POLITIK 4 477
Travemünde 18.01.2021
Ortsrat Travemünde ist besorgt über die Einhaltung der Maskenpflicht
Bundeskanzlern Angela Merkel hat in einer CDU-Schaltkonferenz klargemacht, dass der vor Weihnachten verschärfte Lockdown zu schwach sei. Die Bundesregierung fürchtet, dass mit der drohenden Ausbreitung der Corona-Mutation die Zahlen wie in Großbritannien und Irland explodieren.
Es seien viel zu viele Pendler in Bussen und Bahnen unterwegs. Seit mehr als zehn Wochen gelten in Deutschland scharfe Einschränkungen, seit vier Wochen ein harter Lockdown – und noch immer bleiben die Corona-Fallzahlen hoch.
Vor allem aber kann niemand erklären, weshalb die Zahlen nicht signifikant sinken. Ob die Einschränkungen nicht weit genug gehen, ob sich zu viele Menschen nicht an die Regeln halten, ob bereits Mutationen für höhere Zahlen sorgen oder wo genau sich die Betroffenen anstecken – alles weitestgehend unklar.
Eigene Beobachtungen am Wochenende führten zu der Feststellung, dass trotz »Betretungsverbot« Travemünde voll von Tagestouristen war, die häufig die Maskenpflicht am Wochenende nicht beachteten.
Da derzeit ein hinreichender Schutz der Bevölkerung durch Impfen noch nicht zur Verfügung steht, kommt der Verhinderung der Ansteckung Gesunder durch das Virus besondere Bedeutung zu.
»Der Tagesspiegel« meinte am Wochenende zu dieser Situation: Setzt doch erst mal die Maßnahmen durch! Wie wär’s wenn wir erst mal ernst machen mit den Paragraphen, die es schon gibt?
Die Corona-Politik dieses Landes ist geprägt von einer bipolaren Störung. Deutschland ist panisch und phlegmatisch gleichzeitig, weshalb Wort und Tat immer weiter auseinanderfallen. Da draußen gibt es nämlich gar keinen Lockdown, den ein Gipfel einfach zu einem »Mega-Lockdown« (»Bild«) oder einem »Hausarrest« (AfD) steigern könnte. Maximal ein Lockdownchen! Die Regeln werden gedehnt oder einfach gar nicht eingehalten.
Die Maßnahmen gegen Corona gelten für alle – an der See und in den Bergen, in der Platte und im Penthouse. Diese Botschaft zumindest ist klar: Bringt die Zahlen runter, sonst wird der Laden dichtgemacht. Das ist schlecht, aber gerecht. Weil es jeder selbst in der Hand hat, wie gut es sich in dieser Krise leben lässt.
Die Stadtverwaltung sollte sich überlegen, die Umsetzung der Maskenpflicht in den Ballungsgebieten in der Innenstadt und in Travemünde durch ihre Ordnungskräfte wirksam zu kontrollieren – die Überwachung des Verkehrs sollte zu Gunsten dieser wichtigen Aufgabe zunächst zurückgestellt werden. PM
Quelle: Text: Pressemitteilung Ortsrat Travemünde, Fotos: Helge Normann