ORTSGESCHEHEN 3 278
Travemünde 10.02.2021
Travemünde wird das ganze Jahr über bespielt und beleuchtet
Ganzjährige proaktive Zusammenarbeit und Dialog mit lokalen Verbänden angestrebt
Der Kurbetrieb Travemünde und die Lübeck Travemünde Marketing GmbH (LTM) blicken auf viele Jahre vertrauensvoller und kooperativer Zusammenarbeit mit den lokalen Verbänden zurück. Dies spiegelt sich auch in der 2008 geschlossenen Kooperationsvereinbarung mit der TWG wieder, die die Zuständigkeiten der Weihnachtsbeleuchtung regelt:
• Zusammenführung der Weihnachtsbeleuchtung an den öffentlichen Straßenlaternen beim Kurbetrieb, der jährlich die insgesamt 55 Sterne und Sternschnuppen zur Weihnachtszeit in der Kurgartenstraße, Außenallee und Bertlingstraße 40 Lichter montiert.
• Die Lichterketten in der Vorderreihe verbleiben im Besitz der TWG. Diese werden im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements von den Kamerad:innen der Feuerwehr jedes Jahr zur Weihnachtszeit aufgehängt und im Frühjahr wieder abgenommen. Die Kosten für die Lichterkette (inkl. Unterhalt) trägt die TWG.
• Die Baumillumination am Fontänenfeld ist auf eine Spende des Gemeinnützigen Vereins zu Travemünde aus dem Jahr 2013 zurück zu führen. Dieser spendete 30.000 Euro der TWG für die Anschaffung der Lichterkette, von der TWG selbst kamen noch 3.000 Euro hinzu. Da die Illumination der Bäume ganzjährig erfolgte, zählte diese nicht zwingend zur Weihnachtsbeleuchtung. Der Kurbetrieb verpflichtete sich einen Stromanschluss zu errichten (rund 5.500 Euro) und übernimmt die jährlichen Stromkosten für den Betrieb (ca. 800 Euro). Die TWG verpflichtete sich zur Übernahme etwaiger Reparaturen und Instandsetzung der Lichterketten.
Im Gegensatz zu anderen Standorten, weist die Baumillumination am Fontänenfeld jedoch besondere Problematiken auf: Neben dem normalen Verschleiß in den vergangenen Jahren, der zu Ausfällen führte, ist die Lichterkette unmittelbar der salzhaltigen Luft und vermehrt Vandalismus ausgesetzt. Inzwischen hat die Lichterkette einen Zustand erreicht, der eine Reparatur unwirtschaftlich erscheinen lässt: Eine Sanierung der Lichterkette würde 17.000 Euro, eine Neuanschaffung 35.000 Euro kosten. Die weniger effektvolle Beleuchtung der Bäume mittels Bodenstrahlern würde rund 40.000 Euro kosten. Da weder der Verein »Travemünde leuchtet« noch die TWG selbst über diese finanziellen Mittel verfügten, wurde versucht diese über Sponsoren zu generieren. Der Erfolg blieb leider aus.
Aktuell lässt sich die Lichterkette nicht mehr in Betrieb nehmen, da auf Grund von Kurzschlüssen die Schutzsicherungen sofort auslösen. Da die Lichterkette Eigentum der TWG ist, kann auch nur diese darüber entscheiden, wie weiter zu verfahren ist. Der Kurbetrieb selbst hat die Lichterkette nicht außer Betrieb genommen.
Da die Lichtillumination der Kastenlinden am Fontänenfeld eine für die Gäste und Einwohner:innen liebgewonnene Einrichtung darstellt, versucht die Stadt eine alternative Lösung zu finden. Diese könnte temporär unter Berücksichtigung des jährlichen Rückschnittes der Linden durch die Stadtgärtner in der Zeit zwischen November und Februar stattfinden. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine Entscheidung der TWG über die Zukunft der vorhandenen Baumbeleuchtung. Ob dabei analog zur Lübecker Innenstadt, eine Sockelfinanzierung der Weihnachtsbeleuchtung durch die örtliche Wirtschaft denkbar ist, muss thematisiert werden.
Gleichzeitig gilt es zu berücksichtigen, dass während in der Lübecker Innenstadt die Beleuchtung auf die Weihnachtszeit begrenzt ist, Travemünde, als Seebad ganzjährig durch Inszenierungen (und Veranstaltungen) bespielt und beleuchtet wird. Ein Blick in die sozialen Medien beweist eindrucksvoll, wie positiv zum Beispiel das Wechselspiel der Standorte der TRelche von den Besucherinnen und Besuchern Travemündes begleitet wird. Die Aussage »Es wird dunkel in Travemünde« ist aus unserer Sicht deshalb unangebracht und kontraproduktiv. PM
Quelle: Text: Pressemitteilung Lübeck Pressedienst vom 10.02.2021, 17:20 Uhr, Foto: Helge Normann
Weihnachtsbeleuchtung in Travemünde: CDU fordert Kostenübernahme der LTM
Die Weihnachtsbeleuchtung in Travemünde begeistert jedes Jahr tausende Besucher. Damit auch in den kommenden Jahren das Seebad Travemünde in der Weihnachtszeit erstrahlt, muss etwas passieren: Die Wirtschaftsgemeinschaft Travemünde, die bisher die Beleuchtung vollständig alleine finanziert, kann diese aus Kostengründen in den kommenden Jahren nicht mehr stemmen.
