WETTER
Travemünde 27.11.2020
Wolken zu Fuß unterwegs
Für Piloten, so sagen sie, sei der Nebel nichts anderes als Wolken zu Fuß. Diese Erfahrung war heute an der Küste eindrucksvoll nachzuempfinden. Meist erleben wir den Nebel als ein undurchdringliches dichtes Grau bis er sich lichtet und die Sonne scheint. Heute Morgen, es war noch Nacht, war alles anders: es gab Lücken im nebeligen Treiben an der Küste. Immer wieder sah man die Sterne glitzern und dieses Wechselspiel wiederholte sich bis zum Aufgehen der Sonne. Aus Nebel wurden so Wolken, die in dichter Abfolge übers Land strichen. Wolken zu Fuß!
Abwechselnd wurde der Blick frei auf die Ostsee im Schein des Nebellichtes auf der Mole. Hier tummelten sich die Möwen wie im Lichtkegel einer großen Laterne auf dem Wasser. Das Maritim stellte sich heute mit einem neuen Lichtspiel der erleuchteten Fenster vor. Auf der nordwestlichen Seite verwandelte sich das Herz in das Symbol eines Weihnachtsbaumes. Wer noch im Dunkeln auf der Promenade unterwegs war, wurde Zeuge vom Spiel der Wolken: mal war es aus kurzer Entfernung zu sehen, mal verschwand es bis zur Hälfte und zeigte sein Leuchtfeuer mit seinem roten und weißen Schein, dann verschwand der große »Turm« in ganzer Höhe.
Nach Sonnenaufgang kurz nach 8 Uhr waren die Nebelschwaden in helles Weiß getaucht, oben von der Sonne beschienen. Sie werden alsbald vom warmem Sonnenschein aufgelöst und ein sonniger Morgen wird uns ins Wochenende begleiten. KEV – Fotos Karl Erhard Vögele