POLITIK 2 30
Travemünde 21.04.2016
Havarie des Ostseekabels:
GAL fordert Aufklärung
Aufgeklärt muss an erster Stelle, warum es bei dieser hochgefährlichen Großanlage nicht zu einer automatischen Schnellabschaltung kam und wer den Betrieb des Baltic Cable so genehmigt hat! Das Kabel, das bis zu 600 Megawatt übertragen kann und einen Brand auslöste, konnte erst nach 90 Minuten ausgeschaltet werden, nachdem die Betreiberfirma in der Nacht erreicht wurde.
Die Hochspannungsgleichstromübertragung mit einer Leistung von 600 MW, was der Leistung eines mittleren Kraftwerkes entspricht, war 1994 die weltgrößte Anlage dieser Art. Es wurde in einer Nacht- und Nebelaktion trotz Protesten der Anwohner, Initiativen und der Fischer verlegt. Eine vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung fand nicht statt. Da es sich um eine einpolige Kabelverbindung handelt und die Ostsee als zweiter Stromleiter benutzt wird, war mit weitreichenden negativen Auswirkungen zu rechnen, von denen nicht nur die Fischer betroffen sind.
Zu nennen ist das bis zu 500 mal höhere magnetische Gleichfeld, das vom Kabel bei Betrieb ausgeht und der Elektrosmog durch verschiedene Wechselfelder, die zum Beispiel Herzschrittmacher negativ beeinflussen können. Absurd ist die Situation für ahnungslose Strandbesucher, die möglicherweise auf der Trasse am Priwallstrand ein Sonnenbad nehmen, ohne zu wissen, das unter Ihnen das Baltic Cabel strahlt. Es liegt gerade einmal 60 cm unter der Erde und hat keine Abschirmung. PM
Quelle: Text: Pressemitteilung Fraktion grün+alternativ+links (GAL), Foto: TA
GAL – Havarie des 450.000 Volt Ostseekabel – Dringlichkeitsantrag
Der Bürgermeister wird gebeten, einen Havariebericht über das 450.000Volt Ostseekabel (Baltic Cabel) Lübeck -Malmö vom Betreiber anzufordern. Der Havariebericht soll zu der nächsten Bürgerschaftsitzung, am 26. Mai 2016 vorgelegt werden.
Weiter ist ein Bericht über die erlassenen Genehmigungsauflagen, deren Überwachung und Einhaltung vorzulegen.