»Traurig, dass die SPD sich auf so ein Niveau begeben hat«
Thalau (CDU) kontert Themenklau-Vorwürfe der Travemünder SPD
In einem Online-Kommentar bei »Travemünde-Aktuell« und »HL-live« wirft der Vorsitzende der Travemünder SPD Claus F. W. Pätow dem Travemünder CDU-Bürgerschaftsmitglied Thomas Thalau Themenklau vor. Der wehrt sich und bescheinigt der Travemünder SPD politische Niveaulosigkeit.
»Traurig, dass die SPD sich auf so ein Niveau begeben hat«, sagt Bürgerschaftsmitglied Thomas Thalau (CDU) zu den Vorwürfen. Foto: ARCHIV TA
Was war passiert? »Travemünde Aktuell« hatte am 15.08.2015 den Fragenkatalog veröffentlicht, den der Ortsrat für ein Gespräch mit dem Lübecker Senat vorbereitet hatte (Bericht hier). Darin findet sich auch die Frage nach einem freien W-LAN-Netz am Strand. Ein Thema, über das Bürgerschaftsmitglied Thomas Thalau am Dienstag in einer Pressemitteilung geschrieben hatte (TA berichtete). Zeitgleich war zum Thema auch ein Beitrag von Thalau in der Lübecker Stadtzeitung erschienen. In der Rubrik, in der die Zeitung regelmäßig den Fraktionen Platz für ihre Themen einräumt.
Screenshot aus dem Fragenkatalog des Travemünder Ortsrates, der für jeden einsehbar im sozialen Netzwerk »Facebook« zu lesen ist. Screenshot: TA
Thomas Thalau hatte seinen Text für die Stadtzeitungs-Ausgabe vom 18. August geschrieben. Das braucht entsprechenden Vorlauf, so dass er vom Inhalt der Ortsrats-Liste noch gar nichts wissen konnte. Scan: TA
Die Travemünder SPD wirft Thalau nun vor, das W-Lan-Thema von der Liste des Ortsrates geklaut zu haben, auf die es die Sozialdemokraten gesetzt haben. »Schön, dass Herr Thalau – Mitglied der Bürgerschaft und des Ortsrats – diesen Fragenkatalog gelesen hat. So hat er denn auch den Gedanken eines freien WLAN Netzes entdeckt und prompt zu seiner eigenen Forderung gemacht«, wirft der Vorsitzende der Travemünder SPD Claus F. W. Pätow dem CDU-Mann nun Themenklau vor. »Es ist eine Frage des Anstands, ob man die von der anderen Partei eingebrachten Themen als eigenen Geistesblitz verkaufen mag«, so Pätow.
In einem langen Kommentar auf »Travemünde Aktuell« wirft der Travemünder SPD-Chef dem CDU-Mann Themenklau vor. Screenshot: TA
Thomas Thalau (CDU) weist den Vorwurf zurück. Er habe den Text bereits am 23. Juli 2015 für die Stadtzeitung geschrieben. »Ein Herr Pätow sollte wissen, dass Stadtzeitungs-Artikel eine gewisse Vorlaufzeit brauchen« sagt er. Der Ortsrat hatte seine Tehmenliste erst Wochen später bei der Stadt eingereicht.
Zur Frage des »Anstands« wendet sich Thalau direkt an die SPD: »Sehr geehrte SPD, den Anstand besitzt die SPD Travemünde nicht. Ich befasse mich seit Jahren mit dem Thema W-Lan am Strand« Dazu verweist der Politiker auf die Protokolle des Kurbetriebs-Ausschusses. »Es ist traurig, dass die SPD sich auf so ein Niveau begeben hat«, bedauert Thomas Thalau. »Die SPD sollte endlich anfangen, eigene Themen zu finden anstatt anderen vorzuwerfen, Themen zu klauen. Das hat die CDU Travemünde nicht nötig.«
Wirft dem CDU-Kollegen vor, SPD-Gedanken als eigenen Geistesblitz verkauft zu haben: Claus F.W. Pätow, Vorsitzender der Travemünder SPD. Foto: KEV/ARCHIV TA
Und noch einen Fehler im Kommentar der SPD korrigiert er: »Auch sollte die SPD wissen, dass ich zwar Mitglied der Bürgerschaft bin, aber nicht im Ortsrat«. TA
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Kommentare
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Kommentar von Dr. P. Voeltz am 18.08.2015[0,0/0]
Herrn Paetows Kritik und Angriff auf Herrn Thalau ist auch ansonsten nicht berechtigt: 1.Der Fragenkatalog für die Besprechung des OR mit der Stadtverwaltung wurde im vergangenen Jahr zur Vorbereitung in einer öffentlichen Ortsratsitzung ausführlich mit dem Auditorium diskutiert. Die Vorab-Veröffentlichung in TA in diesem Jahr ist somit keine »Indiskretion«. 2. BM Saxe hat in der Besprechung am 03.09.14 ausdrücklich betont, dass diese Sitzungen öffentlich seien! Im übrigen ist die Sinnhaftigkeit dieser und anderer Geheimnistuereien ohnehin weder nachvollziebar noch zielführend. Ich hoffe das OR-Gedächtnis ein wenig aufgefrischt zu haben! pv+
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Kommentar von Celler am 18.08.2015[0,0/0]
Übliches Klein-Klein von Lokalpolitikern, die Travemünde nicht nach vorn bringen. Für den Außenstehenden verfestigt sich der Eindruck, dass Travemünde für die SPD im Lübecker Rathaus nur ein lästiges Anhängsel ist.
