Wenn vom Leben nur ein Trümmerhaufen bleibt

Die Gläser noch in der Vitrine, der Laptop lag auf dem Tisch und die Kleidung ordentlich in den Schubladen der Kommode. Dann kam der Abrissbagger. Die Bewohner eines Travemünder Mehrfamilienhauses hatten am Dienstag ihr Zuhause mit dem verlassen müssen, was sie am Leib hatten. Es musste wegen Einsturzgefahr (TA berichtete) evakuiert und letztlich abgerissen werden.

Die Hausverwaltung bemüht sich sehr um ihre Mieter. Trotz Herbstferien konnte ein Hotel in der Nähe von Travemünde gefunden werden, wo alle untergebracht wurden. Beim Abriss sammelten die Mitarbeiter immer wieder persönliche Habseligkeiten aus den Trümmern. Sie müssen später den entsprechenden Eigentümern wieder zugeordnet werden.

Zum Glück war beim Einsturz der Wand am Dienstag niemand verletzt worden. Und Möbel lassen sich ersetzten. Anders sieht es mit Bildern und anderen Erinnerungsstücken aus, von denen das meiste zu Bruch gegangen sein dürfte.

Etwas mehr Glück haben wahrscheinlich die Bewohner der nicht betroffenen Haushälfte auf der anderen Gebäudeseite. Das Haus sollte zunächst nur auf der beschädigten Seite abgebrochen werden. Dann sollte nach Rücksprache mit einem Statiker darüber entschieden werden, ob ein Umzugsunternehmen wenigstens die übrigen Wohnungen räumen kann, bevor das Gebäude komplett abgebrochen wird. TA

TA-Lesetipps zum Thema:

• Teileinsturz eines Mehrfamilienhauses (06.10.2020)
• Weitere Gebäudeteile in der Boelckestraße eingestürzt (07.10.2020)

Externer Link zum Thema: Ein Video vom Abriss des Gebäudes gibt es im YouTube-Kanal von »Travemünde Aktuell«