NATUR & UMWELT
Travemünde 20.05.2024
Blühendes Travemünde
Blühendes Obst gehört zum Ortsbild. In keinem anderen Lübecker Stadtteil wurden in den letzten Jahren so engagiert Obstbäume gepflanzt. Damit knüpft das Ostseebad an eine alte Tradition: Bereits vor 175 Jahren pflanzte und verkaufte die Baumschule von Heinrich Behrens am Kalvarienberg Obst: »Die pomologische Abteilung der Travemünder Baumschule nimmt durch ihren Reichtum in Deutschland unbestritten den ersten Rang ein«, so schrieben die »Lübeckischen Blätter« von 1859.
Wer offenen Auges durch Travemünde geht, sieht überall blühende Obstbäume, teilweise uralte Veteranen, wie etwa nahe der Trave am Priwallhafen, wie die Boskoop-Bäume an der B76 Richtung Brodten, gepflanzt 1918, oder die Doppelte Philippsbirne an der Rose, Ecke Fehlingstraße. Alle diese Bäume sind über 100 Jahre alt.
Obstpionier Behrens war Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und zugleich Begründer der ersten Travemünder Spielbank. Als Gärtner war er mit seinem »Sortenverzeichnis der Travemünder Baumschule« einer der ersten Pflanzen-Versandhändler Deutschlands. Es wurden von ihm 196 verschiedenen Apfelsorten angeboten. Auch der »Gravensteiner«, der nun mehrfach im Stadtteil gepflanzt wurde, war in seinem Sortiment. Das Ortsbild mit dem bewaldeten Kalvarienberg beeinflusst er bis heute. Im Heimatmuseum Travemünde befinden sich viele Dokumente über ihn und seine »Villa Behrens«, die 1967 im Zippelpark abgerissen wurde. TA
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1 https://travemuende-aktuell.de/a/magazinarchiv.php