Die CDU fordert die Hansestadt Lübeck und die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM) auf, die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung zu übernehmen. Jochen Mauritz, für die CDU in der Lübecker Bürgerschaft, sagt: »Das Seebad Travemünde wird zusammen mit der Hansestadt Lübeck von der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH vermarktet. Die Beleuchtung des Seebads Travemünde kann aus unserer Sicht nicht die
Aufgabe der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft sein. Aus Kostengründen wird das in Zukunft auch nicht mehr möglich sein. Ein leuchtendes Travemünde sollte auch im Interesse der LTM sein. Jahr für Jahr zeigt sich in Lübecks Innenstadt, dass die LTM ein großartiges Händchen für Beleuchtungen hat. Auch in Travemünde konnten Anwohner und Gäste im vergangenen Jahr spannende Installationen der LTM bestaunen, die von der LTM finanziert wurden.«
Ulrich Krause, für die CDU in der Lübecker Bürgerschaft, ergänzt: »Bisher wird die Weihnachtsbeleuchtung vollständig aus Mitgliedsbeiträgen, ehrenamtliche Helfer montieren die Weihnachtsbeleuchtung. Zuschüsse von Stiftungen wurden zuletzt vom Finanzamt abgelehnt, da die Gemeinnützigkeit des Vereins nicht gegeben sei. Es wird Zeit, dass ab sofort auch die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung in den Aufgabenbereich der LTM fällt und nicht von Mitgliedern der Wirtschaftsgemeinschaft finanziert wird.«
Quelle: Pressemitteilung CDU Lübeck
Die Pressemitteilung der TWG vom 04.02.2021, 17:18 Uhr zum Thema:
Es bleibt dunkel in Travemünde
Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft fordert mehr Interesse und finanzielle Unterstützung der Kurverwaltung/ Stadt Lübeck, 04.02.2021. Um die Travemünder Unternehmen in der Corona-Krise weiter zu entlasten, hat sich der Vorstand der TWG darauf verständigt, die Mitgliedsbeiträge sowie die Werbekostenbeiträge für das Jahr 2021 komplett zu erlassen.
»Auf Grund des Lockdowns und der damit zusammenhängenden Umsatzausfälle unserer Mitgliedsbetriebe sehen wir es als unsere Pflicht an, die Travemünder Unternehmen zu entlasten, wo wir es nur können. Das Aussetzen der Mitgliedsbeiträge soll hierbei auch ein Zeichen für die Gemeinschaft sein«, fasst Sprecher Gordon Augustin die Sichtweise des Vorstands zusammen.
Mehr Gemeinschaft wünscht sich die TWG künftig auch, wenn es um das Thema Weihnachtsbeleuchtung geht, denn seit Jahren ist diese finanziell ausschließlich Sache der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft.
Ersatzbeschaffungen, Reparaturen, sogar den Strom zahlt jedes Jahr die TWG aus eigener Tasche. Dass die Beleuchtung an einigen Stellen in die Jahre gekommen ist, ist vielen schon aufgefallen. Die Kosten für eine Neuanschaffung sind der Kurverwaltung bekannt, verantwortlich fühlt sich aber keiner.
»Einen Betrag in dieser Höhe kann unmöglich ein Verein stemmen, der sich ausschließlich von Mitgliedsbeiträgen finanziert« erklärt, Vorstandsvorsitzender Ulf von Danckelmann. »Trotz Lockdown hat die TWG wieder die Kosten für Ersatzbeschaffungen, Reparatur und Strom alleine übernommen. Unser Dank gilt an dieser Stelle den ehrenamtlichen Helfern, die die Aufhängung der Weihnachtsbeleuchtung an Stelle der örtlichen Feuerwehr übernommen haben, da die Kameraden auf Weisung des Bürgermeistern pandemiebedingt zu diesem Einsatz nicht ausrücken durften.«
Ein Versuch, die Beleuchtung mit Hilfe von Spendengeldern aus Stiftungen komplett zu erneuern scheiterte, da die Stadt für den Erhalt von Spendengeldern eine »Gemeinnützigkeit des Vereins« fordert diese aber nicht gegeben ist.
Einige Tage Sturm im Januar und leider auch Vandalismus haben die Situation noch verschlimmert und erneut Schäden an der Beleuchtung am Fontänenfeld verursacht. Die Kurverwaltung informiert die Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft, dass aus Sicherheitsgründen die linke Seite ausgeschaltet wird. Damit ist der Fall offenbar erledigt, es bleibt dunkel, außer die TWG repariert wieder auf eigene Kosten.
Zwei weitere Male wurde Elektrikermeister Maik Pfanne im Auftrag der TWG noch tätig. Nun bleibt das Fontänenfeld aber endgültig dunkel. Die Kurverwaltung hat mit einer örtlichen Elektrofirma zusammen entschieden, dass die Reparatur nicht mehr lohnt und den Stecker nun endgültig gezogen.
Alternativen seien nicht in Planung. »Die Beleuchtung eines touristischen Kurortes kann wohl kaum alleinige Aufgabe einer Wirtschaftsgemeinschaft sein, sondern sollte vielmehr auch im Interessenbereich der Kurverwaltung und der Hansestadt liegen. Unserer Auffassung nach hat die Kurverwaltung auch hier Aufgaben touristische Ziele zu verfolgen, wie zum Beispiel den Erhalt oder den Betrieb einer Ganzjahresbeleuchtung«, so Jörn Halske und Sandra Vincent vom Vorstand der TWG.
Wir wünschen uns gerade jetzt in der Krise mehr » miteinander«. So könnte neben der Erhöhung der Kurtaxe zum 1.1.21 auch wieder etwas an Travemünde und deren Besucher zurückgegeben werden, indem alle an einem Strang ziehen und dafür sorgen, dass »Lübecks schönste Tochter« auch genauso schön leuchtet wie deren Mutter rund um das Holstentor.
Quelle: Pressemitteilung Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft e.V