Verärgerung über häufige Stadtteilbüro-Schließungen:
Das sagen die Travemünder Direktkandidaten
»Stadtteilbüro Travemünde bleibt geschlossen«: Das liest man im Seebad öfter – wenn man Glück hat. Wenn man Pech hat, hat man die Nachricht überlesen und steht vor verschlossener Türe. Wie zum Beispiel am vergangenen Dienstag (TA berichtete).
Das Stadtteilbüro Travemünde öffnet dienstags von 08:00 bis 14:00 Uhr und freitags von 08:00 bis 12:00 Uhr – wenn nicht gerade in anderen Stadtteilbüros Personalbedarf ist. Foto: TA
Dabei haben die Travemünder ohnehin nur noch die Wahl zwischen Dienstag 08:00 bis 14:00 Uhr oder Freitag 08:00 bis 12:00 Uhr, wenn sie in der Parkallee 1 ihren neuen Ausweis, ein Formular für die Steuer oder ähnliches abholen wollen. TA hat bei den Direktkandidaten für die Kommunalwahl im Wahlkreis 25 (Alt-Travemünde) einmal nachgefragt, was sie davon halten:
»Ein offener Affront der Verwaltung gegenüber den Travemünderinnen und Travemündern«: Ulrich Krause, Direktkandidat der CDU in Wahlkreis 25. Foto: TA
Ulrich Krause (CDU): »Wenn das Travemünder Stadtteilbüro geschlossen wird, um andere Stadtteilbüros offen halten zu können, heißt das nichts anderes als dass in den Augen der Stadtverwaltung die Interessen von Travemündern hinter denen von anderen Lübeckern zurückzustehen hätten. Das ist schlechterdings inakzeptabel und ein offener Affront der Verwaltung gegenüber den Travemünderinnen und Travemündern. Offenbar ist es das Kalkül der Verwaltung, so die Travemünder an eine schleichende Schließung des Stadtteilbüros Travemünde zu »gewöhnen«. Das aber ist keinesfalls hinnehmbar.«
»Für mich ist es unverständlich, dass die Verwaltung nicht in der Lage ist ein Stadtteilbüro in zwei Tagen der Woche offen zuhalten«: Carl Howe, Direktkandidat der GRÜNEN im Wahlkreis 25. Foto: KEV
Carl Howe (GRÜNE): »Für mich ist es unverständlich, dass die Verwaltung nicht in der Lage ist ein Stadtteilbüro in zwei Tagen der Woche offen zuhalten. Meines Erachtens ist das eine Missachtung der Travemünder Bürger. Die Begründung ist fadenscheinig. Die Travemünder sollen sich wohl daran gewöhnen, dass das Stadtteilbüro langsam aber sicher geschlossen wird.«
»Wir werden in der nächsten Bürgerschaftssitzung eine entsprechende Anfrage stellen zu den Gründen der Schließung«: Jens-Olaf Teschke, Direktkandidat der FUL im Wahlkreis 25. Foto: TA
Jens-Olaf Teschke (FUL): »Wir werden in der nächsten Bürgerschaftssitzung eine entsprechende Anfrage stellen zu den Gründen der Schließung. Natürlich muss gewährleistet sein, dass an den eh schon sehr wenigen Öffnungstagen diese Zeiten dann auch eingehalten werden – dafür treten wir ein!«
»Es schleicht sich das Gefühl ein, dass Travemünde seitens der Verwaltung bewusst und systematisch ausgegrenzt werden soll«: Burkhard David, Direktkandidat der FDP im Wahlkreis 25. Foto: KEV
Burkhard David (FDP): »Es schleicht sich das Gefühl ein, dass Travemünde seitens der Verwaltung bewusst und systematisch ausgegrenzt werden soll. So kann und so darf man nicht mit den Bürgern/innen umgehen. Sicher hat sich mancher Besucher am Dienstag frei genommen und stand vor verschlossenen Türen. Ich halte es, insbesondere gegenüber unseren älteren Mitbürgern für unzumutbar, einen längeren Weg umsonst angetreten zu haben. Wenn schon, aus welchen Gründen auch immer, das Stadtteilbüro geschlossen bleiben muss, erfordert es der Anstand, dies rechtzeitig mitzuteilen.«
