Grüne: Handlungsbedarf bei Ferien- und Zweitwohnungen in Travemünde
Im August 2018 hat die Bürgerschaft den Bürgermeister beauftragt, dem Problem Überhand nehmender Zweit- und Ferienwohnungen in Travemünde durch eine Satzung entgegenzutreten. Die Grüne Fraktion kritisiert, dass der Bürgermeister diesem Auftrag bis heute nicht nachgekommen ist und jetzt nach zwei (!) Jahren sogar erklärt hat, die Bearbeitung eingestellt zu haben.
Arne-Matz Ramcke (GRÜNE). Foto: GRÜNE LÜBECK
Angesichts des dringenden Handlungsbedarfs beantragen die Grünen zusammen mit den Unabhängigen daher, bis zum Sommer 2021 endlich ein Gesamtkonzept vorgelegt zu bekommen.
Dazu erklärt Arne-Matz Ramcke, baupolitischer Sprecher der Grünen Fraktion: »Lübeck ist mit rund zwei Millionen touristischen Übernachtungen pro Jahr ein beliebtes Reiseziel, wovon unsere schöne Stadt in vielerlei Hinsicht profitiert. Allerdings sorgen so viele Gäste auch für eine höhere Nachfrage an Unterkunftsformen: mit der Konsequenz, dass einige Vermieter:innen lieber an Tourist:innen vermieten statt den Wohnraum regulär zum Zweck der Wohnnutzung Dauermietern anzubieten. Damit verknappt sich das Angebot von Wohnraum und kann sich auch auf die Höhe der Mieten für die Lübecker:innen auswirken. Zudem sehen wir die Gefahr, dass die hohe Fluktuation wechselnder Gäste und zeitweiliger Leerstand negative Folgen für das soziale Gefüge von Quartieren und zur Anonymisierung der Nachbarschaft führen kann. Und nicht zuletzt führt es zu einem schon heute drastischen Mangel von bezahlbarem Wohnraum und damit eine Verdrängung der Bürger:innen und insbesondere auch Arbeitnehmer:innen der Tourismusbranche.
Daher ist es höchste Zeit, dass die Bauverwaltung dem über zwei Jahre zurückliegenden Auftrag nachkommt, nach der Altstadtinsel auch für weitere Stadtteile das Problem der kontinuierlichen Wohnraumvernichtung durch die nicht genehmigten Umwandlungen in Ferien- und Zweitwohnungen in den Blick zu nehmen. Am Ende profitieren davon auch diejenigen Beherbergungsbetreiber, die ihre Häuser ordnungsgemäß betreiben, Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen.«
Dr. Axel Flasbarth, Bürgerschaftsmitglied der Grünen Fraktion ergänzt: »Es ist schon lange zu beobachten, dass die Zahl nicht genehmigter und nicht genehmigungsfähiger Ferienwohnungen in Travemünde stetig zunimmt. Stand heute gibt es mehrere Hundert Ferienwohnungen in Travemünde, die gemäß dem jeweils geltenden Bebauungsplan gar nicht betrieben werden dürften. Doch Kontrollen von Seiten der Stadt finden nicht statt. So wie viele Nachbarorte entlang der Lübecker Bucht muss sich endlich auch Travemünde vor einem unkontrollierten Wildwuchs immer neuer Ferienwohnungen schützen. Sonst droht der Charakter und die Attraktivität des Seebads verloren zu gehen – sowohl für die Einheimischen als auch für die Gäste wäre das fatal. Niemand möchte in einem leblosen Retortenort leben oder Urlaub machen.
