TIERISCH 2 307
Travemünde 18.02.2021
Unterwegs mit Molly
Travemünderin appelliert an Hundehalter zu mehr Rücksichtnahme untereinander
Molly hatte keinen guten Start ins Hundeleben: Die Cockerspaniel-Dame wurde in ihrem ersten Zuhause sehr schlecht behandelt und von anderen Hunden gebissen. Bis Monika Steffen sie in Zusammenarbeit mit einer Tierschutzorganisation befreite. »Sie war ein komplett verstörter, ängstlicher, schnappender Hund!«, erzählt die Travemünderin.
Seit Oktober 2020 hat Molly bei Monika Steffen ein gutes Zuhause gefunden. Neue und alte Probleme gibt es aber immer noch. In Gesprächen mit einem Hundetrainer habe sie erfahren, »dass diese tiefe Angst bei Molly nicht mehr rausgehen wird«, erzählt Monika Steffen. »Mit viel Arbeit, Liebe und Geduld habe ich das Vertrauen bei Molly in mich gewonnen«, erzählt die Hundehalterin. Aber Kontakt zu anderen Tieren wünscht die Cocker-Dame nicht.
Die neuen Probleme gibt es deshalb auf den täglichen Gassi-Runden. Auch aufgrund ihres Alters und ihrer Konstitution stellen freilaufende Artgenossen für die 11jährige Molly immer eine Gefahr dar. Selbst wenn die meist sehr viel größeren Hunde nur spielen wollen.
Im Dezember hatte Molly gerade erst ihre Verletzung aus der Begegnung mit einem anderen Hund auskuriert, als es am Steilufer-Wanderweg erneut Probleme mit einem großen Hund gab: »Der kam angerannt, mit Galopp«, erzählt die Travemünderin. Auf dem Steilufer-Wanderweg zwischen Travemünde und Niendorf ist zwar Leinenpflicht ausgeschildert, aber laut der Hundehalterin laufen viele Tiere dort trotzdem frei. Und dabei oft ihren Haltern so weit voraus, dass sie außer Sicht sind. Auch diesmal seien die Besitzer erstmal gar nicht auszumachen gewesen, erzählt Monika Steffen. »Ich sah niemanden, nur den Hund.« Alles was sie tun konnte war, ihr Fahrrad zwischen Molly und den heranstürmenden Hund zu schieben. »Ich hab versucht, ihn abzuwehren«, erzählt sie. Schließlich seien die Hundehalter um die Ecke gekommen. Zur Rede gestellt hätten die Hundehalter nur gelacht, der Mann hätte sich sogar noch umgedreht und ihr den Mittelfinger gezeigt, erzählt die Travemünderin. Sprüche wie »Bleiben sie mit ihrem Hund doch Zuhause« und Vorwürfe wie »Haben Sie ihren Hund nicht sozialisiert?« muss sich Monika Steffen öfter anhören. Nur weil Molly nun mal keinen Kontakt zu anderen Hunden wünscht. Dabei ist sie immer an der Leine. »Angeleinte Hunde haben das Recht auf Unversehrtheit«, findet Monika Steffen. Und »Ein freilaufender Hund hat grundsätzlich nah beim Halter zu bleiben und nicht auf andere Hunde oder Menschen zuzulaufen und zu berühren.«
Ihr Appell an andere Hundehalter ist, doch bitte untereinander Rücksicht zu nehmen. Und sie schlägt vor, eine Idee aus Schweden auch bei uns zu übernehmen: Als Zeichen, dass der Hund keinen Kontakt zu anderen Hunden wünscht, gäbe es dort eine große gelbe Schleife. HN
Guten Tag,
Ich habe gerade mit entsetzen Ihren Artikel »Unterwegs mit Molly« gelesen, der in der aktuellen Ausgabe sogar das Titelblatt ziert.
Das Verhalten von Frau Monika Steffen wird hier als einzig Richtiges und korrekt dargestellt, obwohl Sie die Jenige ist die sich grob fahrlässig zwischen die Hunde stellt. Sie sagt sie habe versucht den Hund abzuwehren mit ihrem Fahrrad, das ist sowohl für sie als auch für beide Hunde sehr gefährlich. Und kann wohl kaum »alles was sie tun konnte« sein. Jeder Hund ist sehr wohl selbstständig in der Lage zu kommunizieren »das der Hund keinen Kontakt haben will«.
Der Job eines Hundebesitzers ist seinen Hund bei zu stehen und Schutz zu bieten, aber nicht bei jeder »Gefahr« den Hund verstecken oder schlimmer gar hochheben. Wie der Hund sich entscheidet zu handeln und sich eventuell hinter der Besitzerin zu verstecken steht Frau Steffen nicht zu zu übernehmen. Dadurch dem Hund selbst das Recht zu kommunizieren zu nehmen können diese kritischen Begegnungen zwischen Hunden erst entstehen.
Das Verhalten von Frau Steffen sollte kritisiert und nicht hofiert werden. Das ist ein klares Fehlverhalten dieser Frau. Außer Frage steht natürlich, dass sich in diesem Beispiel auch die anderen Hundebesitzer nicht korrekt verhalten haben und der Hund nie außer Sichtweite laufen sollte.
Auch das Konzept aus Schweden klingt nach einer guten Sache, damit pflichtbewusste Hundebesitzer ihren Hund direkt anleinen können, wenn ein solches Zeichen sichtbar wird.
Laura S., 07.02.2021