POLITIK 2
Travemünde 24.10.2011
SPD will kein Gymnasium für Travemünde

Der schulpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Jörn Puhle spricht sich in einer Pressemitteilung nun gegen ein Gymnasium für Travemünde aus. »Wir haben bereits ein Gymnasium nördlich der Trave; das Trave-Gymnasium im Schulzentrum Kücknitz. Hier sieht es mit der Schülerzahl schon anders aus, da die Mindestgrößenzahl von Jahr zu Jahr gerade eben erreicht oder auch verfehlt wird«, begründet Puhle das Nein der SPD für ein Gymnasium in Travemünde. »Wird ein Gymnasium in Travemünde aufgemacht, dann ist dies das sichere Aus für das Trave-Gymnasium.« TA
Die Pressemitteilung der SPD Lübeck im Originaltext:
Schulpolitischer Offenbarungseid
Der schulpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Jörn Puhle erklärt zu den schulpolitischen Aussagen von Frau Dinges-Dierig bei ihrem Wahlkampfauftritt in Travemünde:
»Der Hamburg-Import der Lübecker CDU zeigt auch auf dem eigenen politischen Terrain der Schulpolitik erschreckende Wissenslücken.
Beispiele gefällig:
»Ich sehe gar keine Probleme, dass wir hier ein Gymnasium einrichten können, wenn wir genügend Kinder und junge Familien hier haben, sagt Alexandra Dinges-Dierig zur Schulsituation in Travemünde. Dass dann ein Gymnasium in Lübeck schließen muss, glaubt sie nicht. Diese Aussage zeugt von fehlender Sachkenntnis. Unbestritten ist, dass die Innenstadtgymnasien sicher nicht leiden würden, da hier hohe Anmeldezahlen vorliegen. Wir haben aber bereits ein Gymnasium nördlich der Trave; das Trave-Gymnasium im Schulzentrum Kücknitz. Hier sieht es mit der Schülerzahl schon anders aus, da die Mindestgrößenzahl von Jahr zu Jahr gerade eben erreicht oder auch verfehlt wird. Wird ein Gymnasium in Travemünde aufgemacht, dann ist dies das sichere Aus für das Trave-Gymnasium. Da die Schülerzahlen ein Gymnasium für Travemünde aber bei weitem nicht hergeben handelt es sich hier um eine Phantomdiskussion oder es bliebe eine Verlagerung des Gymnasiums von Kücknitz nach Travemünde. Wir werden dieses Spiel nicht mit machen!
Travemünde hat aus Sicht der SPD ganz andere schulpolitische Probleme. In Travemünde befindet sich eine von drei Regionalschulen in Lübeck. Den Wunsch dieser Schulen und der Bürgerschaft auf Umwandlung in Gemeinschaftsschulen hat der zuständige Minister Dr. »Klug«, abgelehnt. Die schwarz-gelbe Landesregierung wird mit diesem Nein den Stadtteil Travemünde zu einem reinen Grundschulstandort machen, da eben die Regionalschule die Mindestgrößenzahl nicht erreicht und wir eine Schülerwanderung u.a. an die teilweise 5-zügige Trave Gemeinschaftsschule in Kücknitz haben. Aussagen der Kandidatin hierzu – leider Fehlanzeige. Dieser groteske Fehler ließe sich erst nach der Landtagswahl im Mai korrigieren.
»Man braucht eine gewisse Mindestgröße an Schule, und wenn wir die haben, dann erhalte ich jede Schule.« Diese Aussage ist natürlich ganz einfach und das sehen sicher alle politischen Kräfte in der Bürgerschaft so. Wir müssen aber agieren, wenn das Land uns aufgrund der nicht erreichten Mindestgrößenzahlzahl einer Schule auffordert tätig zu werden. So mussten wir beispielsweise die Luisenhof-Schule schließen. Die CDU ist aus taktischen Gründen hier nicht mitgegangen, obwohl das Land ganz klar gesagt hat, dass es die Schule schließt, wenn der Schulträger nicht reagiert. Die Entscheidung über die Schließung einer Schule trifft also nicht der Bürgermeister, sondern die Bürgerschaft und letztlich das Land im Rahmen der gegebenen Umstände, z.B. der Mindestgrößenzahl.«
Quelle: Pressemitteilung SPD Lübeck
Externer Link zum Thema: Die Pressemitteilung der SPD auf HL-live.de
1 http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=72604