BLAULICHT
Travemünde 08.02.2020
Angst vor dem Feuerteufel
Drei Brandanschläge innerhalb weniger Wochen auf ein Haus im Europaweg
Am Sonntagabend (29.12.2019) gegen 20:33 Uhr wurde die Feuerwehr das erste Mal zu einem Mehrfamilienhaus im Europaweg gerufen (TA berichtete). Im Aufzugsschacht brannte ein Stück Papier. Auftakt einer Brandserie, die die Bewohner um den Schlaf bringt.
Es war ein Riesenaufgebot an Einsatzfahrzeugen, das beim ersten Brand kurz vor dem Jahreswechsel in den Europaweg ausgerückt war. Anwohner vermuten, dass ein unbekannter Brandstifter einen Werbezettel oder ähnliches aus einem Briefkasten gezogen und angezündet hatte. Das Stück brennendes Papier muss er dann in den schmalen Spalt bei der Aufzugstür geworfen haben, so dass es im Schacht landete.
Ein weiteres Mal, berichteten die Anwohner jetzt im Gespräch mit »Travemünde Aktuell«, hätte ein noch warmes, verkohltes Stück Papier in der Kabine des Aufzugs gelegen. Die Feuerwehr hätte dafür nicht ausrücken müssen. Umso größer sollte dann der nächste Einsatz sein.
Am Dienstagabend, 04. Februar 2020, kam es gegen 23:30 Uhr erneut zu einem Kellerbrand. Diesmal begnügten sich die Brandstifter nicht mit einem Fetzen Papier: In einer Art Vorflur für den Fahrstuhl brannte eine Kinderkarre lichterloh.
Zum Glück ist der Raum durch hochwertige Brandschutztüren gesichert, denn direkt dahinter liegt der Hausanschlussraum für die Stromversorgung. Das ganze Treppenhaus sei verqualmt gewesen, berichten Anwohner im Gespräch mit »Travemünde Aktuell«. Die Feuerwehr hätte unter Atemschutz arbeiten müssen, eine Tür hätte aufgebohrt werden müssen.
Bei solchen Brandanschlägen besteht auch Gefahr für Leib und Leben, die Kripo ermittelt bereits.
Wie stark die Rauchentwicklung gewesen sein muss, lässt sich noch Tage später am Geruch und den verrußten Wänden ablesen. Kein Wunder, dass mancher Anwohner nicht mehr ruhig schlafen kann. Auch sollen sich einige am Abend nicht mehr allein in den Kellerbereich trauen, heißt es – aus Angst, dem Brandstifter zu begegnen. TA