Daher fordern wir den Bürgermeister erneut auf, nach über zwei Jahren endlich ein Gesamtkonzept für die Begrenzung der Umwandlung von Wohnraum in Ferien- und Zweitwohnungen in Travemünde vorzulegen. Entsprechende Anträge bringen wir in den kommenden Wochen zusammen mit den Unabhängigen in den Ausschüssen der Bürgerschaft ein.« PM
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Kommentare
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Kommentar von Jürgen K am 06.11.2020[4,4/214]
Der Bgm. löst keine Probleme siehe Bürgerbüros. Ausweisbeantragung in Kücknitz zur Zeit fast 4 Monate bis zur Auslieferung. Selbst die zugesagte Abholung ohne Termin wurde in Wartefrist von 8 Wochen mit Termin verändert. Wer eine Mail schickt, scheitert an einer Kleinkinder-Matheaufgabe weil 8+4=12 als falsch bewertet wird. Wie weit soll das noch gehen? Wir brauchen neue Verantwortung für Lübeck...
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Kommentar von K. Palte am 06.11.2020[4,0/226]
Handlungsbedarf ? Ja, bei den Grünen: erst mal Fakten liefern zB zu: „Überhand nehmen der Zweit- und Ferienwohnungen“ Überhand nehmen? Maßlos übertrieben wegen zu geringer Zahl. „Vermieter vermieten lieber an Touristen statt an Dauermieter“ Falsch, diese Wohnungen sind ungeeignet für Dauermieter. Zu klein, nicht für Familien mit Kindern. „Führt zu einem schon heute drastischen Mangel von bezahlbarem Wohnraum“ Falsch, der drastische Mangel ist Folge eines Jahrzehnte langen Mangels an Wohnungsneubau der HL und so auch von den Grünen zu verantworten! In Travemünde entstehen erst jetzt hunderte von modernen Wohnungen. „Es droht der Charakter und die Attraktivität des Seebads verloren zu gehen – wird zum leblosen Retortenort“ Lächerlich, genau das Gegenteil ist der Fall. Hallo Grüne, Hausaufgaben machen. Fakten statt unbelegte Behauptungen.
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Kommentar von Walle am 06.11.2020[4,4/199]
Richtig K. Palte, hier sollte man erstmal Fakten liefern, ja Fakt ist u.a., dass die Politik mit dem Rückzug aus dem gemeinnützigen Wohnungsbau der 50er-60er Jahre, durch Verkauf und Privatisierung der Bestandsobjekte eine Renditemaximierung erst möglich gemacht hat. Was Travemünde betrifft, sind hier die meisten kleinen Bestandswohnungen nur 1-2 Zimmer groß, somit nicht für eine Dauervermietung geeignet...
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Kommentar von E.Noge am 07.11.2020[4,1/162]
Hallo Grüne, im Windschatten die Unabhängigen: Ihre Sprache ist verräterisch. Eine Ansammlung von Katastrophenverbalismen wie Wohnraumvernichtung, lebloser Retortenort, Wildwuchs, drastischer Mangel outet Ihre heuchlerische Empörungskultur. Solche sprachlichen Klimmzüge braucht man nicht wenn man Fakten hat. Sie haben es mit zu verantworten, dass seit Jahrzehnten Wohnungsmangel insbesondere für junge Familien herrscht. Das ist durch Ihren Vorschlag auch nicht minimal reparierbar. Zeigen Sie der Öffentlichkeit wieviele Wohnungen aus dem Wildwuchs und der Wohnraumvernichtung für eine Junge Familie mit 2 Kindern geeignet wären. Wenn Sie Ihre Forderungen mit einer Satzung umsetzten wollen, wird aller Voraussicht nach Leerstand folgen, dann Verfall. Dann kommen Investoren und machen daraus sicher keinen Wohnraum. Alles nichts Neues. Neuer Wohnraum muss her - wie in Travemünde mit hunderten Einheiten geplant. Je schneller desto besser.
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Kommentar von Christian Jäger am 09.11.2020[4,1/122]
Die GRÜNEN sollten sich um die echten (!) Probleme in Travemünde kümmern. Von wem eine Wohnung bewohnt wird ist doch völlig egal, Hauptsache die Bewohner benehmen sich und die Immobilie wird genutzt. In den Travemünder Bahnhöfen stehen seit Jahren mehrere Wohnungen leer und vergammeln. Warum kümmert man sich nicht darum statt Urlauber zu vertreiben und Vermieter zu gängeln?