Neue Unterkünfte für Flüchtlinge in Travemünde:

Am frühen Dienstagabend ging der Leserbrief eines Anwohners an die Medien: Auf einer derzeitigen Wiese in der Ivendorfer Landstraße solle eine Unterkunft für bis zu 700 Flüchtlinge gebaut werden. Die Zahl stimmt offenbar nicht, das Bauvorhaben aber schon. Im November soll es in Travemünde eine Informationsveranstaltung geben.

Auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell« bei Anwohnern vor Ort hieß es, dass Messungen durchgeführt worden seien, wie hoch der Grundwasserpegel sei. Zufällig angetroffenen Anwohner hatten zwar noch nichts von den geplanten Unterkünften gehört, reagierten aber positiv: »Sollen sie ruhig, so lange sie sich ordentlich benehmen« und »Irgendwo müssen die ja hin«, hieß es. Im Bereich des Pommernzentrums leben viele ältere Menschen, die zum Teil selbst noch nach dem Krieg als Flüchtlinge nach Travemünde kamen.

Kritik gab es wie schon in der jüngsten Ortsrats-Sitzung (TA berichtete) an der Informationspolitik der Verwaltung. Nun haben Anwohner wieder erst durch eigene Recherche erfahren, was da in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft passieren soll, was für Unmut sorgt. »Die Information der Öffentlichkeit soll am 5.11. in Travemünde stattfinden. Dies wurde gestern festgelegt, nachdem vorgestern die letzten Fragen der Finanzierung geklärt wurden«, teilt dazu Fachbereichsleiter Sven Schindler (SPD) auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell« mit.

Zur Zahl von 700 Personen, die derzeit die Runde macht, sagte Schindler: »Es geht bei weitem nicht‎ um diese Größenordnung.«

Für ehrenamtliche Helfer und gemeinnützige Organisationen ist indes noch genug Zeit, sich vorzubereiten: »Ein Bezug kann frühestens im April/ Mai 2016 stattfinden, wenn im weiteren Verlauf alle Prüfungen positiv verlaufen«, teilt der Fachbereichsleiter Wirtschaft und Soziales mit. TA