglied Thomas Thalau (CDU) wandte sich an die Bausenatorin mit der Bitte, das Verkehrskonzept vor der Veranstaltung zugänglich zu machen. So wie es auf einer vergangenen Sitzung bereits zwecks Vorbereitung erbeten worden war.
Glogau antwortete wortreich, aber ohne auf die Frage einzugehen. Auf nochmalige Frage erklärte sie aber, dass das Konzept nicht fertig sei.
Es wird also vorab keine Veröffentlichung geben, anhand derer sich die Workshop-Teilnehmer vorbereiten könnten.
Öffentliche Diskussion zum Fischereihafen
Dann ging es um das Thema Fischereihafen und Baggersand-Bebauung. Die Projekte sollen noch in einer öffentlichen Sitzung des Gestaltungsbeirats in Travemünde diskutiert werden
270 neue Mietwohnungen auf dem Baggersand
Ende des dritten Quartals nächsten Jahres soll der Parkplatz Baggersand an die Bauunternehmen übergeben werden. Bis dahin sollen auch die Ersatzparkplätze fertiggestellt sein. Das eigentliche Bauvorhaben mit rund 270 Wohnungen soll Mitte 2021 fertig sein.
Im April soll ein Entwurf für den Hochbau inklusive Modell fertig sein und im Ortsrat vorgestellt werden. Die Wohnungen sollen vermietet werden. Geförderte Wohnungen kosten derzeit 5,95 Euro pro Quadratmeter. Der freie Wohnungsbau 8,50 bis 12,00 Euro.
Grosse Sorge herrschte bei einigen Teilnehmern wegen des erwarteten Baustellenverkehrs über Travemündes einzige Zufahrt. Die Bauherren wollen die Belastung möglichst gering halten.
Auf dem Baggersand 17
Anschliessend ging es um das Grundstück »Auf dem Baggersand 17« mit dem Verwaltungsgebäude und den alten Hallen, für welches ein Lübecker Zahnarzt Pläne hat. Das Gelände wurde aus der Insolvenz gekauft.
Aufgrund der Verbindung zur Böbs Werft sollen die Hallen für Boote verwendet werden und wurden entsprechend saniert. Im Sommer, wenn keine Yachten eingelagert werden, dienen die Hallen als Parkhaus.
Das Hochhaus ist mittlerweile entkernt. Die Kernbausubstanz ist in Ordnung. Hier sollen Wohn- und Gewerbeeinheiten entstehen. Es soll wenig oder auch nichts davon in den Verkauf gehen. Die neue Außenfassade fand Applaus im Publikum. Außerdem soll der »Brodtener Riese« (TA berichtete) von Bauer Kröger als Attraktion in den Fischereihafen-Bereich kommen. So hat der tonnenschwere Findling aus der Eiszeit dann auch eine neue Heimat gefunden, was ebenfalls gut ankam. TA