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Travemünde 09.10.2019
Hochseilgarten – eine Diskussion auf dem Priwall
Bewerber um Standorte im Stadtteil Travemünde stellen ihr Konzept vor

Die Hochseilgarten-Bewerber widersprachen Vermutungen von Online-Kommentatoren auf Travemünde Aktuell: Die Initiative, sich um einen Standort im Stadtteil Travemünde zu bewerben, hätte auf ihrer Seite gelegen. Mit Sven Hollesen (Investor der »Beach Bay«, ehemals »Priwall Waterfront«) hätten sie nichts zu tun. Der Vorschlag eines Standortes auf dem Priwall ginge zurück auf Hinweise des Försters und des Kurdirektors. Es seien noch keine Entscheidungen gefallen und ein Verwaltungsverfahren zur Festlegung eines Standortes gäbe es noch nicht.


Der Vorsitzende der Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V., Eckhard Erdmann, gab einen Überblick über die Problematik einer solchen Einrichtung auf dem Priwall. Man könne derzeit eher von einem ablehnenden Meinungsbild ausgehen. So wiesen Mitglieder des Vereins darauf hin, dass sie keine weitere Kommerzialisierung der Natur haben wollten. Noch mehr Verkehrsprobleme durch weitere Besucher aus neuen Einrichtungen müssten vermieden werden. »Es sei einfach alles zu viel geworden für den Priwall« – so ein Mitglied des Vereins.
Es gab auch einzelne Statements aus der Versammlung, die in den derzeitigen Äußerungen aus dem Verein kein Abbild für die gesamte Meinung der Priwallbewohner sehen würden. So wäre durchaus eine Einrichtung eines Hochseilgartens für Kinder, Jugendliche und Gäste begrüßenswert, allerdings aber auch auf der Travemünder Seite. In dem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass der Standort auf dem Kalvarienberg eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem Priwallstandort habe, insbesondere was seine Erreichbarkeit und sein Umfeld beträfe.

Zur Argumentation des Försters über die Eignung der Bäume im angedachten Gebiet des Priwall, wies die Bürger*innen-Initiative für Nachhaltigkeit Travemünde & Priwall (BIN) auf Feststellungen im Gutachten »Schutzwürdigkeit und Schutzbedarf der Küsten- und Waldlandschaft des nördlichen Priwalls« hin. Danach seien die Aussagen zur Eignung der Bäume am Standort Priwall auf der Grundlage einer vereinfachten Argumentation, wie sie der Förster vortrage, nicht nachvollziehbar.
In ihrer Zusammenfassenden Wertung zum Verlauf der Diskussion war für die Hochseilgartenstandort-Bewerber Nick Moritz und Tilmann Liden die Positionen der Vereinsmitglieder zum Teil neu aber auch verständlich. Aus ihrer Sicht wären die Standorte Kalvarienberg und Priwall gut. Es sei nicht ihr Ziel, auf alle Fälle eine solche Einrichtung auf dem Priwall realisieren. Es käme ihnen derzeit darauf an, zu sondieren und zu bewerten.

Der Hochseilgarten bleibt Thema in Travemünde. Nick Moritz und Tilmann Liden werden in der Sitzung des Ortsrates am Mittwoch (09.10.2019) ebenfalls ihr Konzept vortragen und für Fragen zur Verfügung stehen. KEV