POLITIK
Travemünde 28.01.2017
Travemünder Weihnachtsmarkt in Nöten
Veranstalter wendet sich mit langem Schreiben an den Ortsrat
Wie berichtet möchte der Verein seine große Veranstaltung gerne auf der Tornadowiese durchführen. Und sieht sich dabei ausgebremst von der städtischen Marketinggesellschaft aus Lübeck (LTM) und dem Kurbetrieb aus Travemünde (KBT).
Der Kurbetrieb würde die mögliche Baustelle und drohendes Hochwasser für seine Ablehnung ins Feld führen, berichtet der Kulturbühnen-Vorsitzende Wolfgang Hovestädt in seiner Email an den Ortsrat.
Die LTM würde Ausweichflächen anbieten, die sich für den Markt nicht eignen würden. »Die LTM bietet allen Ernstes an, den Parkplatz Kowitzberg dafür zu nehmen oder den Weihnachtsmarkt an die Schule am Meer zu verlegen.« Auch den Parkplatz Leuchtenfeld hätte die LTM vorgeschlagen, berichtet Wolfgang Hovestädt.
Nun wendet der Veranstalter sich hilfesuchend an die Politik. TA
Die Nachricht der Kulturbühne an den Travemünder Ortsrat im Wortlaut:
»Liebe Mitglieder des Ortsrates Travemünde,
die Kulturbühne Travemünde bietet seit fünf Jahren nicht nur den Bewohnern des Küstenstädtchens immer etwas Besonderes, sondern lädt auch die Touristen zu diesen besonderen Kulturveranstaltungen ein.
Dies nicht nur im Kulturbahnhof, wo Kleinkunst in allen Facetten auf dem Programm steht (Kabarett, Variete, Musik, Clownerie, Zauberei usw. usw.), sondern auch beim großartigen Shantyfestival, das Ende Juni / Anfang Juli entlang der Travepromenade viele Besucher anlockt. Übrigens ist dieses Shanty-Ereignis das größte in Deutschland und weit über die Grenzen von Travemünde hinaus. Es kommen Besucher aus ganz Deutschland, die die Chöre aus England, Norwegen, Dänemark, Holland, der Schweiz und natürlich aus dem gesamten Bundesgebiet – vom Bodensee ebenso wie aus dem Saaland, von der polnischen Grenze wie aus dem Norden, sehen und hören wollen. Dieses Festival ist aus dem Veranstaltungskalender von Travemünde nicht mehr wegzudenken, ist es doch nach der Travemünder Woche das zweitgrößte Festival in Travemünde.
Nun würde die Kulturbühne Travemünde zur Bereicherung der Vorweihnachtszeit gern einen attraktiven und viele Besucher anlockenden Weihnachtsmarkt veranstalten:
Mit einem beheizten Zelt nur für Kunsthandwerker.
Mit einem Laternenwald, einem bunten Showprogramm – wofür extra ein Zirkuszelt aufgebaut würde, in dem an jedem Freitag, Samstag und Sonntag ein anspruchsvolles Programm angeboten würde. Mit einem Fackelumzug am Nikolaustag.
Mit vielen, vielen Tannenbäumen usw. usw.
Dies alles sollte möglichst auf der Tornadowiese aufgebaut werden.
Doch der Kurbetrieb, dem diese Fläche gehört, ist nicht bereit, sie für einen Weihnachtsmarkt herzugeben (weil Baumaßnahmen Ende des Jahres anstehen würden, lautet die etwas fadenscheinige Begründung, und falls die nicht zieht, wird die Wiese vorgeschoben, die in Mitleidenschaft geraten könnte, oder das drohende Hochwasser!)
Die LTM bietet allen Ernstes an, den Parkplatz Kowitzberg dafür zu nehmen oder den Weihnachtsmarkt an die Schule am Meer zu verlegen. Beides Plätze, die so weit abgelegen sind, dass es schon lachhaft ist, sie überhaupt ins Gespräch zu bringen.
Der Wochenmarktplatz am Fährhafen steht nicht zur Verfügung, weil am montags und donnerstags der Wochenmarkt stattfindet – außerdem ist dieser Platz für unser Vorhaben viel zu klein.
Das Kreuzfahrtterminal ist für unsere Zwecke ungeeignet, abgesehen davon hat Frau Berkau dieses bereits langfristig gemietet.
Blieb noch der Brügmanngarten – doch dieser stehe nicht zur Verfügung, weil der Neujahrsgarten ab Weihnachten dort stattfinden würde, sagt die LTM und bietet den Parkplatz Leuchtenfeld an!!!
Sicher, der Brügmanngarten könnte uns schon gefallen. Aber nicht der Bereich der Konzertbühne mit dem überdachten Zuschauerbereich, sondern der Teil der Fläche zur Außenallee, dem Hotel A-Rosa zugewandt. Doch dieses Teilstück könne man uns nicht geben, da die Rasenfläche durch die Buden und Zelte unansehnlich werden könnte. Die gesamte Fläche müsste dann renaturiert werden – die Kosten, die Kosten, erklärt die LTM und gibt den Platz nicht her.
Wir meinen, dass der Ortsrat sich doch dieses Themas einmal annehmen sollte: Zum einen die Kulturbühne als Betreiber des Theaters und zum anderen die Aktivitäten für die Festivals.
Dazu würde ich gern – falls eingeladen – etwas sagen. Es ist glaube ich, ohnehin an der Zeit, dass die Kulturbühne mal im Ortsrat vorgestellt wird.«
Quelle: Pressemitteilung Kulturbühne Travemünde
1 http://www.kulturbuehne-travemuende.de
2 http://www.weihnachtstraum-travemuende.de