Waterfront: Am 24. September soll die Bürgerschaft entscheiden
Investor schreibt an die Fraktionen und wehrt sich gegen BiP-Zeichnungen
Acht Jahre lang plant Sven Hollesen schon am Projekt »Priwall Waterfront«, jetzt ist er kurz vorm Ziel: Am 24. September soll die Lübecker Bürgerschaft den Bebauungsplan absegnen, schon am 25. September will er zum offiziellen ersten Spatenstich laden. Nach den 173 Ferienhäusern wird es das zweite Großprojekt des Dänen auf der Travemünder Halbinsel.
Hat für den 25. September den ersten Spatenstich angekündigt: Sven Hollesen (rechts), hier mit Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Schäffner, der die Energie für »Priwall Waterfront« liefern soll. Foto: KARL ERHAD VÖGELE
Schaut man von der Stadtseite über die Trave auf den Passathafen, wird der Spaten auf der linken Seite angesetzt. Hier sollen die ersten drei Promenadenvillen entstehen. Ganz links ein Fischrestaurant. »Das Restaurant ist in der ersten Villa im Erdgeschoss. Das ist eine vergrößerte Villa«, erklärt Waterfront-Initiator Sven Hollesen. Die Bauaktivitäten werden schon in diesem Jahr sichtbar sein: »Wir wollen sehen, dass wir mit den Rohbauarbeiten so schnell wie möglich in Gang kommen.« Im Oktober soll auf der anderen Seite des Passathafens dann mit der neuen Halle für den Seglerverein angefangen werden.
Studie für das Promenadenrestaurant Südermole, das zuerst gebaut werden soll. Grafik: 1zu1 architekten BDA
Aber nicht nur Gastronomie, Läden und Wohnungen finden Platz im Waterfront-Projekt: Es soll auch Tagungsräume geben, die Tagungsgäste sollen in der Nebensaison Leben in das Projekt bringen. Und natürlich Übernachtungen buchen. Weiter soll die beliebte Ostsee-Station integriert werden und soweit vergrößert, dass sie ihre Besucherzahl von 10.000 auf 30.000 verdreifachen kann. »Der Grundriss ist in Planung«, sagt Sven Hollesen.
Los geht es mit den drei Gebäuden zwischen dem Bug der Passat und dem Anleger der Norderfähre. GRAFIK: DGZ ARCHITEKTEN
Kaufinteressenten für Ferienwohnungen können sich auf der Internetseite von Planet Haus bereits registrieren. »Wir haben schon eine große Liste«, freut sich Sven Hollesen. Ende des Jahres kann man dann mit ihm schon zum Notar und einen Kaufvertrag über die noch zu errichtenden Wohnungen abschließen.
Gegen die kürzlich erneut in einer Pressemitteilung versandten Zeichnungen der »Bürgerinitiative behutsame Priwall-Entwicklung« (TA berichtete) wehrt sich Hollesen jetzt mit einem Schreiben an die Lübecker Politik. »Diese Zeichnungen sind nicht nur komplett falsch, was die Geschossausstrahlung angeht, sondern sie sind auch unwürdig gegenüber der Hansestadt Lübeck und dem Investor«, schreibt Hollesen. TA
Das Schreiben von Sven Hollesen an die Politik im Wortlaut:
05. August 2015 An die Fraktionen der Lübecker Bürgerschaft An die Lübecker Parteien
Sehr geehrte Partei- und Fraktionsvorsitzende, sehr geehrte Damen und Herren, das Sommerloch breitet sich wieder aus. Auch die Gegner des Priwall Waterfront Projektes sind nicht davon verschont geblieben. Sie haben ihre alten Zeichnungen des Projektes rausgekramt und strahlen wieder einmal die gruseligen Bauten mit Schuhkartoncharakter aus. Diese Zeichnungen sind nicht nur komplett falsch, was die Geschossausstrahlung angeht, sondern sie sind auch unwürdig gegenüber der Hansestadt Lübeck und dem Investor. Die ursprünglichen Planungen wurden wie vereinbart verkleinert. Wie bekannt ist, haben wir uns verpflichtet, einen weiteren Architektenwettbewerb mit Kosten von über 100.000 € für die nächsten vier Sonderbauten auszuloben. Mit einem qualifizierten Preisgericht bestehend aus Bausenator, Bauausschussvorsitzendem und Gestaltungsbeirat ist ganz sicher zu erwarten, dass kein Architekt mit Schuhkartonideen gewinnen wird, sondern einer mit interessanten Vorschlägen, die die gewünschten Eyecatcher längs der Promenade herausarbeiten werden. Wenn man sich die Planungen des Gewinners des ersten Architektenwettbewerbs eins:eins Architekten aus Hamburg ansieht, ist es sehr gut gelungen. Wie beim ersten Architektenwettbewerb wird auch beim nächsten großen Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität gelegt. Denn auch in 20 Jahren soll man noch gerne auf der Priwall Promenade flanieren. Der Priwall kann durch das Projekt nur gewinnen. Endlich wird er zu einem lebendigen Standort mit Tourismus, Segelsport und Wohnquartier. Sven Hollesen Vorstand PLANET HAUS AG
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Kommentare
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Kommentar von Beton-Hasser am 06.08.2015[3,0/2]
Welch ehrbare Ankündigungen. Planet Haus geht es natürlich in keineswegs darum, möglichst viel »Baumasse« in Form von zu veräußernden Quadratmetern erstellen zu lassen, sondern einzig darum, die Schönheit des Priwalls langfristig zu erhalten. Welcher Widerspruch in diesen Aussagen liegt, erkennt man, wenn man die unlängst auch über TA publik gewordenen Bauvorhaben auf dem ex Aqua-Top Grundstück anschaut. Dort tritt Planet Haus als Kooperationspartner für ein Appartmenthaus für mehr als 100 Wohnungen auf – die Bilder, welche dort zu sehen waren, zeigten hässlichsten Beton-Klotz Baustil. Nichts vormachen: Es geht einfach nur darum, möglichst viele zu verkaufende Einheiten auf möglichst wenig Fläche unterzubringen. Nur so verdient Planet Haus ordentlich, und wenn man das ganze dann noch als nette Architektur verpackt, ist es zwar nicht ganz so hässlich wie ein echter Betonklotz, aber immer noch zu viel Masse für den Priwall. Hollesen ist kein Investor, er verkauft schlicht Immobilien.
