KUNST & KULTUR 1 21
Travemünde 24.09.2020
Zehn Jahre »Travemünder Sessellandschaft«
Vor genau zehn Jahren, am 24. September 2010, wurden eine Reihe ungewöhnlicher Kunstwerke mit Sitzfunktion am Brodtener Steilufer-Wanderweg eingeweiht. Geschaffen hat sie der Lübecker Künstler Guillermo Steinbrüggen. Die Holzelemente der Bänke werden jetzt überholt.
Die Idee hinter den Bänken: Wanderer sollten dadurch auf die außergewöhnliche Natur am Steilufer hingewiesen werden und gleichzeitig eine Ruhepause einlegen können. Daher erhielt das Ensemble den Namen »Travemünder Sessellandschaft«. Geschaffen hat sie der Lübecker Bildhauer Guillermo Steinbrüggen, von dem auch die Skulptur »Auseinandersetzer« bei der Nordermole stammt. Entlang des Wanderweges wurden stählerne Bänke in Form eines Ostseeherings, eines Feldhasen, einer Eule, einer Uferschwalbe und eines Wolfes aufgebaut. Letzteren wählte man in der Annahme, dass er irgendwann in die norddeutschen Wälder zurückkehren werde.
Als Sitzflächen dienten zum Teil Findlinge, zum Teil auch Holz. Das hat dem rauen Küstenwetter nicht standgehalten: Die einst in freundlichem Blau lackierte Sitzbank des Herings ist heute eine zersplitterte Kraterlandschaft.
Bei Eule und Uferschwalbe sieht es nicht viel besser aus. Darauf sitzen mag niemand mehr. Aber kann man die Bank einfach so reparieren, ohne in das Kunstwerk einzugreifen? »Die verwitterten Sitzelemente aus Holz sind abnehmbar, ohne die Stahlkonstruktion zu verändern beziehungsweise die Bänke zu verlegen und eine Reparatur in der Werkstatt ist relativ einfach«, sagt dazu Guillermo Steinbrüggen. Allerdings: »Eine Anfrage seitens der Stadt oder Kurverwaltung ist bislang nicht geschehen.« Initiiert hatte das Projekt damals der Bereich Naturschutz der Stadt. Auf Nachfrage von »Travemünde Aktuell« erklärte nun die Kurverwaltung, dass man die Überarbeitung der Bänke übernehmen werde. TA
1 http://www.steinbrueggen.de