»Seit 1451 schlagen sich die Travemünder mit dem Vogt von Lübeck«, hatte Hans Kröger (FDP) vergangene Woche auf der Bürgerversammlung der Interessengemeinschaft »Rettet den Kurbetrieb für Travemünde!« erinnert (TA berichtete). Die endgültige Eingemeindung jährt sich am 1. April 2013 zum 100. Mal. Nicht wenige Travemünder sind der Meinung, 100 Jahre seien genug. Eine kleine Umfrage bei der Travemünder Politik.
»Wir sind stolz, Lübecker zu sein«, meint Carl Howe (GRÜNE). Foto: TA
Carl Howe von den Travemünder GRÜNEN glaubt nicht, dass die Ausgemeindung eine Lösung ist. »Wir sind stolz da drauf, Lübecker zu sein und wir werden niemals zu der Probstei in Ostholstein gehören«, meint er.
Klar Erhard Vögele, ehemaliges Bürgerschaftsmitglied aus Travemünde, sieht durchaus Chancen: »Wenn die Bevölkerung es will und wenn der Landtag ein entsprechendes Landesgesetz beschließt, dann kann ich mir vorstellen, dass es rechtlich möglich ist«, sagt er. Über die Folgen der Ausgemeindung müsste natürlich nachgedacht werden.
Als Ostholsteiner nicht mit unter Lübecks finanziellen Problemen leiden: Karl Erhard Vögele, ehemaliges Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Foto: TA
Sicher ist für Vögele aber, wenn Travemünde nicht mehr Bestandteil der Hansestadt Lübeck ist: »Dann leiden wir auch nicht mehr unter der Knute der furchtbaren finanziellen Probleme der Hansestadt. Dann kann sich Travemünde unabhängig davon entsprechend entwickeln.«
»Wäre das Beste für Travemünde«: Jens Michaelis (LINKE). Foto: TA
Jens Michaelis von den Travemünder LINKEN wünscht sich Travemünde auch nach Ostholstein, hält so einen Versuch aber für illusorisch, da die Ausgemeindung zu kompliziert sei. »Aber wenn ich das so weiter sehe, was hier in Lübeck und Travemünde passiert, wäre es das Beste für die Travemünder.«
Glaubt nicht, dass Chancen bestehen für eine Ausgemeindung: Wolfgang Hovestädt (SPD). Foto: TA
Wolfgang Hovestädt von der Travemünder SPD hat schon mal im Internet das Thema Ausgemeindung recherchiert. Das sei auch juristisch sehr schwierig, meint er. »Der Landkreis, also Lübeck, müsste zustimmen. Ostholstein noch gar nicht mal, aber Lübeck müsste uns entlassen aus der Mitgliedschaft. Und ich glaube nicht, dass wir da Chancen haben.« Er sieht keinen Sinn darin, das weiterzuverfolgen. Travemünde hätte den Hafen und die Touristen, was weiter ausgebaut werden könne, würde also schon allein überleben. »Aber ich glaube nicht, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen werden«, meint Hovestädt. TA
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Kommentare
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Kommentar von Cedric Ehlers am 12.03.2011[0,0/0]
Ich verstehe das nicht. Travemünde ist ein Stadtteil von Lübeck. Warum bezeichnen sich die Leute die in Travemünde wohnen als Travemünder und nicht als Lübecker. Ich wohne im Stadtteil Marli, bin ich deswegen Marlier? Das ist schwachsinn, und ich glaube auch nicht, dass die Ausgliederung von Travemünde jemals stattfindet.
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Kommentar von Phil am 12.03.2011[5,0/1]
Ungefragt haben überraschend viele Travemünder Bürger bei der Unterschriftensammlung »rettet den Kurbetrieb« nebenbei geäußert haben, dass das Beste für Travemünde eine Loslösung von Lübeck wäre. 100 Jahre seien genug. Wir sollten so frei wie Boltenhagen oder Timmendorf sein um selbst entscheiden zu können wie wir unsere erwirtschafteten Gelder zu Gunsten unseres Ostseebades, unserer Gäste einsetzen.
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Kommentar von Phil am 12.03.2011[5,0/1]
Sehr geehrter Herr Ehlers: Es ist schon bedauerlich, dass Sie zu Ihrem Ortsteil keine Verbindung haben; zu Travemünde habe ich als Travemünder eine enge Beziehung und wünsche mir, dass wir uns endlich »Ausgemeinden« um endlich über das eigene Schicksal selbst bestimmen zu können. Ich würde mich an Ihrer Stelle schämen so etwas Schwachsinn zu nennen.
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Kommentar von Angelika Bog am 13.03.2011[5,0/1]
Travemünde ist nicht Marli. Travemünde liegt rein geographisch getrennt von Lübeck. Travemünde hat aufgrund seiner einmaligen Lage ein nahezu unbegrenztes Tourismuspotential. Dies wird -wie auch die Grünen wissen- seitens der Lübecker Verwaltung nicht genutzt, manche sagen gar zerstört. Zusätzlich gehört zu Travemünde der Skandinavienkai und der Kreuzfahrtterminal. Wo anderorts die Kreuzfahrt boomt, geht in Travemünde die Anzahl der Schiffe zurück. Wenn alle Energie der Lübecker Politik immer nur ins Sparen geht, kann nur eines dabei herauskommen: noch mehr sparen. Solange, bis nichts mehr übrig ist. Visionsloses Kaputtsparen ist keine Perspektive, der ich mich als Travemünderin unterordnen möchte. Ein völliges Umdenken ist erforderlich. Investitionen, Anlocken von werteschaffenden (Tourismus-)Betrieben, kurze Wege, unbürokratisches Handeln sind angesagt. Die Travemünder haben Ideen, Visionen und zeigen Engagement. Wir sind nicht gegen die schöne Stadt Lübeck, sondern FÜR Travemünde.
