Als »1-A-Plus-Triple-A-Lage«, hatte Lübecks Wirtschaftssenator Sven Schindler das Aqua-Top-Grundstück einst angepriesen, wo man »etwas großartiges entwickeln« wolle und Travemünde ins 21. Jahrhundert führen. Das 21. Jahrhundert muss wohl noch etwas warten: Der Verkauf ist geplatzt.
Top-Grundstück oder Ladenhüter? Die Aqua-Top-Wiese. Foto: TA
Die Pläne des Timmendorfer Hoteliers Rolf von Oven sahen zwei Hotels und ein Schwimmbad auf dem Gelände vor (TA berichtete). Jetzt will von Oven das Projekt nicht weiter verfolgen. Grund sollen einer Presseerklärung der Stadt zufolge gestiegene Kosten und die Ungewissheit bei den Fördermitteln sein.
»Das ist ein schwerer Schlag«, sagte Ulrich Krause, stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU, am Dienstag während einer Live-Sendung bei »Radio Travemünde«, als die Nachricht über den Ticker kam. TA
Externe Links zum Thema: Artikel auf HL-live.de und ln-online.de
Die Pressemitteilung der Hansestadt Lübeck zum Thema im Wortlaut:
Aqua Top-Grundstück: Von Oven zieht sich zurück Hansestadt nimmt Kontakt mit der Deutschen Immobilien AG, Rostock, auf Der Timmendorfer Hotelier Rohlf von Oven wird den Anhandgabevertrag für das frühere Aqua Top-Grundstück in Lübeck Travemünde nicht unterschreiben und sein geplantes Hotelprojekt nicht weiter verfolgen. Das hat heute Lübecks Wirtschaftsenator Sven Schindler mitgeteilt. Die Hansestadt Lübeck hat daher bereits Kontakt mit dem damaligen Zweitplatzierten der Ausschreibung aufgenommen. Die Deutsche Immobilien AG aus Rostock betreibt in Travemünde bereits das Arosa und möchte mit A-JA auf dem Aqua Top Areal ein völlig neues Hotelkonzept umsetzen. Im Mai dieses Jahres hatte die Bürgerschaft die Anhandgabe des früheren Aqua Top-Grundstückes in Lübeck-Travemünde an die Timmendorfer Hotel-Familie von Oven beschlossen. Über den endgültigen Verkauf sollte die Bürgerschaft nach einem noch durchzuführenden Architektenwettbewerb entscheiden. Aufgrund der städtebaulichen Bedeutung des Standortes »Aqua Top« hatten Investor und Architekt ein gestalterisch sehr ansprechendes Konzept gewählt, welches genau auf diesen besonderen Ort zugeschnitten ist. Dieses wurde von der Verwaltung und der Bürgerschaft durch einen einstimmigen Beschluss auch entsprechend gewürdigt. Die vergangenen vier Monate wurden seitens des Investors genutzt, das Konzept im Hinblick auf seine finanziellen Auswirkungen weiter vertiefend zu untersuchen. Mit Blick auf die gleichgelagerten Hotel-Baustellen in Scharbeutz und Niendorf muss nun bereits durch den geplanten Tiefgaragenbau mit nicht unerheblichen Kostensteigerungen gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung gerechnet werden. Aufgrund der ambitionierten Projektkosten hatte die Familie von Oven bereits im Vorfeld des Bürgerschaftsbeschlusses darauf hingewiesen, dass ihr kostenintensives Hotelkonzept in diesem Umfang nur im Falle der Bereitstellung von Fördermitteln in Höhe von 3,5 Mio. Euro zu realisieren ist. Rohlf von Oven erkennt die intensiven Bemühungen des Wirtschaftsministeriums der vergangenen Monate an: »Dennoch lässt sich aufgrund der im Koalitionsvertrag im Sommer diesen Jahres vereinbarten Abschaffung der Einzelbetrieblichen Förderung zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen, ob und in welcher genauen Höhe das Land die in Aussicht gestellten Fördermittel für das Projekt zur Verfügung stellen kann.« Vor dem Hintergrund der vorgenannten Gründe sowie einiger in diesem Zeitraum nicht abschließend zu klärender Fragen im Zusammenhang mit den Geh- und Fahrrechten des Nachbarn hat sich Familie von Oven schweren Herzens entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen und den Anhandgabevertrag nicht zu unterzeichnen. Die Hansestadt Lübeck bedauert diese Entscheidung außerordentlich. Wirtschaftssenator Schindler: »Das Hotelkonzept von Ovens hatte uns alle inhaltlich und städtebaulich überzeugt. Ich bin sehr enttäuscht, habe aber auch Respekt vor der unternehmerischen Entscheidung der Familie. Auf jeden Fall muss der Blick jetzt wieder nach vorn gehen.« Quelle: Lübeck Pressedienst, 16.10.2012
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Kommentare
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Kommentar von Wilfried Walter am 16.10.2012[0,0/0]
Fördermittel? Kann in diesem Land nur noch gebaut werden, wenn »Fördermittel« fließen? Damit das klar ist: Derlei »Fördermittel« sind Subventionen, die letztendlich die Steuerzahler geben. Wo sind die Unternehmer, die auf eigenes Risiko (halt unternehmerisch) tätig werden? Schwach, von Oven, ganz schwach!
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Kommentar von Scheel am 16.10.2012[0,0/0]
Schindler go home. Triple-AAA hätte Schindler wohl auch jeder Holzbude in New Orleans verliehen. Was für ein Schaumschläger und Nichtskönner, nur Sprechblasen faselt er daher.
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Kommentar von Klaus Hansen am 17.10.2012[0,0/0]
Wiedermal peinlich für Lübeck. KWL und Verwaltung hätten die Finanzen genau überprüfen können. Senator Schindler und sein Freund Gerdes von der KWL können ihren Job einfach nicht. Sie haben beide mit sicherer Hand den falschen Investor gewählt. Bravo meine Herren! Travemünde gerät bei dieser Lübecker Politik weiter ins Abseits
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Kommentar von siegbert bruders am 17.10.2012[0,0/0]
»Waterfront: Projekt geplatzt. So oder ähnlich könnte es auch für den Priwall heißen. Denn auch diese 1aa Lage rechnet sich nicht. Das wissen inzwischen auch alle: der Immobilienhändler Herr Hollesen, die politischen Parteien und ganz zum Schluss realisiert es auch die Lübecker Verwaltung. Aber noch wird viel Geld und Arbeitskraft in ein Projekt gesteckt, das niemals kommen wird. Es ist zu groß, zu unbeweglich und es ersetzt nicht die Diskussion um die weitere Entwicklung Travemündes. Mehr Betten allein ist keine Strategie. Auf den Priwall passt bestens das Konzept der BiP – das dann auch umgehend umgesetzt werden kann. Also: Herr Hollesen, Politik und Verwaltung: Nehmen sie sich ein Beispiel an den Timmendorfer Investoren und ziehen sie eine ehrliche Bilanz. Respekt für die unternehmerische Entscheidung der Timmendorfer Familie von Oven – und vor allem Respekt für die Geschwindigkeit.