POLITIK
Travemünde 17.11.2008
»Vernünftige Beteiligung der Wirtschaft«:
Mildner fordert zu konkretem Engagement für Travemünde auf – Kurbetrieb als Genossenschaft?
Am bekanntesten sind wohl die Wohnungsbaugenossenschaften, es gibt die Gesellschaftsform aber in vielen Bereichen, etwa in der Fischerei oder bei Schwimmbädern. Dr. Raimund Mildner (Bürger für Lübeck) will jetzt prüfen lassen, ob der Kurbetrieb Travemünde nicht »unter Beteiligung von privaten Unternehmen, Institutionen und Personen in Travemünde in die Form einer Genossenschaft übertragen werden kann.«
Damit will Dr. Raimund Mildner vor allem die Wirtschaft in die Pflicht nehmen: Er hätte bislang nicht das Gefühl gehabt, dass aus Travemünde vernünftige Impulse kämen, so Mildner.
Die Chance will er mit der Genossenschaft geben. Geschäftsleute könnten Genossenschafts-Anteile am Kurbetrieb kaufen, Verantwortung übernehmen. Auf die Frage, welche Aufgaben denn da noch zu erledigen seien, wenn die Durchführung von Veranstaltungen und die Vergabe von Standflächen schon an die LTM vergeben würden, meinte der BfL-Fraktionschef: »Man kann ja die Veranstaltungen wieder zurücknehmen«. Weiter seien da die Grünanlagen, der Strand, auch die Tourist-Information könnte gemeinsam aktiv betrieben werden. Die BfL würde gern sehen, dass das vor Ort gemacht wird, dass die Aufgaben in Travemünder Hand bleiben. Man würde aber auch eine verbindliche Beteiligung der Wirtschaft gerne sehen. Wenn letzteres nicht funktioniere, dann will Mildner wieder die Fremdenverkehrsabgabe ins Spiel bringen. Es geht also auch um Geld.
Als Mittel, den Geschäftsleuten Geld abzuknöpfen, sieht den Vorstoß auch der Vorsitzende von Kurbetriebs-Ausschuss und CDU-Ortsverband Klaus Petersen. Außerdem sieht er keinen sinn darin, die Gesellschaftsform zu ändern. »Ich halte das für Luftblasen, die Verwaltung wird damit beschäftigt, und am Ende bleibt alles wie es ist«, sagt Petersen. Die Aufgaben, die der Kurbetrieb habe, blieben ja auch mit einem anderen Rechtskleid unverändert. In Lübeck gäbe es einige GmbHs, die die Stadt eigentlich gar nicht brauche. TA
Antrag der Bürger für Lübeck (BfL) »Konzept Genossenschaft Kurbetrieb Travemünde«, unterzeichnet vom Fraktionsvorsitzenden der »Bürger für Lübeck« (BfL), Dr. Raimund Mildner, für die Bürgerschaftssitzung am 27. November 2008 im Wortlaut: