ORTSGESCHEHEN
Travemünde 08.11.2010
Aqua-Top-Abriss:
KWL bereitet weiter Abriss vor – Beginn »voraussichtlich« im Januar

Mit einem Ingenieur-Team will die KWL Ende November das gesamte Maritim-Gebäude begehen. Zur so genannten »Beweissicherung« wird dabei der gegenwärtige Gebäudezustand festgehalten. So sollen spätere Auseinandersetzungen über Schäden, die durch den Abbruch des Schwimmbades direkt am Fuße des Hochhauses möglicherweise entstehen, möglichst vermieden werden. Ein übliches Verfahren bei solchen Projekten.
Die Mieter im Aqua-Top sind bis auf eine Partei bereits alle ausgezogen. Der Lübecker Senat hatte die Entmietung und Verbretterung zum Saisonbeginn 2010 beschlossen: »Wir haben da eine einhellige Meinung zu gehabt im Senat, wir haben im letzten Jahr gesagt, um das Ganze zu beschleunigen, es wird in jedem Fall entmietet. Das erhöht auch den Druck aufs Maritim. Auch wenn das alles nicht schön ist,« hatte der damalige Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel im März 2010 im Kurbetriebsausschuss erklärt.

Viele Mieter wären die Saison über gern noch geblieben, Touristen beschwerten sich über den trostlosen Anblick, auch aus Politik und Wirtschaft gab es Kritik (TA berichtete).
Nun sind alle Parteien zuversichtlich, dass es zumindest keine Saison 2011 mit der verbretterten Ruine in Touristischer 1-A-Lage geben wird. Die Geschäftsleitung der Maritim Hotelgesellschaft in Bad Salzuflen hatte dazu am 27. Oktober 2010 erklärt: »Bezüglich des Aqua Top- Projektes steht Maritim mit der Stadt und allen Beteiligten in einem engen und konstruktiven Kontakt. Und auch wenn der anvisierte Zeitplan ehrgeizig ist, gehen wir dennoch davon aus, dass alle daran arbeiten, dass er eingehalten werden kann.«
Am 31.12.2003 wurde das Travemünder Meerwasser-Brandungsbad »Aqua-Top« wegen Baufälligkeit, so die Begründung der Stadt, für immer geschlossen. Schlagzeilen wie »Aqua-Top wird abgerissen« gab es im Laufe der Jahre dann in regelmäßigen Abständen. Anfangs hatte Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe sogar den Neubau eines Schwimmbades angekündigt, der damalige Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel sollte das umsetzen.
Später hieß es nur noch, für ein Schwimmbad in Travemünde sei kein Geld da. Nach dem Abriss soll erstmal eine Rasenfläche gesät werden, das Grundstück dann – auch schon zum zweiten Mal – europaweit ausgeschrieben werden.

Der Abriss des Aqua-Top erfolgt über den Parkplatz hinter dem ehemaligen Schwimmbad, so dass sich die Baufahrzeuge beider Projekte nicht in die Quere kommen, hatte Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff im Oktober im Kurbetriebs-Ausschuss erklärt.
Im Januar 2011 geht es dann also los. Voraussichtlich. TA