MARITIMES
Travemünde 18.05.2025
Seenot vor Travemünde
Jollensegler in letzter Minute gerettet
Gegen 19 Uhr hatte ein Beobachter an Land bemerkt, dass die rund fünf Meter lange Segeljolle manövrierunfähig war. Er informierte das Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Bremen, die Rettungsleitstelle See der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Nur wenige Minuten später lief das Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN aus, das derzeit in Travemünde stationiert ist. Zwischenzeitlich war die Jolle bereits gekentert. Zur gleichen Zeit näherte sich die über 200 Meter lange Fähre »Nils Holgersson« dem Hafen. In einem koordinierten Funkgespräch mit dem Vormann des Seenotrettungsbootes reduzierte der Kapitän der Fähre sofort die Geschwindigkeit und unterstützte die Suche nach den vermissten Seglern.
Die Seenotretter konnten die beiden Männer rund 20 Minuten nach der Alarmierung aus dem Wasser retten. Beide trugen Neoprenanzüge und wurden an Bord zunächst mit Decken gewärmt. Die beschädigte Jolle – das Ruder war gebrochen – wurde von der HANS INGWERSEN in Schlepp genommen. Während der Rückfahrt verschlechterte sich der Zustand eines der Geretteten, weshalb ein Rettungswagen an Land angefordert wurde. In Travemünde wurde er dem Rettungsdienst übergeben.
Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte kräftiger Nordwind mit rund fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) – Bedingungen, die für kleine Jollen eine ernsthafte Herausforderung darstellen.
Die Travemünder Seenotretter waren – wie so oft – zur Stelle, wenn es auf der Ostsee brenzlig wird. Ihr schnelles Eingreifen hat in diesem Fall vermutlich Schlimmeres verhindert.
Weitere Informationen zur Arbeit der DGzRS:
Hinweis: In Notfällen auf See oder am Wasser gilt: Notruf 112 oder direkt MRCC Bremen über Funk oder Telefon kontaktieren.
PM DGzRS / TA