ORTSGESCHEHEN
Travemünde 14.09.2020
Ein ganz normaler Sommer: Strandwache ohne größere Vorfälle

Und: Es gab keinen Badetoten, lediglich einen Badeunfall. Die Zahl der Einsätze insgesamt beläuft sich auf 84, im Vergleich zu 2019 sind das 31 mehr. Darunter fielen 16 Schnitt- und Schürfwunden, 11 Wespenstiche, 3 Kreislaufzusammenbrüche, 4 Schädel-Hirn-Traumata und 1 gebrochenes Handgelenk. Vier Bootseinsätze gab es, um Seglern zu helfen, ihre Boote wieder aufzurichten. 8 Mal halfen die Wachgänger Kinder und Eltern wieder zusammenzubringen und 6 Mal wurde ein verletzter Badegast an den Rettungsdienst übergeben. Das war in diesem Jahr besonders schnell möglich, da in dieser Saison von Juli bis September wieder ein »Priwall-RTW« direkt in Strandnähe stationiert ist.
Dennoch war es ein besonderer Sommer, geprägt von Vorsicht, Abstand und Hygieneregeln und somit auch von höherem personellen und materiellen Aufwand. »Die Corona-Pandemie hat auch uns vor neue Herausforderungen gestellt, die aber alle Helfer gut gemeistert haben«, erklärt Marie-Sophie Kowalski, Leiterin der DRK-Wasserwacht.
Bei allen Kontakten mit Verletzten trugen die Rettungsschwimmer eine Mund-Nasen-Bedeckung und – je nach Art des Einsatzes – zusätzliche Schutzausrüstung. Kleine Verletzungen wurden direkt am Strand unter freiem Himmel versorgt. Ganz oben stand immer (wenn der Zustand des Patienten es zuließ) die Gefährdungsbeurteilung mit der Abfrage nach coronatypischen Symptomen. Das Betreten der Sanitätsstation war nur mit Maske erlaubt. Die Notfallrucksäcke enthielten Hygienesets mit Schutzbrille, Schutzkittel und FFP-2-Maske.
Und auch die Wachmannschaft musste Abstand halten und konnte dies dank der neuen Unterkunft auch tun. So übernachteten die auswärtigen Ehrenamtlichen nicht nur im alten Holzturm, sondern in den ersten fertigen Zimmern im künftigen »Haus der Wasserwacht« am Dünenweg 15.
Etwas Gutes hatte dieser Sommer: Es gab nicht nur mehr Touristen und damit auch mehr Badegäste, es gab auch mehr freiwillige Helfer. »Wir hatten großen Zulauf an Ehrenamtlichen aus Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen«, berichtet Marie-Sophie Kowalski. Wer nicht verreisen konnte, kam gern an die Ostsee und unterstützte die Wasserwacht. Manchmal auch mehrmals in der Saison. »Dafür sagen wir, wie jedes Jahr, von ganzem Herzen Danke.«
106 Rettungsschwimmer und Sanitäter waren auf dem Priwall im Einsatz. Viele Helfer kamen erneut vom Bayrischen Roten Kreuz, eine starke Truppe vom DRK-Kreisverband Witten und aus dem Rhein-Erft-Kreis, aber auch aus Baden-Württemberg und Niedersachsen. Sie und die Lübecker Wasserwachtler leisteten an 109 Tagen pro Tag im Durchschnitt 10 Stunden Wachdienst. Aber auch über die reguläre Dienstzeit hinaus stand die Wasserwacht der Bevölkerung für eine schnelle medizinische Versorgung zur Verfügung. PM
Quelle: Pressemitteilung DRK Lübeck