GASTRONOMIE
Travemünde 21.10.2019
Eis-Klaus lässt sich nicht unterkriegen
Es ist einer der schönsten Plätze auf dem Priwall und ein Ort, wo sich Einheimische und Gäste gern treffen: Am Imbisswagen von »Eis-Klaus« auf der Kohlenhofspitze. Doch offenbar gefällt das nicht jedem: Jetzt war wieder das Ordnungsamt da. Nicht aus eigenem Antrieb, so heißt es, sondern weil sich Anwohner beschwert hätten.
Stein des Anstoßes war diesmal die Wasserversorgung: Der Imbisswagen hat kein fließend Wasser. Eis-Klaus holt es sich immer frisch im Kanister, wenn er Kaffee kochen möchte. Was nicht den Vorschriften entspricht. Die beiden Behördenvertreter, so berichtet es Stammgast Burkhard David, hätten versichert, dass sie nicht böses wollen. Aber nicht anders könnten, denn Priwaller hätten ihnen bereits mit Rechtsbeugung gedroht.
Eis-Klaus blieben demnach nur drei Möglichkeiten: Für 30.000 Euro eine zweihundert Meter lange Wasserleitung zu legen scheidet aus naheliegenden Gründen schon mal aus. Zweite Möglichkeit ist, den Imbisswagen dichter zum Hydranten in Richtung Kohlenhof zu verlegen, wofür allerdings ein neuer Pachtvertag mit der Kurverwaltung abgeschlossen werden müsste. Und der Wagen stünde dann nicht mehr am kultigen Platz auf der Spitze. So bleibt nur Option Nummer drei: Seit Oktober 2019 nur noch verpackte Ware zu verkaufen. In der Praxis heißt das: Das Bier darf Eis-Klaus noch aufmachen, aber nicht mehr einschenken. Das Eis gibt es nicht in der Waffel oder im Becher, sondern verpackt am Stiel. Das mit dem verpackten Kuchen wird sich auch noch machen lassen. Nur mit dem Kaffee wird es schwierig. Aber Eis-Klaus lässt sich nicht unterkriegen: Er will die Kaffeemaschine jetzt seinen Stammgästen geben, erzählt er. Die können dann zuhause kochen und sich ihren eigenen Kaffee in der Thermoskanne mitbringen.
Stammgast Burkhard David hat bei den Behördenvertretern nachgefragt, das soll so erlaubt sein. So lange die mitgebrachten Sachen mit dem Verkaufswagen nichts zu tun haben. Und die Gäste es nicht übertreiben. Denn da seien sie noch mal gewarnt worden: »Sie stehen unter Beobachtung.« Wohlgemerkt weniger von der Behörde als vielmehr von ihren eigenen Nachbarn. TA