»Die Kunden haben bestimmt noch weitere Termine geplant. Wie zum Beispiel Arzt oder Therapeut«: Jörg-Stefan Witt, Direktkandidat der PIRATEN in Wahlkreis 25. Foto: KEV
Jörg-Stefan Witt (PIRATEN): »Über Radio und Internet kann man den Hinweis noch am selben Tag bringen. Damit die Kunden nicht vor verschlossener Tür stehen. Die Nutzer sind für mich Kunden. Die Kunden haben bestimmt noch weitere Termine geplant. Wie zum Beispiel Arzt oder Therapeut. Die dann abgesagt werden. Obwohl die Termine beim Arzt oder Therapeut wichtig sind. Aber nur an diesen Tagen beim Stadtteilbüro erledigt werden können. Ich werde nächste Woche beim Piratentreff ansprechen dass wir auf dem Lübeck-Wiki einrichten, dass dort einsehbar ist, wenn Behörden geschlossen haben. Andere Medien dürfen darauf natürlich zurück greifen und veröffentlichen.«
»Die Bürger sollten im Falle einer Schließung dann aber rechtzeitig darüber informiert werden«: Dieter Rosenbohm, Direktkandidat der BfL im Wahlkreis 25. Foto: BFL
Dieter Rosenbohm (BfL): »Grundsätzlich sind kurzfristige Schließungen von Einrichtungen auf die sich der Bürger eingestellt hat ärgerlich und sollten vermieden werden. Die Bürger sollten im Falle einer Schließung dann aber rechtzeitig darüber informiert werden. Falls wie im konkreten Fall von der Stadtverwaltung dargestellt, eine Schließung unumgänglich war, wäre es aus meiner Sicht besser gewesen ein Stadtteilbüro zu schliessen, von dem aus der Bürger einen kürzeren Weg zu den zentralen Einrichtungen in der Innenstadt hat und nicht das Büro mit dem längsten Weg in die Innenstadt.«
»Das Stadtteilbüro in Travemünde hat sowieso schon die geringsten Öffnungszeiten«: Jens Michaelis, Direktkandidat der LINKEN in Wahlkreis 25. Foto: TA
Jens Michaelis (DIE LINKE.): »Der immer häufigere Ausfall des Stadtteilbüros ist so nicht mehr hinnehmbar. Das Stadtteilbüro in Travemünde hat sowieso schon die geringsten Öffnungszeiten und im Hinblick darauf dass hier mehr ältere Bürger wohnen wie in den anderen Stadtteilen leben ist das schon ärgerlich genug. Dazu kommt dass Travemünde nun mal am weitesten entfernt vom Zentrum ist. Ich befürchte aber dass die Stadtteilbüros in Lübeck dem nächsten Haushalt zum Opfer fallen werden und wir nur eine Schonfrist wegen der Kommunalwahl 2013 haben.«
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Kommentare
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Kommentar von Gisela Stark am 27.02.2013[0,0/0]
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Kommentar von Dr. Rüdiger Wenzel am 28.02.2013[0,0/0]
Das Stadtteilbüro Moisling war Anfang des Monats auch einige Tage geschlossen – »aus ordganisatorischen Gründen« und »um den Service und die Öffnungszeiten der anderen Stadtteilbüros gewährleisten zu können,« Wir leiden also nicht alleine hier in Travemünde unter den Folgen des Personalabbau in der Stadtverwaltung, die einigen Parteien in der Bürgerschaft sogar nicht entschlossen und schnell genug »durchgezogen« wird.