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Kommentar von Michael Behr am 06.08.2015[3,0/3]
Moin, trinken wir einen drauf! Grins! Der Investor freut sich! Was soll er auch anderes sagen, Grüsse, Michael Behr
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Kommentar von Christian Jäger am 06.08.2015[3,5/4]
Häßlich! Nach acht Jahren Planung kann man mehr erwarten. Wie wärs z.B. mit der regionaltypischen Seebäderarchitektur?
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Kommentar von siegbert bruders am 07.08.2015[3,5/4]
Warum hat der Mann bloß so eine Angst sein geplantes Großprojekt einmal grafisch darzustellen? Das ist doch eigentlich selbstverständlich, dass die Betroffenen vorher sehen wollen, wie es aussehen soll und die Politiker auch wissen worüber sie entscheiden – in der Schweiz gehört das zum Standard. Hat Herr Hollesen Angst, das eine Darstellung des Projekts deutlich macht wie sehr die Küste zugebaut wird und der Priwall seinen Charakter verlieren würde? Bei den vorgelegten Zahlen konnte die BIP nachweisen, dass diese in großen Teilen unter falschen Voraussetzungen erstellt wurden und rechnerisch falsch waren. Das Projekt ist zu groß, die Häuser sind zu hoch und die »Sonderbauten« direkt am Wasser erzeugen eine Häuserschlucht – das weiss Herr Hollesen und deswegen gibt es auch keine Darstellungen!
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Kommentar von Klaus Palte am 07.08.2015[3,0/3]
Der Herr Hollesen ist ein hervorragender Unternehmer. Ermacht das was nicht verboten ist und was das geltende Recht zuläßt. Warum soll er dafür verprügelt werden ? So läuft doch unsere Marktwirtschaft, und wer das nicht will, soll die aus dem Tempel jagen, die ihm diese Plattform bereitet haben und es zulassen, dass der Priwall so nicht mehr sein wird wie er war. Das sind die überwiegend unfähigen Feierabendpolitiker der Bürgerschaft und eine mit so einem Projekt kraft Personalmangels überforderte Verwaltung durchsetzt von politischen Seilschaften. Ja und das Bad am Maritim des Aja-Hotels ist natürlich öffentlich. Und wenn es »voll ist« dürfen eben nur die Gäste der Hotels rein. An sonsten ist ja noch offen, was das gemeine Volk bezahlen muss und wann es rein darf. Z.B. nur Dienstags von 7 bis 10 Uhr für 25 EURO? Wir werden es bald wissen. Zu spät für eine Änderung ist es ja ohnehin schon.
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Kommentar von Superstenz am 09.08.2015[3,0/3]
Was für ein falscher Pharisäer der Herr Hollesen. Ohne Widerstand der BIP würde das Projekt nie in vernünftige Bahnen gelenkt werden und vielleicht ähnlich »toll« aussehen wie das Aja Apartmenthaus vorgestellt wurde. »Quadratisch praktisch gut«. Danke BIP
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Kommentar von Jörg-Detlev Lehmann am 10.08.2015[3,0/3]
Ich weiss nicht, warum sich alle so über Herrn Hollesen aufregen. Der macht das, was ein Investor machen muss: sein Investment möglichst gewinnbringend gestalten. Und durch die Kooperation entfällt nun auch noch ein Schwimmbad. Besser kann es doch für einen Investor nicht laufen! Das Problem ist die unfähige Politik / Verwaltung. Dort kann man sich die Auswirkung derartiger Projekte weder von ihrer Größe noch von ihrer Auswirkung auf die Umgebung vorstellen. Und scheinbar ist man auch nicht in der Lage »wasserdichte« Verträge zu schließen, die dann nicht anschließend von den Investoren in ihrem Sinne ausgelegt werden können. Aber diese Politiker haben wir!!! gewählt – sie handeln – angeblich in unserem Sinn. Also muss Druck auf die Politik her!