POLITIK 1 19
Travemünde 02.07.2020
Neue Verkehrsführung in Travemünde
Unabhängige fordern Überarbeitung des Verkehrskonzeptes
Den Mitgliedern des Bauausschusses wurde am 15.6.2020 die geplante Umsetzung einer neuen Verkehrsführung in Travemünde vorgestellt. Die Präsentation erfolgte im Rahmen einer Mitteilung der Verwaltung und wurde den Ausschussmitgliedern zur Kenntnis gegeben.
Die Unabhängigen kritisieren dieses Verfahren. Heino Haase, der für die Unabhängigen im Bauausschuss und Travemünder Ortsrat mitarbeitet, stellt fest, dass die Verwaltung der Hansestadt Lübeck einmal mehr über die Köpfe der Bürger hinweg entscheidet. Der Travemünder Innenstadt soll ein Konzept übergestülpt werden, das tiefgreifende Auswirkungen haben wird. Noch gravierender ist die Tatsache, dass das Konzept den betroffenen Bürger*innen von Travemünde überhaupt nicht vorgestellt wurde. Sie hatten keine Möglichkeit, ihre Einschätzungen dazu vorzutragen oder Vorschläge einzubringen.
Das neue Verkehrskonzept wird von der Verwaltung als notwendig erachtet, weil durch die Baumaßnahmen am Baggersand und am Fischereihafen mit einem starken LKW-Verkehr an der Kreuzung Gneversdorfer Weg/ Travemünder Landstraße zu rechnen ist. Dazu soll der Verkehr stadteinwärts zukünftig einspurig und nur rechtsabbiegend geführt werden, um dem LKW-Verkehr stadtauswärts genügend Raum zur Verfügung zu stellen.
»Die Notwendigkeit, kein Gefährdungspotenzial entstehen zu lassen, wird selbstverständlich auch von den Unabhängigen gesehen. Warum in dem Zuge die gesamte Verkehrsführung in der Altstadt mit der Umkehrung der Fahrtrichtung in der Kurgartenstraße einhergehen soll, erschließt sich jedoch nicht. Besonders nicht unter dem Aspekt, dass die Baumaßnahmen spätestens 2022 beendet sein werden. Aus der Präsentation ist nicht ersichtlich, dass die geplanten Verkehrsmaßnahmen nur für die Zeit der Baumaßnahme begrenzt sind. Außerdem entsprechen die Planungen nicht dem von der Bürgerschaft beschlossenen Verkehrskonzept«, so Heino Haase weiter.
Die Unabhängigen hatten bereits zur Erstellung des Mobilitätskonzeptes für Travemünde ein parteiübergreifendes Beratergremium aus interessierten Travemünder*innen gefordert. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Detlev Stolzenberg: »Die Entscheidung über Verkehrsmaßnahmen erfordert eine besondere Kenntnis der örtlichen Verhältnisse. Deshalb ist es notwendig, vor Entscheidungen zu Maßnahmen die besondere Ortskenntnis von Menschen in Travemünde zu nutzen. Wir wollen deshalb ein Beratergremium, in dem ortskundige Travemünderinnen und Travemünder mitwirken können. Das Beratergremium wäre dann bei geplanten Verkehrsmaßnahmen in Travemünde von der Verwaltung anzuhören.« PM
Quelle: Pressemitteilung »Die Unabhängigen«