Dr. Michaela Blunk (FDP): Giftgas-Gefahren vor unseren Stränden nicht länger verharmlosen
Als »gleichgültig und überheblich« bezeichnet Dr. Michaela Blunk die Reaktion von Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler zum Thema Giftgas in der Ostsee. Die FDP fordert in einer Pressemitteilung erneut die Bergung der Kampfstoffe. Die seien 1961 in 15 Stahlgasflaschen auf Anordnung der Stadt Lübeck in etwa 8 Kilometer Entfernung vor der Küste versenkt worden (Unten die Original-Pressemitteilung im Wortlaut). JK
Geht die Politik zu leichtfertig um mit dem Kriegs-Schrott auf dem Meeresgrund? Foto: ARCHIV TA
Original-Pressemitteilung der Lübecker FDP:
Giftgas-Gefahren vor unseren Stränden nicht länger verharmlosen Der Meeresbiologe und unabhängige Munitionsexperte Stefan Nehring hatte sich bereits 2006 nach der laxen Reaktion der Lübecker Verwaltung auf unsere damaligen Nachfragen empört bei der FDP gemeldet. Jetzt hat er uns über eine »neue« Fundstelle von Giftgas direkt vor Travemünde informiert. Die FDP-Fraktion hat sofort in einem Antrag dessen umgehende Ortung und Beseitigung gefordert. Die Medien haben das heikle Thema ebenfalls aufgegriffen. Auch Senator Geißler reagierte – aber erneut gleichgültig und überheblich. Im Deutschlandfunk wiederholte er fast wörtlich seine leichtfertige Antwort aus dem Jahr 2006. Der Senator hat den neuen Antrag der FDP nicht gelesen, sonst hätte er bemerken müssen, dass der Antrag 2006 »nur« konventionelle Munition behandelte. Heute geht es aber um etwa 1 Tonne hoch gefährlicher militärischer Kampfstoffe (u.a. 520 l Chlor und 10 l Phosgen), die 1961 in 15 Stahlgasflaschen auf Anordnung der Stadt Lübeck in etwa 8 Ki-lometer Entfernung vor unserer Küste versenkt wurde. Sollte nur eine Flasche aufgefischt oder an den Strand gespült werden, reicht ein kleines Loch, und es würde sich eine hoch gefährliche Giftgaswolke bilden – mit gefährlichen Folgen für Personen im Umkreis von über 300 m. Die Landesbehörden verharmlosen den »neuen« Fall vor Lübeck noch immer als einfache »Chemikalienversenkung«, weil die Kampfstoffe damals nicht in Munitionskörper verfüllt waren – eine absichtliche Falschdeklarierung, denn Kampfstoffe gelten immer als chemische Waffe. Typisch für die Behörden ist auch, dass die Stelle offiziell auf keiner Seekarte eingezeichnet ist. Die FDP fordert die Verwaltung auf, endlich verantwortlich zu handeln und ihre Tatenlosigkeit und »Totschweigepolitik« zu beenden. Furcht vor negativen Folgen für den Tourismus und den hohen Bergungskosten lassen wir angesichts der Gefahr nicht gelten. Die FDP erwartet die Zustimmung aller Fraktionen, damit die Behörden endlich tätig werden müssen. Autorin: Dr. Michaela Blunk
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Kommentare
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Kommentar von Hans Rehtanz am 31.01.2008[0,0/0]
Moin, wer hat denn die Versenkung oder Entsorgung veranlasst. Und dann will es keiner gewesen sein. Wie bei so vielen Entscheidungen, die getroffen werden. (Ist ja nicht mein Geld::::)
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Kommentar von Ghidra am 31.01.2008[0,0/0]
Ich bin Travemünder seit meiner Geburt und habe meine ganze Jugend im Sommer am Strand verbracht. Und immer wieder kam mal das Gerücht auf das bei einer bestimmten Strömung die Fälle von Hautausschlägen der Badenden massiv zunahm. Die alten Strandkorbvermieter und Fischer munkelten in den 70ern schon das »da draußen« noch Giftgas läge. Das wäre aber so schwer das es am Boden bleibt und nur ein starker Sturm Teile in die Strömung bringt. Und dann käme es bei den Badenden zu Ausschlägen und Jucken. Aberglaube? Schnackerei?