ORTSGESCHEHEN
Travemünde/Buenos Aires 09.03.2010
Lieder aus der alten Heimat begeisterten und rührten viele deutschstämmige ArgentinierInnen
Reisetagebuch Teil 4
Insgesamt würde man einschließlich der Wolgadeutschen mehr als 1 Million Bürger des Landes zählen mit deutscher Abstammung. Es gäbe eine evangelische Gemeinde in Villa Ballester, einen Kindergarten, Schulen usw...

Die Vorbereitungen für das Fest waren gewaltig und nur angemeldete Gästen durften rein, so groß war der Andrang zum Besuch der Deutschen Chorsänger. Lange vor dem offiziellen Beginn um 11 Uhr stand eine Schlange am Eingang.

Ganz besonders beeindruckt hat uns der riesige Grill mit allerhand Fleisch und Würsten am Spieß. Es war klar, hier spielt das Fleisch bei den Festen und auch bei der Ernährung eine ganz besondere Rolle. Nicht nur Shanties standen auf dem Programm des Passat Chores sondern auch die klassischen deutschen Volkslieder. Mitsingen und Schunkeln bei ausgelassener Stimmung war angesagt und manch einem alten Recken standen die Tränen in den Augen. So gab es reichlich Zugaben und es hätte noch mehr Zugaben gegeben, hätte das gegarte Fleisch nicht dringlich gemahnt, nun endlich auf die Tische zu kommen.
Der Übergang vom Konzert im lang anhaltenden Beifall zum Festschmaus gelang ganz elegant. Plötzlich erschienen die Damen unserer Gastgeber mit den Brotkörben und das war das Signal für den zweiten Teil des Festes. Die Mitglieder des Passat Chores wurden per Los auf die Tische verteilt und es gab viele interessante und sehr herzliche Gespräche. Neben den beeindruckenden Fleischportionen wurden viele Salate gereicht, lecker zubereitet aus den Früchten des Landes.

Beeindruckt und die Rettung des Vegetariers vor dem vielen Fleisch war der hervorragend nach schwäbischem Rezept zubereitete Kartoffelsalat. Als Nachtisch wurde eine auf der Grundlage der süßen Kartoffel zubereitete gelatineartige Marmelade auf Käse (Poster Criosso) und zum anderen Quittengelee, ebenfalls auf Käse, gereicht. Getränke waren rote und weiße Weine, Bier und viel Mineralwasser.
Der Austausch der Geschenke war eine herzliche Zeremonie. Alle wurden erwähnt, die an der Vorbereitung des Festes beteiligt waren und auch die gesamte Reise des Chores in den Süden des Landes erst möglich gemacht haben.

Nun ging das Feiern in die letzte Runde und wurde noch einmal recht ausgelassen. Mitglieder der Combo gingen mit Gitarre und Akkordeon durch die Reihen und brachten die Stimmung auf den Höhepunkt. Ein besonderes Dankeschön galt noch der Firma Hohner. Sie stellte dem Passatchor drei Akkordeoninstrumente zur Verfügung für Konzerte vor Ort.
Genau so ruhig und mit gelassener Heiterkeit, wie es begann, neigte sich das Fest am späten Nachmittag seinem Ende entgegen. Im Bus holten die Anstrengungen des Tages die Sänger doch noch ein, aber dass es ein einmalig schönes Fest war und wir alle von der Herzlichkeit unserer Gastgeber beeindruckt waren und ihnen ein kleines Stückchen der alten Heimat mitgebracht haben, das wird uns in langer Erinnerung bleiben.
Ich melde mich wieder. KEV

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