MENSCHEN & MEER
Travemünde 07.07.2024
Die Magie der Trave-Riesen
Touristen und Anwohner von Travemünde wissen genau, wie es sich anfühlt. Wenn die großen Fähren auf der vergleichsweise kleinen Trave bei softer Fahrt jeden Gedanken mit sich ziehen und alles plötzlich ruhig wird.
Die Trave gibt sich als ein idyllischer Fluss, wenn Segelschiffe, Katarmarane oder kleine Motorboote entspannt hin und her schippern. Mal an den Anlegeplatz, mal hinaus auf die Ostsee, egal welche Richtung. Wasservögel dümpeln gemütlich vor sich hin, mal das Gefieder putzend, mal auf Tauchstation. Die Autofähren wechseln unermüdlich von Ufer zu Ufer, wie in einer künstlerischen Choreografie.
Und dann passiert es:
An der Mündung taucht sie wie aus dem Nichts auf und erscheint einem noch ganz unwirklich. Eine der riesigen skandinavischen Fähren. Fast lautlos gleitet der Koloss durch den Fluss in Richtung Skandinavienkai. Dann wird es plötzlich dunkler. Das mächtige Schiff schiebt sich vor die Travemünder Altstadt oder, je nach Perspektive , vor den Priwall und die Sonne. Für ein paar Sekunden sieht man nur noch eine Schiffswand. Kaum ein Mensch, der in diesem Augenblick nicht kurz stehen bleibt, den Atem anhält und staunt. Die Größe der Fähren in Relation machen für diesen kurzen Augenblick etwas mit einem. Sie lassen einen Schweigen. Fotohandys werden gezückt, um Bilder zu machen und kurze Videos zu drehen.
Und dann ist das Schauspiel auch schon wieder vorbei. Der gigantische Riese wird mit feinster Präzision gedreht und mit einer beeindruckenden Lässigkeit an den Anleger manövriert, als würde man einen Smart einparken. TA