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Kommentar von Klaus Hansen am 20.08.2015[0,0/0]
Endlich erfährt man, mit was sich die Politiker so beschäftigen, nämlich mit sich selbst und ihrer Eitelkeit. Wenn SPD und CDU auch noch koalieren, wird es mit der Selbstdarstellung sicher noch schlimmer werden. Macht euch lieber Gedanken über die Zukunft von Travemünde, das wäre sicher allen Wählern lieber.
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Kommentar von B.David am 20.08.2015[0,0/0]
Die Travemünder SPD nutzt die Sommerpause wohl zum Fußballspielen. Es ist rührend zu erleben,wie dabei Eigentore treffsicher verwandelt werden. Erst der CDU-Crew das Thema W-LAN wegdribbeln,es dann versehentlich durch einen schwachen Verteidiger ins eigene Tor versenken und den Gegner des Foulspiels bezichtigen.. Gut,dass die Schiedsrichter bei der nächsten Wahl die Möglichkeit haben,diese Mannschaft vom Spielfeld zu schicken. So könnte sie im Trainingslager saubere Spielzüge erlernen. Vermutlich geht es der SPD mit ihrer gemischten Mannschaft aber darum,einen starken,unbequemen und umtriebigen Spieler der gegnerischen Mannschaft ,der laufend die »Roten« mit seinen Attacken (z.B.Wiekstrassendeal,Entgleisungen des Cheftrainers Saxe und seiner Assistenten Schindler und Reinhardt)empfindlich stört,zu foulen. Bleibt zu hoffen,dass das SPD Team sich wieder auf Fairplay besinnt und sich entschuldigt. Muss ja nicht gleich ein Kuchen überreicht werden.
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Kommentar von Michael Behr am 20.08.2015[0,0/0]
Moin, wer war zuerst da: Der Hase oder der Igel ? Haben die Travemünder Politiker nichts besseres zu tun, als sich über solchen Blödsinn zu streiten? Es gibt sehr viel dringendere Probleme in Travemünde zu lösen, die Herren Politiker sollten sich lieber um Ihre Hausaufgaben kümmern anstatt um Ihre Eitelkeiten! Grüsse, Michael Behr
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Kommentar von David Kidon am 20.08.2015[0,0/0]
@ b. david: literarisch wie inhaltlich ist Ihre Darstellung des Sachverhaltes ziemlich naiv und übertrieben. Warum drücken Sie sich in Ihrem Kommentar darum herum Herrn Paetow direkt anzusprechen? Wenn er sich bei Herrn Thalau (wirklich, ist das Ihr Ernst?) entschuldigen soll, sollten Sie dies mit mehr Mut fordern. Der Vorgang ist inzwischen aber hinreichend geklärt, und vernünftige, politische Kontrahenten« kommen sicher auch ohne Formalitäten wieder »an einen Verhandlungstisch«.
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Kommentar von Justus Justicius am 21.08.2015[0,0/0]
@David Kidon. Eine literarische Messlatte an Kommentare anzulegen, finde ich einen geistreichelnden Versuch, sich mal etwas intellektueller vom Niveau eines Stammtischkommentars abzuheben. B. David vorzuhalten, er drücke sich darum, Herrn Paetow direkt anzusprechen, finde ich ziemlich kühn. Den Vorgang als »inzwischen hinreichend geklärt« zu deklarieren, sollten Sie mal belegen. Die Politiker in Travemünde halte ich für geschickter, pfiffiger und gerissener, als dass diese sich von einer ausstehenden Formalie (vielleicht meinen Sie damit ja eine Entschuldigung) vom nächsten politischen Deal abhalten lassen. Ihre Begriffe »vernünftige, politische Kontrahenten« halte ich gemessen an dem, was wir täglich in der Kommunalpolitik lüb’scher Prägung erleben, für naives Wunschdenken.