NATUR & UMWELT
Travemünde 05.09.2025
Sorge um Baumbestände bei Bauarbeiten in der Ostseestraße
»Demnächst beginnen die Abrissarbeiten. Unsere große Sorge sind die Baumbestände. Vielleicht könnten Sie dazu recherchieren und das Problem öffentlich machen.«
Auf unsere Nachfrage erhielten wir folgende Antwort der Projektmanagerin Anke Spors:
»Für den Abriss der beiden Bestandsgebäude wird die Fällung einiger Bäume notwendig. Eine entsprechende Fällgenehmigung liegt vor. Im Zuge der Neubebauung wird es selbstverständlich auch Neupflanzungen geben, die Außenanlagenplanung liegt allerdings noch nicht vor.«
Hintergrund: Neubebauung Europaweg / Ostseestraße
Das Gebiet, vielen Travemünder:innen noch als Pommernzentrum bekannt, wird nach einem Bebauungsplanverfahren der Hansestadt Lübeck zu einem neuen Wohnquartier entwickelt.
- Wohnungen und Reihenhäuser: Geplant sind rund 125 bis 140 Wohnungen, mindestens 30 % davon im geförderten Mietwohnungsbau, sowie etwa 15 Reihenhäuser.
- Bauweise: Die Mehrfamilienhäuser sind mit drei Vollgeschossen plus Staffelgeschoss vorgesehen, die Reihenhäuser mit zwei Vollgeschossen plus Staffelgeschoss.
- Planungsziel: Aus der bisherigen Nutzung (Ostsee-Akademie und Wirtschaftsgebäude) soll ein allgemeines Wohngebiet bzw. urbanes Gebiet entstehen, das Wohnen, kleinere Gewerbeeinheiten und soziale Nutzungen miteinander verbindet.
- Verfahren: Das Verfahren läuft beschleunigt gemäß § 13a BauGB, eine Umweltprüfung entfällt, da nach Angaben der Stadt keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten sind.
- Beteiligung der Öffentlichkeit: Der Bebauungsplan 32.77.00 »Europaweg / Ostseestraße« wurde im Sommer 2024 öffentlich ausgelegt. Bürger:innen konnten die Unterlagen einsehen und Stellungnahmen einreichen.
Was bedeutet das für die Bäume?
Sicher ist: Einige Bestandsbäume müssen im Zuge der Abrissarbeiten gefällt werden. Ersatzpflanzungen sind vorgesehen, ihre Anzahl und konkrete Umsetzung sind jedoch noch offen, da die Planung der Außenanlagen nicht abgeschlossen ist.
Fazit
Mit dem Bauprojekt am Europaweg / Ostseestraße entsteht in Travemünde ein neues Wohnquartier mit gefördertem Wohnraum und Reihenhäusern. Gleichzeitig sorgt der Verlust bestehender Bäume für Besorgnis in der Nachbarschaft. Erst mit der endgültigen Gestaltung der Außenanlagen wird sich zeigen, wie viele Neupflanzungen die gefällten Bäume ersetzen werden.
TA