POLITIK 9 649
Travemünde 12.02.2020
Die Wünsche der Jugend
Am Mittwochabend begrüßte der Vorsitzende Gerd Schröder (CDU) die Gäste zur gut besuchten Februar-Sitzung des Travemünder Ortsrates. Im Publikum waren diesmal auch etliche Jugendliche, die sich über die Instagram-Gruppe »Travemünde Life« organisiert hatten.
Die Jugendlichen hatten zuvor eine Online-Umfrage organisiert und daraus einen Katalog mit Wünschen organisiert. Die wurden von zwei Vertretern der Gruppe wie folgt vorgetragen:
- Erschließung neuer Lokale deren Attraktivität vor allem bei Jugendlichen höher im Kurs steht. Alternativen erschaffen. Ein Beispiel dazu war das »Smokys« in der Kurgarten Straße, welches einen hohen Stellenwert bei den jungen Leuten hatte. Es gibt Bedarf an etwas modernerem neben Lokalen wie Pinte etc.
- Die Eröffnung eines solchen Geschäfts sollte für den Betreiber von der Stadt subventioniert werden.
- Es soll als Raum der Jugend angesehen werden, eventuell mit regelmäßigen Veranstaltungen.
- Eventuell bietet sich der Strandbahnhof an, der aufgrund des dauerhaften Leerstands immer mehr an Attraktivität verliert. Außerdem ist dieser Ort gut gewählt, um eventuellen Lärm der sich störend auswirken könnte, direkt zu umgehen.
- Die Eröffnung des Skate Parks wird von einer großen Menge sportbegeisterter junger Menschen herbeigesehnt.
- Errichtung von überdachten Rückzugsmöglichkeiten könnten direkt auf dem Skate Park angesiedelt werden. Hier könnte die Jugend sich bei frischer Luft aber trotzdem geschützt vor Niederschlag treffen.
- Errichtung einer offiziellen Mountainbike Strecke, um illegalen Strecken entgegenzuwirken und den jungen Leuten Platz für Ihr Hobby zu geben.
- Angebot des Haus der Jugend erweitern um den geringen Anteil an Jugendlichen höheren Alters zu erhöhen. Ein Vorschlag war die Veranstaltung von E-Sport Turnieren.
- Ein »Partybus« der Travemünde auch zur späten Stunde regelmäßig und zuverlässig nach Lübeck und zurück bringt.
- Minigolf Platz / Erhalt des Freilichtkinos Travemünde I Kino unterm Ostseehimmel
- Effektivere Nutzung der »Muschel« im Brügmanngarten. Beispielsweise mit Musik Konzerten, die eher auch auf junge Leute abgestimmt sind. Generell eine höhere Auslastung durch Veranstaltungen an dieser Stelle, da der vorhandene Raum für solche da ist, aber nicht gut genug genutzt wird.
- Minimum Quote von jungen Leuten bei Entscheidungsfindungen, um ein Generationsübergreifendes Leben möglich zu machen und nicht nur Menschen hohen Alters profitieren zu lassen.
- Überarbeitung des Musik Programms auf der TRAWO.
Quelle: Flyer Travemünder Jugend
Zur Frage nach der Skaterbahn fragte die Bausenatorin zurück, wie die Jugendlichen die Lage auf dem Leuchtenfeld bewerten. Speziell beim lange diskutierten Leuchtenfeld fehle es wohl nicht an Möglichkeiten, sondern an Entscheidungen.
Zur Mountainbikestrecke konnte die Senatorin nur sagen, dass es zum ungenutzten Kinderspielplatzgelände in der Teutendorfer Siedlung (TA berichtete) ein Gespräch am 20. Februar 2020 geben soll. Der Lions Club soll dazu bereits signalisiert haben, mit finanziellen Mitteln zu unterstützen.
»Es ist doch heute tatsächlich so, dass für die Haustiere mehr gemacht wird als für die Jugend«, kritisierte der Ortsratsvorsitzende Gerd Schröder. Früher sei mehr losgewesen. Hinter der Skaterbahn werde schon seit zehn Jahren hinterhergebettelt.
Mirko Mathejczyk vom Haus der Jugend erklärte, es gäbe viele neue Angebote nicht nur für Kinder. Zum Beispiel eine neue Playstation, was gewünscht worden sei. Auch bei der Mountainbikestrecke bringe sich das Haus der Jugend ein. »Kommt einfach vorbei«, sagte er.
Kurdirektor Uwe Kirchhoff berichtete, dass der Kurbetrieb im Jahr 2020 Planungen für das Leuchtenfeld erstellen werde. Die gab es schon einmal. Voraussetzung für die Umsetzung sei, dass der politische Wille dann auch Bestand habe. TA
Kommentare
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Kommentar von Karl Uljanov am 12.02.2020 [2,6/114]
Eine Entschuldigung für die populistische, seniorenfeindliche Propaganda anläßlich der Demo gab es nicht? Demonstrieren ist eben nicht zwingend auch Reife für demokratischen Diskurs.
