Rätselraten um Programmgestaltung: Containerdorf, Kinderbasteln oder doch lieber das mit den Fähnchen?
Wie sieht das Landprogramm zum Passat-Geburtstag aus? Eine Frage, über die in Travemünde viel gerätselt wird. Im Januar lief die Windjammer-Feier kräftig auf Grund, nachdem Landprogramm-Veranstalter Uwe Bergmann auf einer Sitzung erklärt hatte, dass die 200.000 Euro für die Hauptattraktion des Landprogramms nicht zustande kommen.
Im Jahre 2002 hatte die Passat schon mal ein Segel: Damals wurde für das Olympische Segeln in Travemünde im Jahre 2012 geworben. Doch daraus wurde nichts. Foto: ARCHIV TA
Auf den Flyern, die zum Passat-Geburtstag verteilt werden, ist von einem »einmaligen Event«, Lichteffekten und einer Musikbühne mit »gehobenem Entertainment« die Rede. Guckt am auf die Veranstaltungsseite 100JahrePassat.de ist das erste, was man in der Rubrik »Highlights« liest, die »maritime Kinderwelt« mit »Seefahrtsgeschichten, Basteln, praktischem, spielerischem Lernen über Seefahrt«.
Klickt man auf der Veranstaltungsseite 100jahrePassat.de auf Highlights, erfährt man als Erstes etwas über Basteln für Kinder. Screenshot: TA
Still geworden ist es um den Skandal am Ostpreußenkai: Seit zwei Jahren wird an der Veranstaltung »Passat-Geburtstag« geplant, doch niemand hatte den Kai mit dem Kreuzfahrt-Terminal, wo mit der »Kruzenshtern« und der »Sedov« die größten Schiffe festmachen, reserviert. Der Lübecker Kaufmann Dirk Muchow nutzte die Planungslücke und mietete das attraktivste Gelände der Veranstaltung. Dem Vernehmen nach wird im Rathaus nun an einer »Lösung« gearbeitet. Verlegen lässt sich das Event wohl nicht mehr. Die großen Schiffe auch nicht, wegen des Tiefgangs.
Nachdem die Fremd-Vermietung des Kreuzfahrt-Terminals bekannt geworden war, erklärte LTM-Geschäftsführerin Andrea Gastager noch um 22:37 Uhr in einem Kommentar auf HL-live.de, dass die LTM nicht Veranstalter des Festes ist, sondern die Hansestadt Lübeck.
Die LTM kümmerte sich sofort um Schadensbegrenzung – bei sich selbst. Geschäftsführerin Andrea Gastager wurde nicht müde immer wieder zu erklären, dass die Stadt Veranstalter ist und nicht die städtische Marketinggesellschaft. Was formal richtig ist, praktisch ist die LTM allerdings seit Jahren mit dem Thema beschäftigt, übernahm – nicht unbedingt zur Freude aller beteiligten – früh die Federführung bei der Arbeitsgruppe, die bereits mit den Planungen begonnen hatte. Ergebnis der jahrelangen Bemühungen war dann die Vergabe des Landprogramms an die Hamburger Agentur von Uwe Bergmann. Die Bergmanngruppe wiederum verschickt jetzt Unterlagen an Aussteller, die beim Landprogramm ihre Geschäfte aufbauen wollen. Dabei wird die Veranstaltung beworben als »ein Event von überregionaler Strahlkraft«.
Schausteller bekommen auf Anfrage von der Bergmann-Gruppe Unterlagen mit Informationen über das Fest zugeschickt.
Weiter verspricht Bergmann die »Umsetzung eines umfangreichen Werbekonzeptes ab Januar 2011, Entwicklung TV-Format, Medienkooperationen, Pressearbeit regional und national, eigene Homepage, Fahnen und Wimpel, touristische Vermarktung, Zusammenarbeit mit Hotellerie, Einzelhandel, Kaufmannschaft & wichtigen Multiplikatoren in Lübeck«. Das Besucheraufkommen wird mit 300.000 angegeben. Auch mit einem »maritimen Markt am Ostpreußenkai« wirbt Bergmann, obwohl Ostpreußenkai-Mieter Muchow ja noch gar nicht gesagt hat, was für einen Markt er dort veranstalten wird. Zudem hatte Bergmann bei einem Arbeitstreffen im Januar ja noch gedroht, den Kai mit Containern zuzustellen.
Schon auf der Travemünder Woche soll es Ärger mit einem einheimischen Gastronomen gegeben haben, um dessen Tische die Besucher mit einem Bauzaun »herumgelenkt« wurden. Die Zäune wurden dann doch anders gestellt. Viele Fragen, wenig Antworten. In Travemünde wird nun gerätselt, wer für den Fehler bei der Terminal-Vermietung verantwortlich ist. Wenn »die Stadt« Veranstalter ist, möglicherweise Bürgermeister Bernd Saxe. Über das Landprogramm wird schon in Anspielung auf den berühmten Sparkassen-Werbespot mit der »08/15-Bank« gewitzelt, dass nun wohl »das mit den Fähnchen« gemacht werde. Fähnchen tauchen ja tatsächlich immer mal wieder in den Veranstaltungs-Beschreibungen auf. Weitere konkrete Inhalte sollen kommende Woche veröffentlicht werden. Immerhin Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer, die gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende der LTM ist, gibt sich zuversichtlich, ließ sich am 1. Februar in einer Pressemitteilung der LTM so zitieren: »Der Passat-Geburtstag in Travemünde vom 12. bis 15. Mai wird ein wunderbares Festwochenende für alle Bürger und Gäste der Hansestadt Lübeck werden und überregional für einen zusätzlichen Reiseanlass sorgen.« TATA-Lesetipps zum Thema: Event-Desaster: Kein Gaze-Segel für 200.000 Euro – Riesenkrach wegen Ostpreußenkai (26.01.2011, 21:46 Uhr)Veranstaltungskoordination à la Lübeck Kaufmann schnappt sich mit O-Kai bestes Areal zum Passat-Geburtstag (26.01.2011, 15:47 Uhr)Land- und Seeprogramm: Diskussion im Ortsrat über Zuständigkeiten beim Passat-Geburtstag (06.01.2011, 20:04 Uhr)
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Kommentare
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Kommentar von Peter van Treel am 04.02.2011[0,0/0]
Der eigentliche Skandal ist doch, dass die LTM Gastager den Bergmann zum Gewinner der Ausschreibung erklärt und er hat gar keine Finanzierung. Die LTM fordert von jedem Veranstalter laut Punktesystem eine Finanzierungsbestätigung, nur Bergmann braucht keine! Wie lange lassen sich die Lübecker Politiker noch wie Tanzbären in der Manege vorführen?
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Kommentar von Peter van Treel am 05.02.2011[0,0/0]
@Fred Sicnar Ich vermisse Ihren Kommentar! Sie wissen doch sonst alles besser und verteidigen Bergmann und die LTM bis auf das Messer. Nun stehen Sie als LTM Mitarbeiter also vor einem Scherbenhaufen und Ihre Chefin distanziert sich von der Passatfeier ! Shit happens...
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Kommentar von Wolfram Plewa am 05.02.2011[0,0/0]
Im Management gibt es eigentlich auch für die Bestellung von Geschäftsführungen ein Zauberwort: Zielvereinbarungen.