POLITIK
Travemünde 06.07.2025
Priwallfähre »Welt ahoi!« weiter außer Betrieb
FDP fordert Rückzahlung von fünf Millionen Euro
Das Projekt wurde fast vollständig aus dem Haushalt der Hansestadt Lübeck finanziert. Rund fünf Millionen Euro flossen an die Stadtwerke Mobil, als Investition in eine klimafreundliche Zukunft. Nun fordert die FDP-Bürgerschaftsfraktion, dass diese Mittel in die Stadtkasse zurückkehren sollen.
FDP: »Wir wollen das Geld zurück«
Thorsten Fürter, Vorsitzender der FDP-Fraktion, kritisiert scharf: »Seit anderthalb Jahren zahlen die Menschen in Lübeck für eine Fähre, die nicht fährt. Jetzt ist Schluss mit endlosen Schonfristen – wir wollen das Geld zurück.« Fürter zeigt kein Verständnis für das bisherige Vorgehen und betont, dass die Stadt nicht weiter tatenlos zuschauen dürfe.»Jede Privatperson wäre bei einem derart fehlerhaften Fahrzeug schon längst vom Vertrag zurückgetreten. Wir schulden es den Lübeckerinnen und Lübeckern, diese fünf Millionen Euro nicht einfach zu verbrennen«, so Fürter weiter. Auch mit Blick auf marode Infrastruktur in der Stadt – wie etwa unsanierte Brücken oder Schulgebäude – sei das Geld an anderer Stelle dringend notwendig.
Kein Fortschritt in Sicht
Derzeit gibt es keine neuen Informationen darüber, wann die Fähre tatsächlich in Betrieb genommen werden könnte. Die Stadtwerke Mobil hatten in den vergangenen Monaten mehrfach technische Probleme eingeräumt, vor allem im Bereich der Steuerungssoftware. Die Hoffnung, die Fähre als zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt für den innerstädtischen Verkehr zu etablieren, droht zunehmend zu scheitern.
Travemünde betroffen
Besonders für die Menschen in Travemünde und auf dem Priwall ist die Lage unbefriedigend. Der reguläre Fährbetrieb wird weiterhin durch die bisherigen Fahrzeuge sichergestellt – das Potenzial der neuen Hybridfähre bleibt ungenutzt. Auch für den Tourismus im Ostseebad wäre eine moderne, leise und klimafreundliche Verbindung über die Trave ein wichtiges Signal gewesen.Die Forderung der FDP sorgt nun für neuen politischen Druck. Ob und wie die Stadt auf den Vorstoß reagiert, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Geduldsfaden vieler Lübeckerinnen und Lübecker ist längst dünn geworden.
PM FDP Fraktion Lübeck / TA