POLITIK 1
Travemünde 11.06.2015
Keine weiteren Fragen
Ortsrat verlas »nichtssagende« Stellungnahme des Bürgermeisters zur Wiekstraßen-Email
Sie wollten »keine Flüchtlinge in ihre Idylle« lassen, hatte der Lübecker Bürgermeister Bernd Saxe in einer internen Email über Travemünder Bürger gemutmaßt. Die hatten sich lediglich beschwert, dass sie beim Verkauf der Wohnheim-Immobilie auf dem Priwall übergangen worden sind. Vom Ortsrat um Stellungnahme gebeten, schrieb Saxe einen langen Brief, dem sich aber schwerlich eine Erklärung zum angefragten Sachverhalt entnehmen ließ (TA berichtete). Das Schreiben wurde am Mittwoch im Ortsrat verlesen.
»Ein typisches Beispiel für Politik, wo man mit vielen Worten nichts sagt«, nannte darauf Eckhard Erdmann (Verein der Priwallbewohner) Saxes Antwort.
»Man muss einräumen, dass er dabei auf den Vorwurf Travemünder Bürgern eine ablehnende Haltung zur Aufnahme von Flüchtlingen unterstellt zu haben nicht eingegangen ist«, gab der Travemünder SPD-Vorsitzende Claus F. W. Pätow zu.
Der Ortsrats-Vorsitzende Gerd Schröder (CDU) meinte, man könne den Bürgermeister noch einmal darauf hinweisen, dass sein Schreiben »nichtssagend« sei. »Aber wahrscheinlich werden wir dieselbe Antwort bekommen«, vermutete er. »Ich würde sagen, dass wir das nochmal zur Sprache bringen bei der Senatssitzung. Einverstanden?«, fragte Schröder. Doch darauf gab es keine erkennbare Reaktion aus dem Ortsrat. Auch das Publikum hatte keine weiteren Fragen. TA