NATUR & UMWELT
Travemünde 10.07.2024
Mein lieber Schwan!
Freude und Leid in Travemünde
Nest neben der Alten Nordermole
Die Schwäne dort haben Mitte April 2024 mit dem Ausbrüten der sieben Eier begonnen. Pünktlich schlüpfte am 21. Mai 2024 das erste Küken, welches am nächsten Tag verschwunden war. Danach schlüpfte kein Küken mehr und eines Tages lagen keine Eier mehr im Nest. Es wurde vermutet, dass der NABU diese geholt hat. Auf Nachfrage von Travemünde Aktuell teilte der NABU mit, dass er daran nicht beteiligt war.
Nest beim Pegelhäuschen an der Vorderreihe
In den vergangenen Jahren hatten die Schwäne das Nest neben dem Pegelhäuschen. In diesem Jahr haben sie es unterhalb des Gebäudes gebaut. An einem Tag hatten wir einen Wasserstand von 50 Zentimeter über dem normalen. Das Wasser reichte bis an das Nest. Glücklicherweise gab es danach keinen höheren Wasserstand.
Im Nest unterhalb des Pegelhäuschens lagen Mitte April 2024 sechs Eier im Nest. Im Laufe der Zeit fehlte ein Ei, die Schalen lagen neben dem Nest. Wie in den vergangenen Jahren gab es auch 2024 wieder keinen Nachwuchs.
Nest am Anfang des Fischereihafens
Die Schwäne am Anfang des Fischereihafens haben Ende Mai 2024 mit dem Brüten begonnen und Anfang Juli 2024 Nachwuchs bekommen.
Welches sind die Gründe für ausbleibenden Nachwuchs bei Schwänen?
Der ausbleibende Nachwuchs bei Schwänen kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Hier sind einige mögliche Gründe:
- 1. Lebensraumverlust: Der Verlust oder die Verschlechterung von Lebensräumen durch Urbanisierung, Landwirtschaft oder Umweltverschmutzung kann die Brutplätze von Schwänen beeinträchtigen.
- 2. Störungen durch Menschen: Häufige Störungen durch menschliche Aktivitäten, wie Boote, Spaziergänger oder Hunde, können die Schwäne während der Brutzeit stören und dazu führen, dass sie ihre Nester verlassen oder keine Eier legen.
- 3. Umweltverschmutzung: Verschmutzungen von Gewässern durch Chemikalien, Plastik oder andere Schadstoffe können die Gesundheit der Schwäne beeinträchtigen und zu geringerer Fortpflanzungsfähigkeit führen.
- 4. Raubtiere: Eine Zunahme von Raubtieren, wie Füchsen oder Waschbären, kann die Eier oder Jungtiere der Schwäne gefährden.
- 5. Nahrungsknappheit: Mangel an ausreichender Nahrung kann die körperliche Verfassung der Schwäne beeinträchtigen und ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung verringern.
- 6. Krankheiten und Parasiten: Krankheiten oder Parasiten können die Gesundheit der Schwäne beeinträchtigen und deren Fortpflanzungsfähigkeit verringern.
- 7. Klima- und Wetterbedingungen: Ungünstige Wetterbedingungen, wie extreme Kälte oder starke Regenfälle, können die Brutplätze und das Überleben der Jungtiere negativ beeinflussen.
- 8. Genetische Faktoren: Inzucht oder genetische Probleme in einer kleinen Population können die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
- 9. Alter der Schwäne: Sehr junge oder sehr alte Schwäne haben möglicherweise eine geringere Fortpflanzungsfähigkeit.
Ein kombiniertes Auftreten dieser Faktoren kann ebenfalls eine Rolle spielen und zu einem Rückgang des Nachwuchses bei Schwänen führen. Schutzmaßnahmen, die den Lebensraum der Schwäne erhalten und sie vor Störungen und Gefahren schützen, sind entscheidend, um ihre Fortpflanzung zu unterstützen.