Steilufer-Strände:

Geht man vom Grünstrand weiter Richtung Brodtener Steilufer, kommt erst der Hundestrand, dann ein »Textilstrand«, dann der FKK-Strand und schließlich das Naturschutzgebiet Brodtener Steilufer. Viele Jahre ging das gut, doch zur Saison 2015 wird wohl eine der Nutzergruppen weichen müssen.Im vergangenen Jahr saß Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff mit FKK-Anhängern im Konferenzraum des Kurbetriebes zusammen. Die fühlten sich von schnuppernden Hunden belästigt, neue Schilder und Kontrollen des Ordnungsamtes sollten das Problem lösen (TA berichtete). Doch damit wurde auch ein neues Problem geschaffen: Die Hundehalter können jetzt nicht mehr am Fuße des Steilufers spazieren gehen, weil ihre Vierbeiner den Textil- und FKK-Strand nicht betreten dürfen. Das durften sie schon früher nicht, nur hielt sich niemand daran. Erst mit den verstärkten Kontrollen des Ordnungsamtes wurde der FKK-Strand zur Barriere zwischen Travemünde und Niendorf. Auf Beschwerden von Urlaubern und Einheimischen hin informierte sich der Travemünder Ortsrat vor Ort (TA berichtete) und vereinbarte einen Gesprächstermin mit der Kurverwaltung.Nun saß der Kurdirektor mit den Hundehaltern im Konferenzraum. Stellvertretend schilderte zunächst die Travemünderin Anja Es die Probleme: Der Spaziergang am Brodtener Steilufer sei optimal für Hunde: »Er kann nichts jagen, er kann nicht weglaufen«. Die Hunde könnten artgerecht laufen und sich auspowern, seien entspannt. Heike Blankenburg vom Kurbetrieb stellte die derzeitige Rechtslage dar: Am 150 Meter langen Hundestrand dürften die Hunde ohne Leine laufen. Ab Ende des FKK-Strandes Richtung Niendorf darf man gemäß Stadtverordnung Brodtener Winkel Hunde mitnehmen, aber nur an der Leine.Zum Problem des Überquerens des Hundestrandes hatte der Kurbetrieb erst an einen drei bis fünf Meter breiten Korridor gedacht, erläuterte Heike Blankenburg. Man sei dann aber zu dem Schluss gekommen, dass das nichts ändern würde, weil sich nicht alle Hundehalter daran halten würden. Eine weitere Überlegung sei, ab Ende des Hundestrandes den konzessionierten Strand enden zu lassen.Kurdirektor Uwe Kirchhoff verwies auf die vielen Nutzergruppen, die sich auf dem kurzen Strandabschnitt bewegen. Neben den Gästen des Hundestrandes, des Textil- und FKK-Strandes überqueren den Strandabschnitt ja auch Spaziergänger, Schulklassen, geologische Wanderer und viele andere. Der Kurbetrieb werde nun gründlich und unparteiisch die verschiedenen Nutzergruppen untersuchen und im Herbst eine Vorlage ins Verfahren bringen, sagte Kirchhoff. Dabei betonte er, dass die Sache auch zu Lasten der Hundehalter ausgehen könne. Eine schnelle Lösung sei nicht möglich, da die Bürgerschaft jetzt gar nicht tage. Die Änderung werde also erst zur Saison 2015 wirksam.Mit dem Travemünder Ortsrat wurde vereinbart, das Thema auch dort in einer späteren Sitzung auf die Tagesordnung zu setzen. Dann sollen Vertreter des Kurbetriebs anwesend sein und sich auch die Strandnutzer noch einmal äußern können. TA