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Kommentar von Voxi am 12.02.2020 [2,6/107]
Ich schließe mich den Erst schreiber an, ergänze, dass das benehmen der Jugend sehr ungezogen wirkt. Dann die Muschel zu nutzen im brüggemansgarten sehe ich nicht als willkommen. Anwohner würden dann des öfteren mit deren bumbum müßig beseelt. Danach werden an der tanke alkoholpops gekauft, und das leergut in den Vorgärten geworfen.
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Kommentar von Dr. P. Voeltz am 13.02.2020 [3,3/70]
Eine freundschaftliche Frage an den Ortsratsvorsitzenden: „ Womit werden Haustiere in Travemünde vor Jugendlichen bevorzugt?“ Mit lächelndem Zynismus: auch Jugendliche dürfen sich außerhalb der Saison gebührenfrei und unangeleint am Strand aufhalten. Zynismus aus! Wird das Thema inzwischen nicht zu sehr hochgespielt?pv+
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Kommentar von Willi Otto Altenburg am 13.02.2020 [3,3/102]
Es ist in Travemünde nicht mehr möglich so zu sein wie man ist. Auch ich gehöre zu den Alten, sage aber das ich als junger Mensch in Travemünde eine tolle Zeit gehabt habe. Weshalb wollt ihr den Jugendlichen das nicht gönnen? Vieles war möglich was heute niemals mehr möglich wäre da die Gentrifizierung in diesem Ort Ausmaße angenommen hat, die das soziale Gefüge bereits zerstört hat. Travemünde ist geprägt von Tourismus, diesen zu fördern sollte alle Gesellschaftsteile einschließen. Auch die Anwohner müssen in diesem Prozess berücksichtigt werden. Da der Kurdirektor und der Tourismuschef einen geriatrischen Urlaubsort planen ist der Protest der Jugendlichen richtig und wichtig. Den Oberlehrern hier sei gesagt das die Proteste der Jugendlichen so laut sein sollte das diese im Lübecker Rathaus auch ankommen. Es kann nicht sein das Zugereiste, auch Politiker, hier ihre Ruhe auf Kosten der Travemünder einfordern.
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Kommentar von Luise am 13.02.2020 [2,1/67]
Ich frage mich ernsthaft, warum es nicht möglich ist auf Augenhöhe miteinander zu diskutieren? Übrigens fühle ich mich als Hundebesitzer in Travemünde nicht besonders bevorzugt, im Gegenteil.
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Kommentar von Hein Fleetenkieker am 13.02.2020 [3,8/65]
@W.O.Altenburg: nun lassen Sie mal Ihr Gedöns von wegen Früher, der Gentrifizierung, Oberlehrer, Protest der Jugendlichen hörbar bis nach Lübeck. Was wollen Sie eigentlich? Gestern im Ortsrat war die höchste Stelle der Verwaltung aus Lübeck zugegen, um das zu hören, was die Jugend sich für Travemünde wünscht. Besser gings doch gar nicht. Und da wurde klar, woran es liegt, damit hier endlich was für die Jugend getan wird. Wir brauchen Entscheidungen der Politik über die Vorschläge, die es genügend gibt. Wo sind denn dann Sie von den Unabhängigen mit Vorlagen in der Bürgerschaft für Projekte zu Gunsten der Jugendlichen in Travemünde? Da ist Schweigen im Walde. Als Sofortprogramm schlage ich vor, mal einen Jugendtreff vor Ihrer Haustür einzurichten, bis die Programme der Unabhängigen fertig und umgesetzt sind.
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Kommentar von Michelle am 13.02.2020 [2,9/65]
Inwiefern würde das weitere Nutzen der Muschel im Brügmanngarten die Anwohner stören? Meinen Sie, es stört nicht, wenn in der Vorderreihe, wenn ein Kreuzfahrtschiff da ist, die Freibeuter laut trommeln und so? Aber damit muss man als Anwohner nun einmal rechnen. Genau so wie man als Anwohner in der Nähe der Muschel nunmal damit rechnen muss, dass diese auch genutzt wird. Jugendliche möchten in Travemünde eine schöne Jugend verbringen, ansonsten ziehen sie weg und die einheimischen Travemünder sterben aus.
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Kommentar von David Kidon am 13.02.2020 [3,7/30]
@W.O.Altenburg. Zitat „Es kann nicht sein, dass Zugereiste, auch Politiker, hier ihre Ruhe auf Kosten der Travemünder einfordern.“ Ist es die „unabhängige“ Meinung, dass nur „indigene“ Travemünder zu bestimmen haben, wie man hier zu leben hat?
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Kommentar von C lang am 14.02.2020 [2,0/29]
Danke, danke Herr Altenburg für diesen Kommentar. Diese Worte waren schon längst fällig.
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