POLITIK 3 73
Travemünde 06.02.2025
Mehr Barrierefreiheit in Travemünde
Interfraktionelle Zusammenarbeit für mehr Inklusion
»Wir freuen uns über die breite Zustimmung zu unserem interfraktionellen Antrag«, betont Helmut Müller-Lornsen, sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion Lübeck. »Dieser Erfolg zeigt, dass wir über Parteigrenzen hinweg gemeinsam für mehr Inklusion und Teilhabe arbeiten können. Unser Ziel ist es, Travemünde für alle Menschen gleich erlebbar zu machen.«
Konkrete Maßnahmen für barrierefreien Tourismus
Der Antrag beinhaltet eine Reihe gezielter Maßnahmen, um den Urlaub für mobilitätseingeschränkte Menschen in Travemünde komfortabler zu machen. Geplant sind:
- Barrierefreie Strandzugänge
- Rollstuhlgerechte Umkleidekabinen und Duschen
- Barrierefreie Strandkörbe in Kooperation mit Vermietern
- Vorrichtungen, die es mobilitätseingeschränkten Personen ermöglichen, direkt ins Wasser zu gelangen
Zusätzlich sollen diese Maßnahmen umfassend in bestehende touristische Informationsmedien integriert werden, um Gäste bestmöglich zu informieren.
Beteiligung von Betroffenen ist entscheidend
Ein zentrales Anliegen des Antrags ist die frühzeitige Einbindung relevanter Institutionen und Verbände, darunter der Beirat für Menschen mit Behinderungen und der Senior*innenbeirat. »Die besten Lösungen entstehen, wenn Betroffene von Anfang an in die Planungen einbezogen werden«, so Müller-Lornsen weiter.
Erste Maßnahmen bereits zur Saison 2025
Die Umsetzung der ersten Maßnahmen soll, soweit finanziell möglich, bereits zur Saison 2025 erfolgen. Langfristige Vorhaben sollen in die Haushaltsplanung für 2026 einfließen. Mandy Siegenbrink, Co-Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, hebt hervor: »Travemünde hat als Seebad enormes Potenzial, ein inklusiver und barrierefreier Urlaubsort zu werden. Bislang wurde die wachsende Zielgruppe von Menschen mit Behinderungen und älteren Reisenden kaum berücksichtigt. Andere Orte haben diesen Schritt längst vollzogen. Die Verbesserung der Barrierefreiheit stärkt nicht nur die touristische Attraktivität, sondern auch die lokale Wirtschaft.«
Praxistest offenbarte große Defizite
Der Antrag basiert auf Erkenntnissen eines Vororttermins der GRÜNEN Fraktion im August. »Wir haben erhebliche Mängel bei der Barrierefreiheit festgestellt«, berichtet Siegenbrink. »Rollstuhlfahrer*innen stoßen auf zahlreiche Hindernisse, darunter fehlende barrierefreie Toiletten, unzureichende Strandzugänge und mangelnde Beschilderung. Wir freuen uns nun, mit diesem Antrag substanzielle Verbesserungen für die Barrierefreiheit in Travemünde auf den Weg zu bringen.«
Mit dem einstimmigen Beschluss setzt die Lübecker Bürgerschaft ein klares Zeichen für mehr Inklusion und einen modernen, barrierefreien Tourismus in Travemünde.
PM Bündnis 90/Die Grünen / TA