Kiebitzschutz auf dem Priwall

Der Kiebitz, ein markanter Wiesenvogel, ist stark gefährdet. Sein Bestand in Deutschland ist seit der Jahrtausendwende um etwa 80 % zurückgegangen, weshalb er 2015 auf die Rote Liste gefährdeter Arten gesetzt wurde. Der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e. V. (LPV) setzt sich intensiv für den Schutz dieser Art auf dem Priwall ein.

Schutzmaßnahmen auf der Großen Wiese

Im Naturschutzgebiet Südlicher Priwall bietet die Große Wiese ideale Brutbedingungen. Seit 2015 errichtet der LPV dort jährlich einen Elektrozaun, um Kiebitznester vor Fressfeinden wie Füchsen, Waschbären und Marderhunden zu schützen. Auch in diesem Jahr wurde das 15,3 Hektar große Areal – etwa 21 Fußballfelder – in einer Woche von rund 20 Ehrenamtlichen und Freiwilligen eingezäunt. Die tägliche Kontrolle des Zauns stellt die Sicherheit der Brut sicher.

Erfolg durch konsequente Betreuung

Bis 1965 beherbergte der Priwall die größte Kiebitzkolonie Lübecks mit bis zu 100 Paaren. Danach brach die Population ein. Erst durch gezielte Schutzmaßnahmen kehrten 2007 die ersten Kiebitze zurück. Seit 2017 ist der LPV Pächter der Großen Wiese und kann die Population nachhaltig betreuen. Neben dem Elektrozaun werden die Kiebitze von Beobachtungstürmen aus beobachtet und ihr Brutverhalten dokumentiert. Auch andere Wiesenvögel, wie der Rotschenkel, profitieren von diesen Maßnahmen.

Kiebitzführungen für Naturinteressierte

Die Naturwerkstatt Priwall, eine Einrichtung des LPV, bietet bis Ende Mai Kiebitz-Führungen an. Besonders im März und April begeistern die Männchen mit spektakulären Balzflügen. Weitere Informationen gibt es online unter www.naturwerkstatt-priwall.de oder telefonisch unter Tel.: 04502-9996465.

PM Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. / TA