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Kommentar von Michael-G. am 13.03.2011[0,0/0]
Unsere Travemünder Politiker sollten nicht sagen, dass es wahrscheinlich nicht geht. Sie sollten nun mal tätig werden. Bedenkenträger haben wir genug in Lübeck. Also auf zu Ausgemeindung.
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Kommentar von ein franke im norden am 13.03.2011[0,0/0]
Ich als, wie man bei uns sagen würde »zugrosder« (übersetzung: zugereister), wohne seit Dez. 2008 in Travemünde, und nicht in Lübeck, und fühle mich deshalb als Travemünder und nicht als Lübecker, Auch wenn ich leider in meiner Absendeadresse »dummerweise« immer Lübeck schreiben muß. Aber ätsch ich schreibe immer Lübeck/Travemünde! Für mich ist durch die räumliche trennung Lübeck – Travemünde (Bahnhof Trave – Rathaus Lübeck rund 24 km) sowie eine eigene Vorwahlnummer beim Telefon auch nicht einsichtig warum Travemünde sich zu Lübeck gehörig fühlen sollte. Wenn ich sehe und wie man(n) von Lübeck aus über die Köpfe der Betroffenen hinweg, und ohne deren meinung zu hören, regiert, bzw. bestimmt wird, komm ich ins grübel, ob die SCHÖNE TOCHTER Lübecks nicht nur noch als Aschenputtel benutzt wird, also um die Arbeit zu machen, und ansonsten nur die abgetragenen Kleider der Mutter zum Anziehen bekommt. Ach übrigens kenne ich als Franke die Situation genau, da wir »Zwangsbayern« sind.
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Kommentar von Ostholsteiner am 13.03.2011[0,0/0]
Eigenständigkeit? Schon mal an den kostenintensiven Verwaltungsaufwand gedacht? Verwaltungsaufgaben? Wer soll diese wahrnehmen? Pommesbudenbesitzer, Segelbedarfshändler, Heilpraktiker, Steuerberater und Notare, Hobbypolitiker oder Handwerker? Das kann ja Lustig werden. Mir kommt es vor das die aktiven Travemünder in ihrem so ausgeprägten Hass auf die Stiefmutter Lübeck gerne ihre eigenen unzulänglichkeiten verstecken. Lübeck dient als Ventil für das was in den Köpfen nicht ganz rund läuft. Klar, nicht alles ist Gold was aus Lübeck kommt, aber das hat man überall. Auch selbstverwaltend würde nicht jede Entscheidung aktzeptiert oder umgesetzt werden. Für den Horizont der Hierschreier: Rein geographisch gesehen liegen Priwall und Skandi auch getrennt von Travemünde. Ebenso die Außenliegenden Ortsteile vom Stadkern. Warum sollte zum Beispiel Bewohner des Nordlandrings von Potenzial der Vorderreihe profitieren. Mein Vorschlag: Zerschlagen teilen wir alles auf.
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Kommentar von Wolfram Plewa am 14.03.2011[0,0/0]
@ »ein franke im norden«, ein Tipp, Post an »... 23570 Travemünde« kommt durchaus an!
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Kommentar von ein franke im norden am 14.03.2011[0,0/0]
@ wolfram plewa Recht herzlichen Dank für den Tipp, werde ihn künftig befolgen. Schönen Tag u. beste Grüße vom »Neu-Travemünder« zum Travemünder
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Kommentar von Thomas Schalies am 15.03.2011[0,0/0]
Der Unmut der Travemünder/innen ist ganz sicher gut nachvollziehbar, zumal die offen zutage tretende Travemünde-Feindlichkeit zu einem Gutteil auf diffusem Sozialneid der derzeitigen Bürgerschaftsmehrheit beruht. Trotzdem empfinde ich die ausgerechnet von der FDP angeschobene Diskussion über die Loslösung Travemündes von Lübeck als ausgesprochen niveaulos. Dass ausgerechnet das ehemalige FDP-Mitglied Karl Erhard Vögele für einen solchen Schritt »durchaus Chancen« sieht, überrascht zusätzlich, denn gerade Herr Vögele als Ministerialrat a.D. sollte es aufgrund seiner beruflichen Vorbildung besser wissen. Überhaupt scheinen die Herren Kröger und Vögele die Einzigen zu sein, die das Thema wirklich ernst nehmen.
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Kommentar von Klaus Hansen am 15.03.2011[0,0/0]
Erst freuen sich die Travemünder als die Kurverwaltung langsam aufgelöste wurde durch die Vergabe der Veranstaltungen u. Flächenvergabe an die LTM. Die TWG begrüßt es ausdrücklich und will nur einen »Kümmerer« (wohl eher einen Kümmerling) für Travemünde. Lübeck erfüllt die Wünsche u. jetzt ist so alles nicht gewollt. Also fordert man die Trennung von Lübeck, hin zu Ostholstein. Der Priwall soll dann wohl zu Mecklenburg geschlagen werden? Die Travemünder wissen nicht was sie wollen aber eigenständig wollen sie werden. Soll dann Herr Hovestädt oder Herr Aichholzer Bürgermeister von Travemünde werden?? Eine grauenvolle Vorstellung! Liebe Travemünder sprecht doch endlich mit einer Sprache und jagt die beiden Verantwortlichen für das Desaster um die Kurverwaltung aus dem Ort.