KUNST & KULTUR
Travemünde 30.11.2025
Was steckt hinter dem Adventskranz
Warum zünden wir heute am 1. Advent, die erste von vier Kerzen an?
Der Adventskranz ist heute aus vielen Haushalten und Kirchen nicht mehr wegzudenken. Doch seine Entstehung ist vergleichsweise jung, noch nicht einmal 200 Jahre alt. Der erste Adventskranz wurde erschaffen, um Kindern das Warten auf die Weihnachtszeit zu verkürzen.
Um 1839 wurde der Adventskranz von Johann Hinrich Wichern, einem evangelischen Theologen aus Hamburg, erfunden. Im 19. Jahrhundert gründete Wichern das »Rauhe Haus«, ein Heim für Kinder aus den armen Vierteln Hamburgs. Wichern wollte die oft langen und unübersichtlichen Wochen vor Weinachten für die Kinder greifbarer machen und entwickelte einen Holzkranz mit 24 Kerzen. Dieser Adventskranz hatte nur entfernt Ähnlichkeit mit dem, was wir heute unter einem prächtigen Adventskranz verstehen. Der Vorläufer bestand aus einem Wagenrad mit 20 roten Kerzen, welche für die einzelnen Wochentage standen, und 4 weißen Kerzen, die jeweils einen Adventssonntag symbolisieren.
Mit der Zeit vereinfachte sich der Brauch: Aus den ursprünglich 24 Kerzen des Adventskranzes wurden die heute üblichen vier Kerzen, von denen jeweils eine an jedem Adventssonntag angezündet wird. Das Anzünden der Kerzen hat dabei verschiedene Bedeutungen. Zum einen stehen sie für das Licht, das in die Welt kommt, eine direkte Anspielung auf Jesus als »Licht der Welt«. Zum anderen wächst das Licht von Woche zu Woche, da jede weitere Kerze angezündet wird, was die zunehmende Nähe von Weihnachten symbolisiert. Außerdem werden die Kerzen häufig mit bestimmten spirituellen Themen verbunden: Hoffnung, Frieden, Freude und Liebe. So vereint der moderne Adventskranz Tradition, Symbolik und eine anschauliche Darstellung der Adventszeit in einem einfachen, aber bedeutungsvollen Brauch.
TA
Quelle: Bayrischer Rundfunk















